Obst als Ziergehölz Zieräpfel im Garten: Fürs Auge, für die Vögel und für den Gaumen
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Bot.: Malus spec.
01. September 2023, 11:50 Uhr
Bienen lieben die prächtige Blütenfülle der Zieräpfel im Frühling. Im Herbst schmücken dann unzählige Mini-Früchte die Gehölze. Das Wildobst ist essbar, doch wer etwas für die Vögel tun möchte, lässt die kleinen Äpfelchen hängen.
Den Garten mit Zieräpfeln gestalten
Hunderte Zierapfel-Sorten gibt es, unterschiedlich im Wuchs, mit kirschroten, quittengelben und zweifarbigen Früchten. Sie eigenen sich gut als Hausbäume für kleine Gärten, weil sie nicht größer als fünf bis sieben Meter werden.
Einige fühlen sich im Kübel auf dem Balkon oder auf der Terrasse wohl. Sogar als Spalier oder blühende Hecke können Zieräpfel verwendet werden. Sie lassen sich gut in Form biegen und schneiden. Sie verzweigen sich reich und bieten so einen gewissen Sichtschutz. Veredelte Zieräpfel auf schwach wachsenden Unterlagen eignen sich besonders gut für Hecken. Die Sorte 'Red Jade' wächst dagegen leicht hängend und schirmartig. Dank seiner fließenden Formen wirkt der Baum mit seinen leuchtend roten Äpfelchen schön an Gewässern.
Wer mit dem Gedanken spielt, einen Zierapfel zu pflanzen, kann sich in Baumschulen und Gärtnereien im Frühling einen Eindruck von der Blütenfülle der Gehölze verschaffen. So erinnern die Sorten 'Coccinella' und 'Profusion' im April an rosarote Wolken.
Im Gegensatz zu Forsythie oder Flieder verschönern die Zieräpfel den Garten aber auch im Herbst. So bildet beispielsweise die Sorte 'Street Parade' glänzend violettrote bis braunviolette Äpfelchen. Bis nach dem Laubfall bleiben die Früchte hängen, werden so zur natürlichen Garten-Deko bis in den Winter hinein. Sie dienen zugleich als Naschwerk für Vogelarten, die am liebsten weiches Futter fressen.
Zieräpfel harmonieren mit Wildrosen, Zwergmispeln und dem Liebesperlenstrauch.
Der richtige Standort für Zieräpfel
Die ideale Pflanzzeit für Zieräpfel ist der November. Gepflanzt werden kann bis April, sofern der Boden offen und frostfrei ist. Zieräpfel mögen sonnige bis halbschattige Standorte. Für einen besonders reichen Blüten- und Fruchtansatz ist ein sonniger Platz am besten geeignet.
Zieräpfel brauchen einen nährstoffreichen, durchlässigen Boden, der reich an Humus und nicht zu trocken ist. Kalte Winter und städtisches Klima sind für sie kein Problem. Lediglich ein Platz, an dem sich im Sommer die Hitze sehr staut, sollte gemieden werden.
Zieräpfel im Garten pflegen
Bei Zieräpfeln kann es passieren, dass die Unterlage austreibt, das heißt der Stamm unterhalb der Veredlungsstelle. Diese wilden Triebe müssen abgeschnitten werden. Sie können den Baum andernfalls schwächen oder überwachsen. Wie bei anderen veredelten Gehölzen gehört das Entfernen dieser Wildtriebe daher zu den wichtigsten Pflegearbeiten.
Ein regelmäßiger Schnitt wie bei Apfelbäumen ist nicht nötig. Durch Schneiden der Krone werden jedoch Größe und Wuchsform bei Zieräpfeln gelenkt. Es ist auch sinnvoll, die Bäume regelmäßig auszulichten. So wird Krankheiten vorgebeugt.
Zieräpfel verwenden und verarbeiten
Die Miniatur-Früchte sind essbar, ihr Geschmack ist säuerlich-aromatisch bis leicht bitter. Zieräpfel können zum Beispiel zu Gelee verarbeitet werden, das mit Zimt oder Vanille verfeinert wird.
Im Kompott oder Rumtopf schmecken die winzigen Äpfel ebenfalls. Empfohlen wird dafür vor allem die Sorte 'Golden Hornet'.
Mit Silberdraht gebundene Zierapfelketten sind hübsch anzusehen und können als Vogelfutter im Garten angebracht werden. Als herbstlicher Tischschmuck oder im Blumengesteck wirken sie auch sehr dekorativ.
Wer die Zieräpfel als Deko für den Winter haltbar machen möchte, kann sie mit hellem, geschmolzenem Kerzenwachs überziehen.
Rezept: Zierapfelmus
- 500 Gramm Zieräpfel ohne Kerngehäuse, aber mit Schale
- 150 Gramm Zucker
- eine halbe Stange Zimt oder etwas Zimtpulver
- 1 Tasse Wasser
- Etwas Vanille, etwas Zitronensaft
In Stücke geschnittene Zieräpfel, Gewürze, Zucker und Wasser 30 Minuten köcheln lassen. Mit einem Pürierstab zerkleinern oder durch ein Sieb passieren. Noch sehr heiß in mit kochendem Wasser ausgespülte Einmachgläser füllen und verschließen.
Quellen: Cornelia Pacalaj, Lehr- und Versuchzentrum Gartenbau Erfurt; Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim; Kühr Baumschulen Erfurt
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. August 2023 | 08:30 Uhr