Gesunde Knolle Rote Bete pflanzen, anbauen und ernten
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Beta vulgaris subsp. vulgaris - auch rote Beete, rote Rübe, Rane, Rauna, Rana, Rahne, Rohne, Rone, Randig, Rohna
30. August 2024, 12:01 Uhr
Rote Bete ist ein leckeres Wurzelgemüse. Richtig zubereitet gibt sie Gerichten den nötigen Pep, ob im Salat, als Gemüse oder im Smoothie. Und längst gibt es bunte Sorten: rund, oval und sogar möhrenähnlich. Kompliziert ist der Anbau nicht, doch es gibt einiges zu beachten.
Rote Bete kommt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum sowie aus Vorderasien. Schon die alten Römer kultivierten Bete. Die rote Rübe - so wie wir sie kennen - wurde erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt. Aber damals schmeckte das Gemüse noch ganz anders, viel erdiger.
Die heutigen Sorten sind erst im 19. und 20. Jahrhundert durch Züchtungen entstanden. Sie sind rot, weiß, lila oder gelb, manche sehen wie Möhren oder Rettich aus. Weiße und gelbe Bete schmecken aromatisch, nur nicht so erdig wie der rote Klassiker.
Die Verwandtschaft der Roten Bete
Bete gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen (Amaranthaceae). Sie teilt sich ihren wissenschaftlichen Namen Beta vulgaris subsp. vulgaris mit Mangold und Zuckerrübe. Das bedeutet, alle drei für uns so unterschiedlich aussehenden Gemüsesorten sind genau die gleiche Art.
Sie stammen alle von der wilden Rübe (Beta vulgaris subspec. maritima) ab und wurden für unterschiedliche Bedürfnisse gezüchtet. Zum Beispiel ist in Zuckerrüben der Gehalt von Zucker sehr hoch.
Die Bete mit ihrem erdigen Geschmack erlebt eine Renaissance. Man verwendet die Knolle als Gemüse, das Blatt als Salat, als sauren Snack oder als Farbstoff für Lebensmittel. Auch als Chips schmeckt Rote Bete gut.
Rote Bete: Standort und Boden
Von März bis in den Juli hinein kann Bete ausgesät werden. Das Gemüse schätzt einen humosen, tiefgründigen Boden. Der pH-Wert sollte bei 6,2 bis 6,8 liegen. Rote Bete braucht Sonne, um sich prächtig zu entwickeln und einen guten Geschmack auszubilden, wie Hanna Strotmeier erklärt, die in Münster einen Versuchsgarten leitet. Seit vielen Jahren wird in ihrer Samenzüchterei Gemüse kultiviert und getestet.
Die Expertin rät, den Boden gut vorzubereiten und tiefgründig zu lockern. Lehmboden sollte mit Humus oder Kompostgaben und eventuell auch mit etwas Sand aufgelockert werden. Wer Sandboden hat, sollte ihn entsprechend mit Humus aufbessern.
Fruchtwechsel und Mischkultur
Erst nach drei bis fünf Jahren sollte Bete wieder an denselben Standort gesetzt werden. Suchen Sie jedes Jahr ein neues Beet oder einen neuen Platz im Garten, damit der Boden nicht ausgelaugt und Krankheiten vorgebeugt wird. Die Nachbarschaft zu Spinat oder Mangold sollte gemieden werden, da diese zur gleichen Pflanzenfamilie gehören.
Rote Bete aussäen
Es sei unüblich, Rote Bete vorzukultivieren, sagt Hanna Strotmeier. Die Pflanzen haben oft Schwierigkeiten, im Gewächshaus oder in Innenräumen zu wachsen. Ab März bis in den Juni ist eine Aussaat im Freiland möglich. Bete wird in Reihen mit einem Abstand von 25 bis 35 Zentimetern gesät.
