Kanaren Teneriffa - Insel des ewigen Frühlings
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11. Januar 2024, 14:00 Uhr
So weit ging es für den MDR Garten bislang noch nie: Die Kanaren sind für uns gärtnerisches Neuland. Dort haben uns die Vielzahl exotischer Pflanzen, die gegensätzlichen Landschaftsbilder und die liebevoll kultivierten Gärten begeistert.
Die Inselgruppe der Kanaren gehört geologisch zu Afrika, politisch zu Spanien. Wir sind auf Teneriffa unterwegs, der größten der sieben Inseln. Mit knapp einer Million Einwohnern ist sie die bevölkerungsreichste Insel des Landes. Wegen des ganzjährig milden Klimas werden die Kanaren auch Inseln des ewigen Frühlings genannt. Und eben dieses Klima begünstigt das Wachstum vieler für uns unbekannter Pflanzen.
Kakteen, so weit das Auge reicht
Kakteen sind zwar auch in Mitteleuropa wohlbekannt und beliebt, doch auf Teneriffa wachsen sie wild, besonders im heißen und trockenen Süden der Insel. Kein Zufall also, dass sich gerade hier eine der größten Kakteen-Gärtnereien Europas angesiedelt hat: Canary Cactus. Mit zehn Millionen Pflanzen pro Jahr hat Inhaber Norbert Kropf es geschafft, einer der führenden Züchter und Produzenten für Kakteen und Sukkulenten zu werden. Anders als viele Kakteengärtner auf dem Festland liefert Kropf auch spektakuläre Großpflanzen. Wir schauen hinter die Kulissen des Betriebs, der Besuchern normalerweise verschlossen ist.
Zu Besuch beim legendären Drachenbaum
Icod de los Vinos ist ein typischer spanischer Ort, der auf 235 Metern Höhe herrliche Blicke ins Tal bietet. Die schmucke Plaza rund um die Kirche ist ein entspannter Treffpunkt für Bewohner und Besucher des Städtchens. Berühmt ist es aber wegen des ältesten Drachenbaums der Kanaren. Der Drago Milenario gilt als Baum-Dinosaurier, wobei die 1.000 Jahre Alter ganz sicher nur ein Mythos sind. Experten schätzen ihn auf zwischen 300 und 800 Jahre. Der Baum ist etwa 16 Meter hoch und besitzt einen Umfang von etwa sechs Metern. Innen ist er hohl und wird gestützt.
Orotava - lebendige Stadt mit botanischen Entdeckungen
Ortswechsel aus dem verträumten Bergdorf hin zu einem der kulturellen Zentren der Insel: La Orotava - schon Alexander von Humboldt war in der Region zu Gast. Dort befindet sich einer der interessantesten Gärten der Insel. Der Terrassengarten Jardín Victoria hat einen Höhenunterschied zwischen der untersten und der obersten Ebene von mehr als zwanzig Metern. Die Gartenanlage ist stufenförmig gestaltet und besitzt einige Brunnen mit Wasserspielen und unzählige farbenprächtige Blumen. Darüber hinaus genießt man vom höchsten Punkt der Gartenanlage einen spektakulären Blick auf die Altstadt von La Orotava.
Der botanische Garten von Puerto de la Cruz
Nicht weit von La Orotava liegt die quirlige Stadt Puerto de la Cruz, das touristische Zentrum der Nordküste. Dort befindet sich auch der botanische Garten der Insel. Er wurde vor über 200 Jahren gegründet und gilt als zweitältester Spaniens. Zwar ist er relativ klein, hat aber eine Sammlung von rund 2.000 Pflanzenarten, darunter sehr viele Bromelien und Palmen. Sein größter Anziehungspunkt ist die gigantische Würgefeige mit ihren zahlreichen Luftwurzeln, ein wahrer Baumtempel. Der Garten lockt rund 400.000 Besucher pro Jahr an und zählt zweifelsohne zu den touristischen Highlights der Insel.
Das Palmetum - von der Müllkippe zum Paradiesgarten
Der größte Palmengarten Europas befindet sich in der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife: 472 Palmen wachsen im Palmetum auf einer Fläche von zwölf Hektar. Doch wo sich heute Palmen im Wind wiegen, herrschte einst ziemlich dicke Luft. Denn der Garten ist auf einer Mülldeponie entstanden. Das Projekt wurde zuerst stiefmütterlich von der Politik beäugt, doch dann setzen sich die Umweltschützer und Befürworter durch und nun ist es eine wahre Attraktion geworden.
Großbritannien trifft Spanien im Sitio Litre
Ein kleiner Garten erzählt ein großes Stück Geschichte: Der Sitio Litre gilt als ältestes durchgängig von Briten besessenes Grundstück in Spanien - 240 Jahre bis heute. Sein erzählfreudiger Besitzer John Lucas hat seinen Privatgarten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zieht mit seiner romantischen, farbenfrohen Anlage rund 30.000 Besucher jährlich an.
Kunstgarten Mariposa
Einen ganz anderen Gartenansatz wählt Helga Müller. In ihrer Gartenanlage Mariposa (spanisch: Schmetterling) im Süden der Insel wurde Kunst mit der vorhandenen Natur entwickelt. Herausgekommen ist ein einzigartiger Garten voller Magie und Entdeckung. Das Areal beherbergt 16 kleine Wohnhäuser, die man mieten kann, um so der Alltagswelt für einige Zeit zu entfliehen. Mehrere Dutzend Künstler haben Kunst-Natur-Räume erschaffen, die den Ort prägen und zu einem besonderen Erleben machen.
MDR
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 14. Januar 2024 | 08:30 Uhr