Wurzeln in Szene gesetzt Water Plants: Zimmerpflanzen in Wasser kultivieren
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02. November 2023, 08:27 Uhr
Manche Zimmerpflanzen können ganz ohne Erde wachsen. Sie werden direkt ins Wasser gesetzt. Das macht sie zum idealen Deko-Element für Zimmergärtner. Denn im Glasgefäß bietet sich ein faszinierender Blick auf die Wurzel.
- Water Plants sind ganz normale Zimmerpflanzen, die statt in Erde direkt in Wasser wachsen.
- In Glasgefäßen kommen die Wurzeln der Pflanzen besonders gut zur Geltung.
- Der Standort und die Pflege sind bei Water Plants entscheidend, damit sie lange schön bleiben.
- Insgesamt sind die Pflanzen trotzdem pflegeleicht und vor allem ein echter Hingucker.
Aus einer Zimmerpflanze eine Water Plant machen
Das geht ganz einfach:
Die Pflanze vor dem Austopfen einige Tag nicht gießen. Dann die grobe Erde mit den Händen entfernen und den Rest der Erde mit einem lauwarmen Brausestrahl abgewaschen. Nun kann sie ins Wasser gestellt werden.
Welche Pflanzen sind für die Kultur im Wasser geeignet?
Wählen Sie junge Grünpflanzen mit kräftigem Wurzelwerk. Gut geeignet sind so genannte Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). Das sind Pflanzen aus tropischen Regionen, die ohne Erdkontakt auf Bäumen wachsen können und sehr gut Feuchtigkeit vertragen. Dazu zählt die Anthurie, auch Flamingoblume genannt: "Die Anthurie hat eine sehr dickfleischige, weiße Wurzel, die feucht stehen kann", erklärt Floristmeister David Gerisch. "Man sollte grundsätzlich Pflanzen auswählen, die gut mit Feuchtigkeit umgehen können."
Neben Aronstabgewächsen wie Monstera und Anthurie, aber auch Orchideen, funktionieren Clusia, Ficus Benjamini, Alocasia, Kolbenfaden, Philodendron, Keulenlilie und Bromelien gut. Sie können auch andere Pflanzen mit interessantem Wurzelwerk ausprobieren. So haben Zimmertannen schöne rostrote Wurzeln. Nicht geeignet sind alle staunässeempfindlichen Arten.
Tipp: Sämlinge von heimischen Laub- und Nadelbäumen sind ebenfalls gute Wasserpflanzen. Sie überleben lange im Wasser, wachsen allerdings kaum. Aber das ist im Zimmer ja auch nicht erwünscht. Fichten oder Kiefern können Sie weihnachtlich schmücken. Achtung! Wählen Sie in diesem Fall nur leichte Schmuckelemente, damit die Pflanze nicht umkippt.
Welche Gefäße sind für Water Plants ideal?
Glasgefäße lassen Water Plants gut zur Geltung kommen. Sie geben den Blick auf die Wurzeln frei und zeigen, wann das Wasser gewechselt werden muss. Die Gefäße sollten ausreichend groß und schwer sein, damit sie standfest bleiben. Achten Sie darauf, dass die Pflanze im Gefäß einen guten Halt findet. Sie sollte aufrecht im Glas stehen. Gefäße mit schmalen Öffnungen sind daher besser geeignet, allerdings muss die Wurzel durchpassen. Die grünen Teile der Pflanze dürfen nicht im Wasser stehen.
Die Wurzel ist ein interessantes Gestaltungselement, das man auf jeden Fall auch sehen darf!
Wo wachsen Water Plants am besten?
Water Plants brauchen einen eher halbschattigen, kühleren Standort, zum Beispiel ein Regal oder eine Kommode in der Nähe eines Fensters. Direkte Sonne bitte vermeiden: Zuviel Wärme und Licht fördern die Algenbildung im Glas, zu viel Sonneneinstrahlung kann die Wurzeln verbrennen.
Wie werden Water Plants gepflegt?
Normalerweise genügt den Wasserpflanzen Leitungswasser. Ist es sehr kalkhaltig, kann Mineralwasser die bessere Wahl sein. Das Wasser bleibt leider nicht so schön klar, wie am Anfang. So ist beispielweise Algenbildung nicht ganz zu vermeiden. Nach etwa sieben bis zehn Tagen wird das Wasser trüb. "Wenn ich sehe, dass das Wasser anfängt, trüb zu werden, Dreckpartikel darin herumschwimmen, dann wechsle ich das Wasser", erklärt Floristmeister Gerisch. Bei Bedarf kann auch das Glasgefäß ordentlich gesäubert werden.
Ohne Dünger laugen die Pflanzen im Lauf der Zeit aus, hungern also und sehen ungesund aus. Die Blätter der Pflanzen zeigen, ob mehr oder weniger Nährsalze nötig sind. Färben sich die Blätter gelblich, hungert die Pflanze. Eine bläulich-grüne Färbung zeigt an, dass überdüngt wurde. Beginnen Sie also mit einem Tropfen flüssigen Grünpflanzen-Dünger nach jedem Wasserwechsel und beobachten Sie die Pflanze.
Vorteile der Kultur von Zimmerpflanzen in Wasser
Wer eine Pflanze statt in Erde in Wasser kultiviert, umgeht das Problem von Trauermücken und anderen Insekten in der Blumenerde. Unter Wasser können Sie nicht überleben. Das gleiche gilt für Schimmelpilze, die sich auf feuchter Erde gern ansiedeln und auf die manche Menschen allergisch reagieren.
Water Plants gelten als pflegeleicht. Das Leben im Wasser ist tatsächlich gut möglich, aber es ist nicht ideal für das Pflanzenwachstum. Die Pflanzen wachsen kaum und bilden nur wenige neue Blätter. Für Zimmerpflanzen manchmal genau das Richtige. Gerade, wenn Sie auf schmalen Fensterbänken oder Regalen stehen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 27. November 2022 | 08:30 Uhr