
Exotische Zimmerpflanzen Bromelien: Die exotischen Pflanzen richtig pflegen
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bot. Bromeliaceae
10. April 2025, 13:38 Uhr
Die bekannteste Bromelie ist eine Nutzpflanze: die Ananas. Doch in dieser großen Pflanzenfamilie gibt es etliche Vertreter, die sich sehr gut als Zimmerpflanzen für die Wohnung eignen. Bromelien beeindrucken durch ihre farbigen Hochblätter und bizarren Blattformen. Die eigentlichen Blüten der Bromelien hingegen sind meist unscheinbar.
Der richtige Standort und Topf für Bromelien
Bromelien sind überwiegend wärmeliebende Pflanzen und eignen sich daher gut für die Zimmerkultur. Eine Raumtemperatur ab 18 Grad Celsius ist ideal, es darf auch gern höher sein. Entsprechend ihrer Herkunft aus den Tropen und Subtropen bevorzugen viele Bromelien einen halbschattigen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit und vertragen keine direkte Sonne.
Manche Bromelien können in den warmen Monaten sogar nach draußen gestellt werden, vorausgesetzt die Temperatur fällt nachts nicht unter 15 Grad Celsius. In der kalten Jahreszeit sollte man sie beim Lüften vor kalter Luft von draußen schützen. Zugluft mögen sie zu keiner Jahreszeit.
Bromelien sollten zur Förderung der Durchwurzelung in eher kleinere Töpfe gepflanzt werden. Tontöpfe sind wegen der Verdunstungskälte, die an der Topfaußenseite entsteht, nicht so gut geeignet, da die Bromelien einen eher warmen Fuß lieben.
Die richtige Erde für Bromelien
Setzen Sie die Bromelien am besten in Orchideen-Erde, denn Orchideen und Bromelien sind in ihren Pflegeansprüchen recht ähnlich. Obwohl viele Bromelien in ihrer Heimat als Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) wachsen, werden sie im Handel überwiegend als Topfware verkauft. Die Erde, beziehungsweise das Substrat, sollte in jedem Fall strukturstabil, wasser- und luftdurchlässig sein. Normale Blumenerde kann unter Umständen auch funktionieren, sollte aber besser vermieden werden.
Es gibt auch Bromelien, die völlig ohne Erde auskommen und - statt in einem Topf zu wachsen - einfach an ein Holz gebunden werden. Dazu gehört unter anderem die große Gattung der Tillandsien, aber es gibt auch viele andere in der Familie der Bromeliengewächse. Allerdings findet man diese Arten eher in Spezialgärtnereien statt im Gartencenter oder Baumarkt.
Was sind Epiphyten? Als Epiphyten oder Aufsitzerpflanzen werden solche Gewächse bezeichnet, die auf anderen Pflanzen ohne direkten Kontakt zum Erdboden wachsen. Der Vorteil dieser Lebensweise ist die bessere Verfügbarkeit von Licht und Wasser. Epiphyten sind keine Parasiten wie beispielsweise die Mistel, das heißt, sie ernähren sich nicht von ihrer Wirtspflanze. Verbreitet sind sie überwiegend in den Tropen und Subtropen. Viele epiphytisch wachsende Arten gibt es in den Familien der Orchideen-, Bromelien-, Aronstab- und Kakteengewächse.
Bromelien gießen und besprühen
Die meisten Bromelien mögen nur eine mäßige, aber gleichmäßige Erdfeuchtigkeit. Bromelien, die einen Trichter ausbilden, sollten nicht nur unten am Wurzelballen, sondern immer auch von oben gegossen werden. Im Trichter in der Mitte der Pflanze sollte im Sommer stets gut Wasser stehen. Im Winter hingegen sparsamer gießen, dann ruhen die Pflanzen.
An den Blättern befinden sich Saugschuppen, die der Bromelie die Wasseraufnahme ermöglichen. Regelmäßiges Einsprühen mit kalkarmem Wasser gefällt vielen Bromelien, da die Luftfeuchtigkeit in ihrer Heimat hoch ist. Kalkhaltiges Leitungswasser kann mit der Zeit einen hässlichen weißen Belag an den Blättern verursachen. Nehmen Sie daher lieber Regenwasser oder stilles Mineralwasser zum Gießen, sofern Ihr Trinkwasser einen hohen Kalkgehalt hat.