In den Reihen sollten zwischen den Samen fünf bis zehn Zentimeter Platz sein. Wer plant Babybete zu ernten, kann den Abstand etwas verringern. Das Saatgut sollte etwa zwei bis drei Zentimeter tief in der Erde liegen. Gut angießen und vor allem während der Keimzeit nie austrocknen lassen! Je früher die Samen gesät werden, desto größer ist die Gefahr, dass die Pflanzen in die Blüte gehen.
Rote Bete auf dem Balkon pflanzen
Sogar auf dem Balkon ist es möglich, Rote oder Bunte Bete anzubauen. Im Blumenkasten wird man allerdings keine dicken Knollen ernten, kann aber die Blätter wunderbar für Salate oder Smoothies verwenden oder die Babybete als Gemüse zubereiten. Im Blumenkasten dürfen die Pflanzen dicht stehen und müssen nicht extra vereinzelt werden.
Rote Bete pflegen
Grundsätzlich sind Anbau und Pflege von Roter Bete nicht kompliziert, es gilt aber einige Dinge zu beachten: Der Samen ist "multigerm", das heißt in einem Samenknäuel stecken mehrere Pflanzen. Etwa vier Wochen nach der Aussaat sollte die Jungpflanzen auf einen Abstand von zehn bis zwölf Zentimeter vereinzelt werden. Gießen Sie die Bete regelmäßig, vor allem in der Keimphase. Wenn die Pflanzen noch klein sind, darf der Boden nicht austrocknen.
Rote Bete ernten und lagern
Die Blätter dürfen fortlaufend geerntet werden und sollten nicht größer als zehn Zentimeter sein. Wichtig ist, beim Pflücken der Blätter das Herz der Pflanze nicht zu verletzen, also unbedingt das mittlere Blatt an der Pflanze lassen.
Bis die Knolle reif ist, dauert es je nach Aussaatzeitpunkt drei bis vier Monate. Hier kommt es auch darauf an, wie die Rote Bete verwendet werden soll. Babybete kann früher geerntet werden. Die Knollen sollten einen Durchmesser von 2,5 bis 7,5 Zentimetern haben.
Rote und Bunte Bete ist kühl gelagert mehrere Monate lang haltbar. Die Knollen können ganz einfach im Kühlschrank aufbewahrt werden oder auch in einer Kiste mit Sand im Keller lagern. Auch die Lagerung in einer Erdmiete ist möglich. Vor dem Einfrieren sollte Bete gekocht werden.
Verwendung von Roter Bete
Die Blätter von Roter und Bunter Bete eignen sich für Smoothies oder Salate. Die Knolle schmeckt in Suppen oder auch als Gemüsebeilage. Im Trend liegen Gemüsechips, die man schnell und einfach auch selbst herstellen kann. Rote Rüben sollten nicht zu lange kochen, weil sonst die Folsäuremoleküle zerstört werden. Stiele bitte nicht abtrennen und die Rübe zum Garprüfen nicht anstechen, da sie sonst viel Saft und damit wertvolle Inhaltsstoffe verliert.
Heimat | östlicher Mittelmeerraum, Gebiete Vorderasiens |
Pflanzenfamilie | Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) |
Standort | sonnig |
Pflanzung | März bis Juli |
Frucht | Knolle |
Blätter | Stiel mit grünen, länglichen Blättern und oft kräftig farbigen Blattadern |
Nutzwert | Gesundes Wintergemüse | Knollen und junge Blätter sind essbar |
Wuchseigenschaften | Frucht kugelig, oval, länglich, teils auch möhrenähnlich |
Boden | humoser tiefgründiger Boden | pH-Wert: 6,2 bis 6,8 | mäßig feucht |
Nährstoffbedarf | mäßig, Humusgaben sind hilfreich |
Inhaltsstoffe | Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium, Eisen; Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C, Folsäure |
Quelle: Hanna Strotmeier, Gemüsesaatgut-Expertin
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 01. September 2024 | 08:30 Uhr