Hostas und andere Schatten-Pflanzen in einem Garten in Rastenberg
Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Tolle Blätter, bezaubernde Blüten Funkie: Blattschmuckstaude für den Schatten

Botanisch: (Hosta) Herzblattlilie

14. Juni 2024, 15:26 Uhr

Funkien, auch Hostas genannt, wachsen auch an schwierigen Stellen im Garten, an schattigen Plätzen oder unter Bäumen. Die Blattschmuckstaude gibt es in den verschiedensten Grüntönen oder mit panaschierten Blättern. Aber auch die Blüten der Funkien sind wunderschön und stehen königlich im Staudenbeet. MDR Garten-Expertin Brigitte Goss erklärt, wie Funkien im Garten gepflanzt und gepflegt werden müssen, damit sie als üppige Bodendecke auch dunkle Gartenecken begrünen.

Der richtige Standort für Funkien

Funkien sind ursprünglich Waldpflanzen, die eher lichte Schattenplätze bevorzugen. Selbst in dunklen Gartenecken, wo sonst nur wenig wächst, fühlen sie sich wohl, begrünen sogar tristes Erdreich unter Bäumen und verdrängen so unerwünschte Beikräuter. Hostas müssen aber nicht ins Beet gepflanzt werden. Auch als Kübelpflanzen sind sie geeignet.

Funkie Hosta mit großen, hellgrünen Blättern
Funkien sind ideal für Schattenplätze. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Anforderungen an den Boden

Funkien benötigen humosen Boden. Sehr lehmiger Boden ist eher ungeeignet, allerdings sind Funkien Überlebenskünstler, die sich selbst unter schwierigen Bedingungen behaupten. Vor dem Pflanzen können sehr schwere Böden mit Pflanzerde aufgebessert werden.

Robust gegen Fraßfeinde Hosta: Schneckenfeste Funkien-Sorten

Funkien (Hostas) sind ein gefundenes Fressen für Schnecken. Vor allem weichblättrige Sorten sind beliebt. Garten-Expertin Brigitte Goss empfiehlt deshalb hartblättrige, schneckenresistente Funkien.

Eine Funkie mit großen, grünen Blättern in einem Beet.
Sie ist riesig: die Hosta 'Empress Wu'. Sie gilt mit einer Größe von bis zu 1,50 Meter als die größte Funkie. Ihre Spannweite kann bis zu zwei Metern erreichen. Das Bild zeigt eine Jungpflanze. Die 'Empress Wu' wurde nach der chinesischen Kaiserin Wu benannt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Funkie mit großen, grünen Blättern in einem Beet.
Sie ist riesig: die Hosta 'Empress Wu'. Sie gilt mit einer Größe von bis zu 1,50 Meter als die größte Funkie. Ihre Spannweite kann bis zu zwei Metern erreichen. Das Bild zeigt eine Jungpflanze. Die 'Empress Wu' wurde nach der chinesischen Kaiserin Wu benannt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Pflanze mit vielen, kleinen Blättern und dezenten Blüten steht im Topf auf Kies und Erde.
Das Gegenstück zur Hosta 'Empress Wu' ist die Funkie tokudama 'Blue Mouse Ears'. Sie wird nur 10 bis 30 Zentimeter groß. Ihre lavendelfarbenen Blüten duften dezent. Sie fühlt sich unter anderem in Steingärten oder als Begleitpflanze in Bonsaischalen wohl. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Pflanze mit hellgrünen Blättern, die dunkelgrün gerändert sind, steht auf einem Beet.
Zu den eher kleineren Hosta-Sorten gehört auch die 'Blue Cadet'. Ihre Blätter sind blaugrün. Im Juni und Juli blüht sie lila und wächst eher in die Breite. Daher kann sie gut mit höheren Stauden kombiniert werden. In den ersten Jahren sollte sie nicht umgepflanzt werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Nahaufnahme grüner Blätter mit hellgrünem Rand.
'El Nino' heißt diese hübsche Hosta. Wegen ihrer Blattfärbung wird sie auch Weißrand-Funkie genannt. Wegen ihrer festen Blattstruktur können ihr Starkregen und Schnecken nur wenig anhaben. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Aus einem kleinen Blumentopf raken gelbe Blätter mit grünen Rändern.
Die Blätter der Herzblattfunkie bezaubern auch durch ihre Färbung: Zunächst zeigen sich die grau umrandeten Blätter in gelbgrün, später dann färben sie sich cremeweiß. Entgegen ihres Namens 'June' blüht diese Hosata von Juli bis September in hell-lila. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Pflanze mit dunkelgrünen Blättern, die hellgrüne Ränder haben, steht in einem Topf in einem Beet.
Sie ist der Klassiker unter den Hosta-Sorten: Die 'Hyacinthia' wird bis zu 70 Zentimetern groß und trägt zarte Blüten. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Leicht schrumpelige, grüne Blätter mit Lininestruktur in Nahaufnahme.
Die Blaublatt-Funkie zieren grüne Blätter mit einem dezenten blauen Schimmer. Durch ihre gerunzelte Blattstruktur hebt sich die Hosta 'Big Daddy' von anderen Funkien ab. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Eine Pflanze mit dunkelgrünen Blättern, die hellgrüne Ränder haben, steht in einem Topf in einem Beet.
Doch auch die Hostas siebodiana 'Frances Williams' trägt runzelige Blätter. Allerdings wird sie mit bis zu 70 Zentimetern etwa zehn Zentimeter größer als 'Big Daddy'. 'Fances Williams' wird wegen der Blattfärbung auch Blaue Gelbrand-Funkie genannt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 31. Juli 2022 | 08:30 Uhr

