Vorhang auf für schöne Gräser! Ziergräser für Sonne und Schatten
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05. September 2024, 16:29 Uhr
Ziergräser sind eine gute Wahl für Gartenbesitzer, die nicht viel Zeit haben. Sie sind unkomplizierte Zierpflanzen, und es gibt Arten für verschiedene Standorte im Garten. Einmal angewachsen, brauchen sie nicht viel Pflege und auch unerwünschte Wildkräuter haben unter einem dicht bewachsenen Gräser-Teppich keine Chance.
Ziergräser sind ein vielseitiges Gestaltungsmittel im Garten: Sie helfen, andere Pflanzen in Szene zu setzen. Als Blattschmuck-Stauden stehen sie selbst im Vordergrund. Sie bilden aber auch eine wunderbare Ergänzung zu blühenden Stauden. Ziergräser können als Sichtschutz eingesetzt werden und die Höhenstaffelung in einem Beet betonen.
Im Spätsommer und Herbst zeigt sich ihre Schönheit besonders, zumal die Vielfalt so groß ist: Kompakte Gräser dienen als Bodendecker, andere Arten - wie das Riesen-Pfeifengras - ragen mit ihren zarten Blütenwedeln mannshoch auf. Es gibt Ziergräser, die mit ihrer intensiven Herbstfärbung punkten, und solche, die interessante Blüten tragen.
Gräser sind das Haar der Mutter Erde.
Blühende Stauden - diese Pflanzen lassen sich gut mit Gräsern kombinieren
Grundsätzlich gilt: Erlaubt ist, was gefällt - und im Hinblick auf den Standort zusammen passt. Wer es schlicht und ruhig mag, kann seinen Garten nur mit Gräsern bepflanzen. Wer vielfältige Gartenbilder gestalten möchte, hat eine große Auswahl an blühenden Stauden, die sich mit Ziergräsern kombinieren lassen. Die langen und verschiedenfarbigen Halme geben Blüten einen Hintergrund oder können wie ein Rahmen wirken. Gräser und Stauden, die etwa gleich groß werden, verwachsen miteinander wie zu einem riesigen Blumenstrauß. Wichtig ist beim Kombinieren, dass Gräser und Stauden ähnliche Standort- und Bodenansprüche haben.
Gräser pflanzen - das sollten Sie beachten
Die beste Pflanzzeit für Gräser sind der Frühling und der Herbst, aber grundsätzlich können Ziergräser das ganze Jahr über gepflanzt werden.
Der Gärtner und Staudenexperte Horst Schöne beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Gräsern und hat ein Buch über viele seiner Lieblingsgräser geschrieben. Er rät, Gräser flächig, also dicht zu pflanzen. So entstehen faszinierende Pflanzenlandschaften fast wie in der Natur.
Für einen Quadratmeter sollten etwa drei hochwachsende Gräser eingeplant werden. Damit aus kleineren Gräsern ein dichter Teppich entsteht, sollte man sieben bis acht Pflanzen in die Erde bringen. Achten Sie bei der Auswahl der Pflanzen darauf, welche Wuchsstrategien Gräser haben. Es gibt Sorten, die horstig wachsen, immer an einem Fleck bleiben und dort größer werden. Andere Gräser bilden Ausläufer und entwickeln sich so von allein zu dichten Teppichen.
"Gräser und Blattschmuckstauden sind im Garten wie Harfe und Pauke", sagt Horst Schöne. Die Gräser bilden nach seinen Worten grazile Strukturen, während die Blattschmuckstauden mit ihrem großen, imposanten Laub wie ein Paukenschlag wirken.
Pflanzen Sie niedrige Arten in den Vordergrund, kniehohes Gras in den mittleren Teil einer Fläche. Hohe Gräser verleihen dem Garten Tiefe und einen attraktiven Hintergrund. Sehr gut kombinieren lassen sich Gräser zum Beispiel mit blühenden Herbststauden wie Astern, Sonnenhut, Fetthenne und Anemonen. Es gibt Ziergräser sowohl für sonnige als auch für halbschattige Standorte - das Japan-Goldbandgras (Hakonechlora macra ′Aureola′) zum Beispiel gedeiht auch unter Gehölzen.
Standort: Sonne, Schatten oder Halbschatten?
