Funkie Hosta mit großen, hellgrünen Blättern
Schattenstauden beeindrucken vor allem durch imposantes Laub. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Pflanzen-Tipps Schattenpflanzen: Blüten und Farben für schattige Beete

05. Dezember 2024, 09:47 Uhr

Auch an schattigen Plätzen kann es schön blühen. Hosta, Frauenmantel, Hortensie und einige Clematissorten kommen in dunklen Ecken zurecht. Hier bekommen Sie Empfehlungen für Pflanzen und Pflegetipps für Schattenbeete.

Was bedeutet Schatten im Garten genau?

Schatten ist nicht gleich Schatten. Beete können im totalen Schatten, im Schlagschatten eines Hauses oder im lichten Schatten an Gehölzen liegen. Selbst der Bereich des Halbschattens ist unterschiedlich: Der Begriff steht für etwa halbtägigen Schatten oder aber eine leichte Beschattung während der meisten Tagesstunden.

Ein Standort mit Schatten am Morgen und starker Sonneneinstrahlung ab Mittag kann als sonnig betrachtet werden. Pflanzen für den Halbschatten fühlen sich unter diesen Bedingungen meist nicht mehr wohl. Schatten ab der Mittagszeit kann hingegen für Gewächse, die keine direkte Sonne mögen, sehr angenehm sein.

Schattenpflanzen finden sich in der Natur meist unter höheren Sträuchern und Bäumen. Dort ist der Boden meist humusreich. Genau dieser Bodentyp wird von vielen Arten und Sorten favorisiert. Da im schattigen Gartenbereich viele Pflanzen nicht so üppige Blüten bilden, kann mit hellen Blattfärbungen gearbeitet werden.

Rot blühendes Tränendes Herz
Das Tränende Herz mag einen durchlässigen, humus- und nährstoffreichen Boden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Den Boden für Pflanzen vorbereiten

Besonders unter Bäumen kann es helfen, deren Wurzeln im Oberflächenbereich vorsichtig zu entfernen. Um verdichteten Boden zu verbessern, wird er zunächst von unerwünschten Kräutern sowie Sämlingen befreit und dann aufgelockert.

Schattenpflanzen brauchen grundsätzlich nicht so viele Nährstoffe wie sonnenhungrige Gewächse. Sie müssen also nicht intensiv gedüngt werden. Allerdings sollte der Boden regelmäßig mit Humus angereichert werden. Brigitte Goss empfiehlt jeweils eine Kompostgabe im Frühjahr und im Herbst. Ein Quadratmeter sollte mit drei bis fünf Litern Humus angereichert werden. Wachsen die Pflanzen nicht sehr dicht beieinander, sollte nach der Pflanzung noch eine Mulchschicht ausgebracht werden. Zum Mulchen eignet sich zum Beispiel Gartenfaser, die sich aus Rindenhumus, Holzfaser und Kompost zusammensetzt. Gartenfaser hat den Vorteil, dass sie auch auf Hängen verwendet werden kann.

Schattenbeet liegt umgeben von einer Hecke unter hohen Bäumen
Dieses Schattenbeet liegt umgeben von einer Hecke unter hohen Bäumen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Pflanzzeit für Stauden

Die beste Pflanzzeit für Stauden sind der Herbst und das Frühjahr, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. Grundsätzlich können Stauden - mit Ausnahme der herbstblühenden Arten - das ganze Jahr über gepflanzt werden. Dann ist der Pflegebedarf allerdings intensiver. An heißen Tagen sollte man sie tiefgründig gießen. Das Wasser braucht oft lange, bis es zu den Wurzeln durchgedrungen ist. Wirkungsvoll ist also eine ausdauernde Wassergabe. Je länger die Pflanze steht, desto besser ist sie mit ihrem Standort verwurzelt. Dann muss sie auch nicht mehr so oft gegossen werden.

Tolle Blätter, schöne Blüten Schattenpflanzen: Stauden für dunkle Plätze

Pflanzen, die im Schatten gedeihen, bestechen mit tollem Laub und kleinen, zarten Blüten. Nur wenige Arten blühen üppig, aber es gibt Ausnahmen. Und es gibt tolle Bodenedecker. Unsere Tipps fürs Schattenbeet.

