Gartentipp der Woche Gurken anbauen: Das Gemüse aus Samen vorziehen
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07. April 2022, 10:10 Uhr
Gurken selbst zu ziehen, erfordert einiges Fingerspitzengefühl, denn sie sind empfindliche Geschöpfe. Zwar wachsen sie schnell, haben aber hohe Temperaturansprüche. Warum es sich trotzdem lohnt, erklärt unsere MDR Gartenexpertin Brigitte Goss.
- Bei 25° Celsius keimen Gurken am besten. Sie dürfen auf keinen Fall Frost abbekommen.
- Gleichmäßig gießen und die kleinen Pflänzchen nicht sofort stark düngen.
- Snackgurken sind robuster gegen Krankheiten als andere Sorten.
Gurkensamen bekommen von Anfang an ein "Einzelbett", denn sie mögen es nicht, wenn sie pikiert werden. Ein Samenkorn wird in die Mitte eines mit Aussaaterde gefüllten Topfes von acht bis zwölf Zentimeter Durchmesser gelegt und mit dem Finger in die Erde gedrückt.
Gurken brauchen Wärme zum Keimen und Wachsen
Die Samen werden gut angegossen und an einen warmen Platz bei etwa 25 Grad Celsius gestellt. Gurken keimen schon nach etwa sieben Tagen. Dann sollte die Temperatur bei 18 bis 20 Grad Celsius liegen. Doch Achtung: Fallen die Temperaturen unter 12 Grad Celsius wachsen die Gurken nicht weiter. Wer also kein Gewächshaus hat, sollte unbedingt mit dem Auspflanzen bis nach den Eisheiligen Mitte Mai warten. Dabei sind nicht nur die Temperaturen entscheidend: Auch kühle Winde sind für Gurken tödlich.
Bodenansprüche der Gurken
Ebenso wichtig wie die richtige Temperatur ist auch eine gleichmäßige Bodenfeuchte und ein lockerer, humoser Boden. Gurkenwurzeln reagieren sehr empfindlich auf verdichteten, festen und kalten Boden.
Gurken düngen
Eine Zugabe von verrottetem Pferdemist ist für die Gurkenpflanze sehr wachstumsfördernd. Allerdings sollte nicht am Anfang der Kultur stark gedüngt werden. Gurken sind zwar Starkzehrer, sie schätzen es aber, wenn die Düngergaben über das Jahr verteilt werden.
Gurkensorten
Gurke ist nicht gleich Gurke. Feld- und Essiggurken werden meist direkt ins Freiland gesät und wachsen den Boden entlang. Andere wachsen besser an Rankgerüsten.
Besonders beliebte Sorten sind Salat- und Snackgurken. Oft werden Salatgurken als veredelte Gurken angeboten. Sie sind nur dann wirklich nötig, wenn Gurken jedes Jahr an der gleichen Stelle ausgepflanzt werden. In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass Gurken mit kleineren Früchten - wie die Snackgurken - robuster gegen Pilzerkrankungen sind.
Sortenempfehlungen von Brigitte Goss
- 'Picolino' (Nachfolger der sehr bewährten Sorte 'Printo')
- die mexikanische Minigurke
- die russische Gurke 'Russkaja'
- die Minisnackgurke 'Salamanda'
- die alte Gurkensorte 'Vorgebirgstrauben'
Lieber kein Saatgut von eigenen Pflanzen gewinnen
Von Gurken lassen sich nicht so leicht selbst Samen gewinnen wie bei Tomaten. Der Grund ist, sie kreuzen sich leicht mit anderen Arten und Sorten aus der Familie der Kürbisgewächse. Die Eigenschaften solcher Pflanzennachkommen können also ganz anders ausfallen als die der Mutterpflanze. Es ist daher ratsam, sich bei Gurken immer Saatgut aus dem Handel zu besorgen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 02. Mai 2023 | 08:30 Uhr