Zimmergarten Aloe vera: Die Erfolgsgeschichte einer Sukkulente
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06. November 2022, 11:44 Uhr
Wer sich die Inhaltsstoffe von Hautcremes oder Körperlotionen genauer ansieht, entdeckt bei vielen Produkten schnell die Aloe auf dem Etikett. Schneidet man die dicken Blätter vorsichtig auf, offenbart sich ihr Geheimnis: Das durchsichtig-glibberige Pflanzenfleisch.
Inhalt des Artikels:
Das schleimige, wasserspeichernde Gewebe der Blattsukkulente, sowie der Pflanzensaft der Aloe vera, werden für vielerlei kosmetische und medizinische Zwecke genutzt. Bei der Fülle an angebotenen Produkten ist Vorsicht geboten, denn nicht alle im Handel erhältlichen Produkte enthalten dieselben Inhaltsstoffe.
Generell gilt: Die in der Blattschale enthaltenen, abführenden Stoffe (Anthrachinone) werden zwar für medizinische Zwecke gewonnen, dürfen aber nicht in Lebensmitteln enthalten sein. Die fleischigen Blätter werden im Ganzen oder geschält zu Saft gepresst - und als ebensolcher oder getrocknet (zum Beispiel in Kapselform) vertrieben. Als solche eingenommen, sollen sie unter anderem das Immunsystem stärken und entgiftend wirken. Diese Wirkungen sind jedoch wissenschaftlich kaum belegt. Das aus dem Inneren der Blätter gewonnene Gel findet überwiegend in der Kosmetik Anwendung. Es spendet Feuchtigkeit, wirkt kühlend und beruhigend und hilft so besonders wirksam bei Sonnenbrand.
Herkunft | Afrika |
Pflanzenfamilie | Grasbaumgewächse |
Wuchs | Die fleischigen Blätter wachsen rosettig um den Stamm herum |
Standort | Sonnig |
Boden | Durchlässig, nicht zu feucht |
Winterhart | Nein |
Mehrjährig | Ja |
Die Aloe als Zimmerpflanze: Standort, Gießen, Düngen
Wer den eigenen Zimmergarten erweitern will: Auf einer sonnigen Fensterbank oder im Wintergarten fühlt sich die Wunderpflanze auch in unseren Breitengraden wohl. Im Sommer kann sie auch mitsamt Kübel oder Topf nach draußen.
Als Substrat eignet sich durchlässiges Kakteensubstrat, das einmal jährlich, am besten im Frühjahr, gewechselt werden sollte. Die Aloe ist genügsam, Kakteendünger kann im Frühling und Sommer einmal monatlich mit dem Gießwasser gegeben werden. Zu viel Feuchtigkeit oder gar Staunässe verträgt sie gar nicht, daher gilt: lieber weniger gießen und im Winter die Wassergaben stark reduzieren. Eine Drainageschicht am Boden des Topfes hilft, überschüssiges Wasser besser abzuleiten. Als Material eignen sich Tonscherben oder Kies. Die fleischigen Blätter sollten überdies regelmäßig feucht abgewischt werden. So kann sich keine Staubschicht bilden, die dem Pflanzenwachstum und der Optik schadet.
Aloe vera selber vermehren: Stecklinge schneiden
Eine Aloe vera wird am bequemsten über Stecklinge vermehrt. Für ersteres wird ein gesundes, mindestens zehn Zentimeter langes Blatt am Ansatz nach unten abgeknickt. Die offenen Stellen müssen zuerst trocknen, nach zwei bis drei Tagen kann der Steckling in frisches Substrat gesetzt werden. Angießen nicht vergessen!
Wer schon ein etwas älteres Exemplar besitzt, kann auch warten, bis die Pflanze Ableger bildet, also kleine "Nebenpflanzen", die seitlich der Mutterpflanze wachsen. Diese können im Ganzen aus dem Topf getrennt und neu gepflanzt werden. Auch hier empfiehlt es sich, vor dem Setzen in neues Substrat etwas Trocknungszeit einzuplanen, damit keine Bakterien oder Pilze in die offenen Stellen gelangen.
Botanischer Name | Trivialname | Wuchs | Verwendung |
---|---|---|---|
Aloe vera, auch: Aloe barbadensis |
Echte Aloe | Stammlos; rosettig angeordnete, fleischige Blätter, mittel-dunkelgrün | Kosmetika, Saft, Arzneidroge (bitterer, gelber Pflanzensaft, aus der Blattschale gewonnen); beliebte Zimmerpflanze |
Aloe ferox Mill. | Kap-Aloe | baumförmiger Wuchs; einstämmig, Krone aus rosettig angeordneten, grün-rötlichen Blättern | Arzneidroge (bitterer, gelber Pflanzensaft, aus der Blattschale gewonnen) |
Aloe arborescens | Baumartige Aloe | Verzweigter, strauchförmiger, ausladender Wuchs | Saft, Gel; in unseren Breitengraden als Kübelpflanze (Terrasse, Kalthaus) kultiviert |
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 06. November 2022 | 08:30 Uhr