Funkien pflegen

Funkien mögen weder Trockenheit noch Staunässe, sie sollten also nie lange trockenstehen und Regen- und Gießwasser sollte gut versickern können. Eine Düngergabe im Frühjahr reicht aus. Gärtnerin Brigitte Goss empfiehlt einen organischen Volldünger, zum Beispiel Hornspäne. Einmal gut versorgt kommen die Stauden so gut durchs Gartenjahr.

Zwei Frauen beugen sich zu einer Funkie. Sie haben jeweils eine Hand an einem Blatt.
Funkien können im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Der Powerschub Tipp von Gärtnerin Brigitte Goss: Auch wenn Hostas eher weniger Dünger benötigen, können Sie im Juni mit einem kleinen Trick - vor allem bei Pflanzen, die nicht so richtig wachsen wollen - noch einmal für einen Powerschub sorgen. Geben Sie dafür Flüssigdünger und Wasser in eine Gießkanne und tränken sie die Blätter mit dem Gemisch. Verwenden Sie dafür Volldünger. Von der Menge her reicht die halbe Konzentration der Dosierung für Balkonpflanzen. Um Verbrennungen an den Blättern zu vermeiden, sollte die Blattdüngung an einem trüben Tag gemacht werden. Die Funkien ziehen sich die Nährstoffe aus den Blättern und bekommen noch einmal einen Wachstumsschub.

Imposante Funkienblüten im Sommer

Auch wenn bei Funkien eher die schönen Blätter im Vordergrund stehen, entwickeln sie sortenabhängig von Juni bis August imposanten Blüten. Die Glockenblüten hängen wie Trauben an langen Stielen, einige duften sogar. Das Besondere: Funkienblüten sind essbar - wenn auch Geschmackssache. Für die Dekoration von Speisen auf einer Gartenparty sind sie aber ein wahrer Hingucker.

zarte Blüte einer Funkie
Funkien bilden im Sommer viele Glöckchen an langen Stielen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Funkien im Winter

Funkien sind winterhart und überstehen auch starke Minusgrade ohne Schutz im Staudenbeet. Die Kälte ist für die Pflanzen sogar enorm wichtig: Funkien brauchen mindestens drei Monate lang Temperaturen unter fünf Grad Celsius, damit sie auch im Folgejahr wieder neu austreiben. Bei Kübelpflanzen sollte darauf geachtet werden, dass sie in frostfesten Gefäßen stehen, die einen guten Wasserabzug haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Kübelpflanzen, die im Freien überwintern, müssen Funkien nicht eingepackt oder anderweitig zusätzlich geschützt werden, sie sind äußerst robust. Vor dem Winter sollten Funkien noch einmal gut gegossen werden.

Funkien durch Teilung vermehren

Die beste Zeit, Funkien zu teilen, ist Ende April. Hierfür wird ein Teil der Mutterpflanze einfach mit dem Spaten abgestochen und neu eingepflanzt.

pflanzen teilen
Die durch Teilung gewonnene Funkie hat die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Quelle: MDR Garten

Erlebnisgärtnerei 4 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 16. Juni 2024 | 08:30 Uhr