Grün-weiß panaschierte Blätter des Kaukasus-Vergissmeinnicht nah.
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht ist eine schöne Schattenstaude. Sie bildet wunderschöne, kräftige Blätter in unterschiedlichsten Färbungen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Grün-weiß panaschierte Blätter des Kaukasus-Vergissmeinnicht nah.
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht ist eine schöne Schattenstaude. Sie bildet wunderschöne, kräftige Blätter in unterschiedlichsten Färbungen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
zarte, rosa Blüte einer Anemone
Eine der wenigen Stauden, die auch im Schatten reichlich blühen, ist die Anemone. Sie wächst auch gut am Gehölzrand und ist unkompliziert in der Pflege. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Blätter und Blüten einer Funkienpflanze
Der Geheimtipp schlechthin für den Schatten sind Funkien. Sie beeindrucken im Staudenbeet – je nach Sorte - mit ihrem imposanten, vielfarbigen Laub.  Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Rot blühendes Tränendes Herz
Das Tränende Herz sollte eher in den Hintergrund gepflanzt werden, da die Pflanze nach der Blüte einzieht. Diese Sorte heißt 'Valentine' und besticht durch das kräftige Rot der herzförmigen Blüten. Die Staude blüht im Mai und Juni. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Weiße Blüten einer Akelei-Pflanze
Die Akelei blüht im Frühsommer auf. Sie sollte zwischen Sommer- und Herbststauden stehen, die nach der Blüte das etwas unansehnliche Laub verdecken. Akelei sind eigentlich kurzlebig, erhalten sich aber durch Selbstaussaat. Besondere Farbsorten wie diese weiß blühende Variante sollten unbedingt nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Blüte und Blätter des Frauenmantels  (Alchemilla epipsila)
Der Zierliche Frauenmantel (Alchemilla epipsila) ist eine neuere, wenig bekannte Züchtung. Die kompakte Pflanze bleibt klein und sät sich nicht aus. Zu große Trockenheit schadet ihr. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Nahaufnahme des Kaukasus-Vergissmeinnichts mit zarten, hellblauen Blüten
Im April und Mai bildet die Staude die bekannten kleinen, blauen Blüten.  Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
rosarote Blüte der Zwerg-Herzblume
Die Zwerg-Herzblume ist ein robuster und langblühender Bodendecker für trockene und schattigere Standorte. Ganz bezaubernd sind ihre kleinen herzförmigen Blüten, die vom Mai bis in den August hinein blühen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Rosarote Anemonenblüten
Einmal gut angewachsen, werden die Pflanzen schnell größer und blühen reich. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
zarte Blüte einer Funkie
Aber auch die Funkienblüten sind echte Hingucker und Insektenmagneten. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Blätter und zarte Blüte des Zwerg-Geißbarts
Eine zuverlässige Schattenstaude ist der Zwerg-Geißbart (Aruncus aethusifolius).  Er wächst ausladend und bildet von Mai bis Juli lockere, weiße Blütenrispen. Im Herbst bezaubern die Blätter mit einer schönen Herbstfärbung. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Blauglöckchen mit länglichen, blau-violetten Blüten und grünen, ovalen Blättern im Topf
Das Blauglöckchen, eine aus Nordamerika stammende Art, erinnert an das bei uns heimische Lungenkraut. Sie schätzt einen lockeren, humusreichen Boden, der eher kalkarm ist. Das Blauglöckchen eignet sich als Partner für spät austreibende Schattenstauden, weil es nach der Blüte einzieht und anderen Gewächsen Platz macht. Kombinieren Sie es zum Beispiel mit Funkien, auch Hosta genannt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Braun-grün gesprenkelte Blüte einer Lenzrose mit deutlich sichtbarem Samenansatz
Lenzrosen eröffnen das Frühjahr im Schattenbeet. Die unkomplizierten Frühblüher mögen es, in eine dicke Humusschicht gesetzt zu werden. Staunässe ist dagegen schädlich. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Glockenblume Campanula mit zahlreichen dunkellila Blüten
Als pflegeleicht gilt die Glockenblume (Campanula portenschlagiana). Sie vermehrt sich von selbst und gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Die Bodendecker-Staude überwintert im Beet ohne speziellen Frostschutz. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Eine noch kleine Silberkerze ohne Blüten mit dunkelgrün bis rötlichen Blättern steht in einem Plastiktopf auf einem Weg
Die Purpur-September-Silberkerze wächst zu einer hohen Staude heran. Ihre filigran wirkenden Blätter bilden einen tollen Kontrast zu denen der Funkien. Wichtig: Der Standort der Silberkerze darf nicht austrocknen. Die Pflanze wird bis zu 1,50 Meter hoch und zeigt im Herbst elegante, weiße bis zart rosafarbene Blütenkerzen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner
Wallichs Wurmfarn
Auch der Farn wächst sehr buschig und kommt auf trockenen Böden gut zurecht. Seine behaarten Stiele werden mit der Zeit dunkler. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 26. Mai 2024 | 08:30 Uhr

Ein Pflanztipp: Setzen Sie die großen Pflanzen - Gehölze und hohe Stauden zum Beispiel - als Gerüstbildner zuerst ins Beet, danach folgen die Begleitpflanzen. Zuletzt werden die Füllstauden ergänzt.

