Schmucke Wedel für den Halbschatten Mit Farnen den Garten gestalten
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24. Oktober 2022, 09:50 Uhr
Mit dem Herbst beginnt die Pflanzzeit für Farne. Sie zählen zu den ersten Gewächsen, die einst das Land eroberten. Im Garten können sie ähnlich wie Blattschmuck-Stauden eingesetzt werden. Wie die vielseitigen Waldbewohner am besten zur Geltung kommen, erklärt Journalist und Landschaftsarchitekt Martin Staffler.
Die meisten Farne mögen es feucht, schattig und eher kühl. Unter dem heißen und trockenen Sommer in diesem Jahr haben viele Zierpflanzen gelitten, vor allem jedoch die Gewächse, die an einen Standort im Halbschatten oder gar im Wald angepasst sind. Lohnt es sich trotzdem, bei der Gartengestaltung auch auf Farne zu setzen?
Auf jeden Fall, sagt der Gartenjournalist und Landschaftsarchitekt Martin Staffler aus Stuttgart. Er schätzt Farne unter anderem deshalb, weil sie sich vielseitig verwenden lassen, robust sind und eine tolle Wirkung im Garten erzielen können. Ihre Wedel bilden dekorative Kontraste zu anderen Blattschmuckstauden, Gräsern oder blühenden Pflanzen.
"Farne lassen sich zum Beispiel im Frühjahr mit Tulpen kombinieren. Deren bunte Blüten überragen zunächst die austreibenden Farnwedel, die eher unscheinbaren Tulpenblätter werden jedoch verdeckt. Wenn die Frühblüher dann einziehen, werden sie gut von den Farnen verborgen", erklärt Martin Staffler. Je nach Jahreszeit harmonieren die ursprünglichen Pflanzen auch mit Lungenkraut, Hosta, Schlangenbart oder Herbstanemonen.
Farne sind überdies pflegeleichte Pflanzen. Sie leiden allerdings, wenn es ihnen zu sonnig und trocken ist. Den Halbschatten und eine hohe Luftfeuchtigkeit schätzen viele Arten dagegen sehr.
Regenbogenfarn (Athyrium niponicum)
Diese Art stammt aus Japan und verdankt ihren Namen der abwechslungsreichen Blattfärbung. Die Wedel schimmern mal silbrig, mal braungrün oder rötlich. Der Regenbogenfarn fühlt sich im Halbschatten wohl. Er ist winterhart, braucht bei strengen Frösten jedoch Schutz. In der kalten Jahreszeit ziehen seine Farnwedel komplett ein.
Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes)
Diese heimische Art ist eine Besonderheit in der Welt der Farne, da sie Trockenheit etwas besser verträgt und sogar in Maurritzen oder Fugen Fuß fassen kann. Die zierliche Pflanze schmückt daher zum Beispiel Trockenmauern oder Steintröge. In der prallen Sonne sollte sie trotzdem nicht stehen. Der wintergrüne Farn bevorzugt frische, durchlässige, nährstoffreiche Erde.
Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris)
Sein schöner, aufrechter und breiter Wuchs zeichnet diesen Farn aus. Ein Hingucker sind auch die sich schneckenartig aufrollenden Wedel. Er braucht allerdings Platz und breitet sich gerne aus, ist demzufolge eher für größere Gärten geeignet. "Er kann aber auch im Topf kultiviert werden, dann bleibt er klein", sagt Martin Staffler. Im Winter zieht er ein, allerdings bleiben schwarze Sporenwedel stehen.
Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora)
Die jungen, gerade austreibenden Wedel dieses Farns sind grünlich- bis kupferrot gefärbt. Er weist überdies einen sehr klassischen Wuchs auf und wird etwa 50 bis 60 Zentimeter hoch. Der Rotschleierfarn ist daher ein ansprechendes Gewächs für eher dunkle Bereiche im Garten, die sich sonst nur schwer mit Zierpflanzen gestalten lassen. Lediglich humusreich und nicht zu trocken sollte der Boden sein. Diese Farn-Art ist wintergrün.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 30. Oktober 2022 | 08:30 Uhr