Bromelien düngen
Bromelien sind sehr salzempfindlich. Verwenden Sie daher entweder speziellen Bromeliendünger oder Orchideendünger. Gedüngt wird sowohl durch das Gießen des Substrates als auch durch das Besprühen der Blätter.
Bromelien vermehren
Wenn eine Bromelie verblüht ist, lohnt es sich, sie weiter zu kultivieren. Bei guter Pflege haben Sie viele Jahre lang Freude an ihr. Schneiden Sie die abgeblühte Rispe heraus. Es ist normal, dass die Altpflanze nun allmählich abstirbt und sich eine neue Pflanze bildet. Viele Bromelien entwickeln im Laufe der Zeit Kindel. Sie können diese Ableger zunächst an der Pflanze belassen.
Wenn die Kindel eigene Wurzeln gebildet haben, können Sie sie einfach abschneiden und eintopfen, dabei hell und warm stellen.
Schöne Bromelienarten
Die im Handel erhältlichen Arten und Sorten sind meist auf Farbenpracht gezüchtete Hybride. Die Naturformen vieler Bromelien sind weit unscheinbarer. Die bekanntesten Arten sind:
- Guzmania - Hochblätter in intensiven Farben
- Vriesea (Flammendes Schwert) - rote, schwertähnliche Blüte und gestreifte Blätter
- Ananas comosus (Zierananas) - kleine Form der regulären Ananas
- Achmea - sternförmige Rosette in intensiven Farben
- Neoregelia - Trichterbromelie mit roter Mitte
- Tillandsia cyanea (Blaue Tillandsie) - breiter, leuchtender Blütenschaft und schmale Blätter
- Tillandsia usneoides (Louisianamoos) - erinnert an einen Pflanzenvorhang, kommt ohne Erde aus
Wissenswertes über Bromelien
Bromeliengewächse (Bromeliaceae) sind vom Süden der USA bis nach Patagonien in sehr unterschiedlichen Klimazonen und Höhenlagen verbreitet. Die Pflanzenfamilie umfasst rund 60 Gattungen mit mehr als 3.000 Arten, was den außergewöhnlichen Farben- und Formenreichtum der Bromelien erklärt. Das wirtschaftlich bedeutendste Bromeliengewächs ist die Ananas (Ananas comosus). Es gibt sie auch in der Minifassung als Zierananas für die Wohnung.
Ein Großteil der Bromelien-Arten wächst epiphytisch, also als Aufsitzer auf anderen Pflanzen wie Bäumen oder Kakteen oder sogar auf Steinen (litophytisch). Es gibt jedoch auch Bromelien-Arten, die auf dem Waldboden, also in der Erde wachsen.
Im tropischen Regenwald finden sich besonders viele Bromelien, viele leben direkt auf den Bäumen, sozusagen unter dem Dach des Waldes.
Trichterbromelien sind in der Lage, neben der Nährstoffaufnahme über die Blätter auch Nährstoffe und Feuchtigkeit über die Wurzeln aufzunehmen. Zu ihnen gehören solche Arten, die durch die Anordnung ihrer Blätter in der Lage sind, in den Blattachseln größere Mengen Wasser zu speichern.
Bromelien und Tillandsien: Was ist der Unterschied? Tillandsien (Tillandsia) bilden mit mehr als 550 Arten eine große Gattung innerhalb der Familie der Bromeliengewächse. Sie bilden kaum Wurzeln aus und die meisten Tillandsien-Arten wachsen epiphytisch.
Heimat | Tropen und Subtropen Leteinamerikas und des Südens der USA |
Pflanzenfamilie | Bromeliengewächse (Bromeliaceae) |
Wuchs | sehr unterschiedlich - je nach Art |
Blüte | ja |
Früchte | je nach Art |
Standort | hell, aber keine direkte Sonne |
Boden | durchlässiges Substrat, Orchideensubstrat |
Winterhart | nein |
Mehrjährig | ja |
Besonderheiten | Viele Arten wachsen als Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) und brauchen keine Erde. |
Quellen: Janet Klingner, Botanischer Garten Leipzig, MDR Garten (dgr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 10. April 2025 | 19:50 Uhr