Verschiedene Pflanzen, die auch im Schatten blühen, stehen dicht nebeneinander in Plastiktöpfen auf einem Beet im Egapark in Erfurt
Stauden können das ganze Jahr über gepflanzt werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Pflanzenauswahl fürs Schattenbeet

Ein Schattenbeet sollte eine geschlossene Einheit bilden. Je dichter der Boden bewachsen und geschützt ist, desto weniger unerwünschte Kräuter dringen durch. Die Feuchtigkeit wird außerdem besser gespeichert, wenn Bodendecker starke Verdunstung verhindern. Kriechspindeln eignen sich zum Beispiel gut, um den Boden abzudecken. Sie sind überdies immergrün und bringen im Frühjahr die erste Farbe im Beet.

Brigitte Goss im Gespräch mit Jens Haentzschel 8 min
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MDR FERNSEHEN So 24.05.2020 08:30Uhr 08:15 min

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Große Pflanzen werden mit kleinen kombiniert, Gewächse mit hellen Blättern kommen zu solchen mit dunklen Blättern. Gerade mit gelbem Laub, wie zum Beispiel bei der gelben Berberitze, lassen sich kleine "Lichtpunkte" an dunkle Stellen im Garten setzen. Beachten Sie auch die Strukturen einer Pflanze. Setzen Sie großblättrige neben filigrane Gewächse mit feinen, mehrfach geteilten Blättern, das verstärkt die Wirkung. So machen sich der Storchschnabel, Hosta und Bergenien gut neben Gräsern oder Silberkerzen.

Für ein Beet, das im Schatten einer hohen Mauer liegt, hat Gärtnerin Melanie Trinks die folgenden Pflanzen verwendet.

Pflanztipps für ein Schattenbeet an der Mauer; von Gärtnerin Melanie Trinks Thalictrum delavayi – Wiesenraute
Eragrostis spectabilis – Liebesgras
Hosta x coltorum – Funkie
Anemone hupehensis – Herbst-Anemone
Tiarella cordifolia – Schaumblüte
Geranium – Storchschnabel
Clematis tangutica – Gold-Waldrebe
Persicaria microcephala – Kleinköpfiger Knöterich
Brunnera macrophyla – Kaukasus-Vergissmeinnicht
Ajuga reptans – Kriechender Günsel
Angelica sylvestris – Engelwurz
Hamamelis virginiana – Zaubernuss
Syringa vulgaris – Flieder
Cornus controversa – Purpur-Hartriegel
Carex – Segge
Allium giganteum – Riesen-Zierlauch

Eine junge Frau in Arbeitskleidung lehnt an einer großen Ziegelsteinmauer vor der ein Beet ist
Melanie Trinks kennt viele Blühpflanzen fürs Schattenbeet. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Diese Pflanzen wachsen und blühen auf Schattenbeeten

Ein Schattenbeet beeindruckt zwar nicht durch Blütenrausch, aber einige Pflanzen blühen auch an dunklen Stellen.

Wer viel unterwegs ist oder arbeitet, wünscht sich pflegeleichte Beete. Pflanzen, die sich von selbst vermehren und ausbreiten, empfehlen sich für Gärtner mit wenig Zeit, zum Beispiel Lenzrosen. Ebenfalls attraktiv ist das ins Dunkelrot gehende Puprurglöckchen (Heuchera). Ihr Blattwerk und die Rispen sind Farbtupfer in einer eher dunklen Ecke im Garten. Einen schönen Kontrast bilden die weiß blühende Akelei oder die weiß blühende Iris. Weitere blühende Pflanzen sind Allium, der eine runde Form in den Garten bringt und der Fingerhut. Ein bisschen majestätischen Charakter schafft der Farn in einem schattigen Bereich. Gerade er verträgt einen dunklen, aber feuchten Standort. Wer ein zartes Grün mag, für den eignet sich der fein strukturierte Fenchel. Den Storchschnabel gibt es ganz vielfältig, er blüht schön und lange.

Zu den besonders schönen Blattschmuckstauden zählt die Funkie (Hosta), da sie große Blätter hat, deren Blattzeichnung durch eine Maserung und Streifen sehr markant ist. Auch Gräser sind eine schöne Ergänzung im Schattenbeet.

Gartenmeister-Ersatzfrau Melanie beim Bepflanzen eines schattigen Gartens. 6 min
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 10. Juli 2022 | 08:30 Uhr

Diese Pflanzen gedeihen im Schatten