Wie er wächst und würzt Bärlauch pflanzen, pflegen und sammeln
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bot. Allium ursinum, auch Knoblauchspinat oder Waldknoblauch genannt
11. März 2024, 11:48 Uhr
Wer Bärlauch mag und ihn nicht nur wild suchen will, kann ihn im Herbst aussäen. Wie im Wald liebt er auch im Garten Schatten und einen lockeren, feuchten Boden. Stellen unter Bäumen und Büschen sind also ideal. Der Kaltkeimer braucht Minus-Temperaturen, um im Frühjahr auszutreiben. Allerdings ist ausgesäter Bärlauch erst nach drei Jahren richtig erntereif.
Bärlauch wächst am liebsten in einer Art Pflanzenkolonie. In Mitteleuropa ist er wild auf feuchten, nährstoffreichen Böden zu finden, am häufigsten in Buchenwäldern. Wenn die Pflanze blüht - in der Zeit von April bis Juni - sieht das sehr reizvoll aus, auf den ersten Blick mit den länglichen Blättern fast wie ein Maiglöckchenfeld.
Bärlauch im Wald - nur geringe Mengen sammeln!
Grundsätzlich verbietet das Bundesnaturschutzgesetz, wild wachsende Pflanzen, Kräuter oder Pilze zu pflücken oder "von ihrem Standort zu entfernen". Die sogenannte Handstraußregel bildet hier eine Ausnahme. Demnach dürfen Sie so viel pflücken, wie Sie für den Eigenbedarf benötigen, in etwa also so viel, wie in eine Hand passt.
Bärlauch steht nicht unter besonderem Schutz. Womöglich auch deswegen wird die Handstraußregel häufig leider ignoriert: die Folge sind gewilderte Bärlauchbestände.
Bärlauch im Garten - Wiese mit Knoblauchgeruch pflanzen
Sie können Bärlauch auch im eigenen Garten ziehen. Im Herbst bis spätestens Februar wird er an schattiger Stelle gesät. Bärlauchsamen sind Kaltkeimer, benötigen somit zum Keimen Frost. Es gibt allerdings auch in gut sortierten Gartenmärkten oder Gärtnereien Jungpflanzen zu kaufen. Schon nach wenigen Jahren wird aus ein paar Pflänzchen ein ganzer Bärlauchrasen. Und hier darf nach Lust und Laune geerntet werden. Allerdings sollte so viel stehen bleiben, dass die Pflanze nicht eingeht und Kraft fürs nächste Jahr sammeln kann.
Wenn Sie Bärlauch in der Küche verwenden wollen, sollten Sie sich keine Sorge wegen der etwaigen Verwechslungsgefahr mit den giftigen Maiglöckchenblättern oder dem Aronstab machen. Zerreiben Sie die Bärlauchblätter zwischen den Fingern. Wenn es dann ganz unverwechselbar nach Knoblauch riecht, dann ist es eindeutig Bärlauch. Beide Pflanzen haben die gleichen gesunden Inhaltsstoffe: Lauchöl, Vitamin C, Flavonoide. Bärlauch riecht allerdings nicht so intensiv "nach" wie Knoblauch.
Bärlauch haltbar machen - in Öl, als Pesto oder gefroren
Bärlauch macht man am besten als Pesto haltbar. Pürierter Bärlauch kann beispielsweise in Öl eingelegt werden und mit Walnüssen, Haselnüssen oder Erdnüssen verfeinert werden. Geriebener Hartkäse rundet das Pesto ab. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer würzen. Eingefroren oder in Schraubgläser abgefüllt, hält das Pesto mindestens ein Jahr.
An sich sollten Kräuter am besten immer frisch zubereitet werden. Wer aber beispielsweise Vorräte für den Winter anlegen möchte, kann die geernteten Kräuter einfrieren oder in einem Sieb auf der Heizung trocknen. In Gläser abgefüllt und kühl gestellt, können sie noch im Winter für Aroma im Essen sorgen. Auch ein Kräutersalz ist schnell hergestellt. Dafür werden getrocknete Kräuter einfach mit Salz oder Gemüsebrühe gemischt.
Heimat | Mitteleuropa |
Pflanzenfamilie | Amaryllisgewächse |
Wuchs | 20 bis 40 Zentimeter hoch; schmale, aromatisch duftende Blätter |
Blüte | weiß, sternförmig |
Blütezeit | April bis Juni |
Standort | Halbschatten bis Schatten |
Boden | humoser, frischer und närhstoffreiche Boden |
Winterhart | ja |
Mehrjährig | ja |
Besonderheiten | Blätter und Zwiebeln können zum Würzen in der Küche verwendet werden |
MDR Garten
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 10. März 2024 | 08:30 Uhr