An sonnigen Standorten sind verschiedene Lampenputzergräser gut platziert. Für schattige Bereiche unter Bäumen eignen sich spezielle Seggen-Arten wie das Gras Carex ′Icedance′. Auf feuchten Böden entwickelt sich das Pfeifengras (Molinia) gut. Grundsätzlich ist für jeden Standort ein Gras gewachsen. Selbst für schwierige Gehölz-Unterpflanzungen - beispielsweise unter flachwurzelnden Birken - sind Gräser, wie zum Beispiel der Bärenfellschwingel, geeignet. Fühlen sich Gräser an einem Standort wohl, sind viele Arten unverwüstlich.
Gräser für sonnige Standorte
- Pampasgras
- Japanisches Blutgras
- Riesenchinaschilf
- Chinaschilf
- Pfeifengras
- Silberschopfgras
- Glanzgras
- Zierhirse
Gräser für schattige Standorte
- Japanwaldgras
- Breitblattsegge
- Palmwedelsegge
- Riesensegge
- Schneemarbel
- Japan-Segge (Carex morrowii 'Icedance')
- Waldmarbel
Gräser pflegen
Je nach Art und Züchtung reicht es, Gräser erst im Frühjahr zurückzuschneiden. Sehr aufrecht wachsende Arten wie das Chinaschilf oder die Rutenhirse können den Winter über stehen bleiben. Ihre Fruchtstände bieten, von Raureif überzogen, einen zauberhaften Anblick. Oft reicht es im Frühling, nur die Blütenstände abzuschneiden und die Pflanzen mit einer Harke auszukämmen. Fällt ein Gras allerdings nach dem ersten Frost auseinander, kann es gestutzt werden.
Arten, die oberirdisch absterben und einziehen, werden am Ende des Winters zurückgeschnitten. Sie treiben im Frühling neu aus. Immergrüne Gräser müssen nicht geschnitten werden. Nach dem Rückschnitt können Sie Lücken im Beet mit Stauden und Frühblühern ausfüllen. Horst Schöne rät zu Frühblühern oder Stauden, die sich gut verwildern lassen: Traubenhyazinthen, Anemonen, Narzissen und Allium eignen sich beispielsweise gut.
Einen Winterschutz brauchen die meisten Gräser nicht. Eine Ausnahme ist Pampasgras, das zusammengebunden und vor strengem Frost mit Vlies geschützt werden sollte. Besonders sensibel sind einige Sorten des beliebten Lampenputzergrases, die bei uns nicht winterhart sind.
Gräser durch Teilung vermehren
Wenn im Frühling frische Halme zu sprießen beginnen, können Gräser auch geteilt werden. Dazu wird einfach der Wurzelstock ausgegraben, vorsichtig auseinandergezogen und zerlegt. Anschließend werden die geteilten Pflanzen wieder in den Boden eingesetzt.
Buchtipp: Harfe und Pauke – die schönsten Gräser und Blattschmuckstauden für Ihren Garten
Gräser sind eine Bereicherung für jeden Garten. Wer ihnen einmal einen Platz in seinem Beet eingeräumt hat, wird diese faszinierenden Pflanzen nicht mehr missen wollen. Geschickt kombiniert sorgen sie für außergewöhnliche Pflanzerlebnisse und machen jeden Garten lebendig.
Besonders zu Blattschmuckstauden sind sie eine reizvolle Ergänzung, die Gartenliebhabern viel Freude bereiten wird. In diesem Buch stellt Ihnen der Gräserspezialist Horst Schöne die schönsten Gräser und Blattschmuckstauden vor. Sortenempfehlungen und Pflegetipps sowie ein Verzeichnis mit Bezugsquellen fehlen ebenso wenig wie Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um beide Pflanzenarten sowie Ausflugstipps für Parks und Gärten mit besonderen Gräsern und Blattschmuckstauden.
Gräser | einkeimblättrige, krautige Pflanzen mit unscheinbaren Blüten und langen, schmalen Blättern bezeichnet. |
Standort | je nach Sorte für sonnige, schattige und halbschattige Standorte geeignet |
Pflanzung | ideal: Frühling | Herbst; grundsätzlich ganzjährig |
Nutzwert | Hoher Zierwert, Bodendecker |
Wuchseigenschaften | als Bodendecker, Staudenkissen oder hohe Staude |
Boden | Je nach Sorte sind Gräser für ganz unterschiedliche Böden geeignet |
Nährstoffbedarf | nicht zusätzlich nötig, Bodenverbesserung bei der Pflanzung mit organischem Dünger oder Humus |
Pflege | minimal, hohe Gräser werden im Frühjahr zurückgeschnitten |
Quelle: Horst Schöne, Gärtner und Staudenexperte/MDR Garten (uka)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 08. September 2024 | 08:30 Uhr