Gartenwissen Warum Umgraben im Herbst in Ausnahmefällen empfehlenswert ist
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04. Dezember 2024, 09:59 Uhr
Umgraben im Herbst ist out. Mulchen und im Frühjahr den Boden lockern, reicht aus. Aber es gibt eine Ausnahme: Für schweren, lehmigen Boden ist Umgraben manchmal eine gute Idee.
Die Erde auf den Beeten im Garten lässt man über den Winter einfach in Ruhe. Es reicht völlig aus, wenn sie im Frühjahr gelockert wird. Einzige Bedingung: Sie sollte niemals braun aussehen, sondern immer bedeckt sein. Dafür können verschiedene Mulchmaterialien zum Einsatz kommen. Laub ist dafür sehr gut geeignet und auch Gründüngung kann im Herbst einfach gemäht und auf dem Beet liegen gelassen werden.
Frostgare nutzen
Allerdings gibt es eine Ausnahme für diese Regel. Ist die Erde sehr fest, schwer und lehmig, ist das Umgraben im Herbst nach wie vor eine gute Idee. Ein solcher Boden ist an der Oberfläche entweder hart und trocken, so dass keine Bearbeitung möglich ist. Oder aber er wird vom Regen schlammig und schlüpfrig. Aufzubrechen ist er nur mit viel Mühe in wenigen kurzen Bearbeitungszeitfenstern. Deshalb kann man sich hier die sogenannte Frostgare zu Nutze mache. Dafür wird die Erde spatentief umgegraben. Wasser kann nun leichter in die Schollen eindringen. Über den Winter, wenn das Wasser friert und sich dabei ausdehnt, sprengt es die Schollen in kleine Stücke. Im Frühjahr lässt sich die Erde leichter bearbeiten.
Gründünger im Herbst mit eingraben
Wurde auf der Fläche Gründünger angepflanzt, so kann dieser vorm Umgraben einfach abgemäht und mit in den Boden gegraben werden. Das ist kein Problem.
Im Winter sind die Mikroorganismen in der Erde kaum aktiv. Das heißt, die Nährstoffe bleiben in der Gründüngung und werden erst im Frühjahr, wenn der Boden wärmer und die Mikroorganismen aktiv werden, umgesetzt. Erst dann stehen sie den Pflanzen zur Verfügung. Gleiches gilt für Pferdemist. Wer möchte, kann ihn im Herbst eingraben. Dann steht er im Frühjahr den Pflanzen zur Verfügung.
Auch für die umgegrabenen Schollen gilt: Besser bedecken, so dass keine vorhandenen Nährstoffe ausgewaschen werden.
Wichtig: Während Gründüngung und Pferdemist mit ihren gebundenen Nährstoffen in die Erde dürfen, hat anderer Dünger dort nichts verloren. Dieser würde mit dem Regen in tiefere Schichten gelangen und schließlich das Grundwasser belasten. Dem Boden bringt er nichts.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Dezember 2024 | 01:30 Uhr