Die Insel San Pietro bei Venedig (um 1850), Öl auf Leinwand, 25,0 x 46,8 cm
Ausstellungstipp für Kunstfans in Thüringen: Die Venedig-Bilder des Malers Friedrich Nerly sind aktuell im Angermuseum Erfurt zu sehen. Bildrechte: Angermuseum Erfurt

Empfehlungen Die besten Ausstellungen in Thüringen: Kunst, Fotografie und Geschichte

15. November 2024, 16:10 Uhr

Sie wollen eine interessante Ausstellung in Thüringen besuchen? In Erfurt zeigt das Stadtmuseum berührende Fotografien aus Israel, die die Tragweite des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 vor Augen führen. Im Angermuseum der Stadt werden derzeit die Gemälde des Erfurter Malers Friedrich Nerly ausgestellt. In Gera wird die Avantgarde-Fotografin Aenne Biermann gewürdigt. Und in Gotha beleuchtet die Schau "S.O.S. Grünes Herz", wie der Mensch die Natur auch in Thüringen verändert. Diese und weitere Tipps finden Sie in unserer Übersicht, inklusive Informationen zu Adressen und Öffnungszeiten.

Erfurt

Friedrich Nerly – Von Erfurt in die Welt I bis 23. Februar 2025

Friedrich Nerly (1807–1878) war ein bedeutender Maler des 19. Jahrhunderts, dessen Werke oft die Schönheit der Natur und die Atmosphäre seiner Zeit einfangen. Die Ausstellung im Angermuseum mit dem Titel "Friedrich Nerly – Von Erfurt in die Welt" bietet die Möglichkeit, seine Kunstwerke näher kennenzulernen und die Entwicklung seines Stils zu verfolgen. Als gebürtiger Erfurter hat Nerly eine besondere Verbindung zur Stadt. Die Ausstellung beleuchtet nicht nur sein Leben, sondern auch seine Wurzeln und den Einfluss, den seine Heimat auf seine Kunst hatte. Gezeigt wird eine Vielzahl von Nerlys Arbeiten, darunter Landschaften, Porträts und Stadtansichten. Dies ermöglicht einen umfassenden Einblick in sein Schaffen und die Themen, die ihn beschäftigt haben. Unter anderem sind viele Stadtdarstellungen aus Venedig zu sehen. Was nur wenige wissen: Kaum ein anderer deutscher Maler prägte unsere Wahrnehmung der italienischen Stadt so nachhaltig wie Friedrich Nerly.

Service-Informationen zur Ausstellung (zum Ausklappen)

"Friedrich Nerly – Von Erfurt in die Welt"
17.11.2024 bis 23.02.2025

Adresse:
Angermuseum Erfurt
Anger 18, 99084 Erfurt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr

Eintritt:
6 Euro, ermäßigt: 4 Euro

"Sei a Mensch" – Fotografien von Halina Hildebrand I bis 30. März 2025

Das Netzwerk "Jüdisches Leben Erfurt" zeigt bis 30. März 2025 zusammen mit weiteren Kooperationspartnern die Ausstellung "Sei a Mensch" – Fotografien von Halina Hildebrand im Stadtmuseum Erfurt.

Bild aus der Ausstellung "Sei a Mensch": Schwarz-weiß-Aufnahme einer älteren Frau, die an einem Tisch sitzt und den Kopf auf eine Hand stützt
Zu sehen im Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch" in Erfurt: Halina Hildebrands berührendes Porträt von Fanny, einer Binnenflüchtigen aus dem Kibbuz Magen. Bildrechte: Halina Hildebrand

Ein Jahr nach dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 macht die Schau die Tragweite des Terror-Angriffs auf Israel sichtbar, in Momentaufnahmen der Zerstörung, von Häusern in Kibbuzim, ausgebrannten Autowracks – und in Porträts von Menschen mit erschöpften und vom Grauen gezeichneten Gesichtern.

Service-Informationen zur Ausstellung (zum Ausklappen)

"Sei a Mensch" – Fotografien von Halina Hildebrand
Bis 30. März 2025

Eine Sonderausstellung des Netzwerks "Jüdisches Leben Erfurt" in Kooperation mit der Jüdischen Landesgemeinde, der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, den Jüdisch-Israelischen Kulturtagen Thüringen und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Erfurt.

Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch"
Johannesstraße 169, 99084 Erfurt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr

Gera

Annäherung an die Avantgarde-Fotografin Aenne Biermann | bis 5. Januar 2025

Die Geraer Fotografin Aenne Biermann (1898–1933) zählte in den 1920er-Jahren zur künstlerischen Avantgarde. Mit der Ausstellung "Amnesia Gera" setzt die Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst in Gera der früh verstorbenen Künstlerin ein Denkmal. Dafür hat sich die Berliner Fotografin Heidi Specker intensiv mit der Biografie und dem Werk der Avantgarde-Fotografin Biermann beschäftigt. Ein Großteil ihrer 4000 Negative wurde von den Nazis konfisziert. Nur etwa 300 Originalabzüge sind heute in internationalen Museen erhalten. Specker widmet sich dieser Geschichte des Verlusts mit fünfzig neuen Fotografien, die sich mit dem Werk Biermanns auseinandersetzen. Die Ausstellung stellt Speckers neue Fotografien denen von Biermann gegenüber.

Schwarz-Weiß-Fotografie der Künstlerin Aenne Biermann, mit silberner Kugel
Die Geraer Avantgarde-Fotografin Aenne Biermann im Selbstporträt. Bildrechte: imago images/Artokoloro

Service-Informationen zur Ausstellung (zum Ausklappen)

"Amnesia Gera. Aenne Biermann – Heidi Specker"
25. Oktober 2024 bis 5. Januar 2025

Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst
Häselburg
Burgstraße 12
07545 Gera

Öffnungszeiten:
Donnerstag: 12 bis 17 Uhr
Sonntag: 15 bis 17 Uhr

Gotha

S.O.S. Grünes Herz: Jahresausstellung über die Klimakrise | bis 30. Dezember 2024

In den letzten Jahren haben sich die Sommer regelmäßig mit Temperaturrekorden überboten. Das geht auch an der Natur nicht spurlos vorüber: Brände oder vertrocknete Wälder sind die Folge. Die Ausstellung "S.O.S. Grünes Herz. Unsere Natur im Wandel" im Schloss Friedenstein will die Veränderungen der Natur und deren Ursachen sichtbar machen. Die Schau zeigt mit Beispielen aus der Region, wie sich Flussbegradigungen, einseitige Landwirtschaft und nicht zuletzt Industrie ausgewirkt hat. Zum Schluss gibt es aber auch eine Dosis Hoffnung in Form von Ideen, was wir ändern können.

Blick in ein Museum: Auf Paletten ist eine Szene arrangiert mit einen ausgestopften Wildschwein, schemenhaften Gräsern aus Papier und einem Tempo-50-Schild.
Dioramen sollen die Wechselwirkung von Mensch und Natur verständlich machen. Bildrechte: Boris Hajdukovic

Service-Informationen zur Ausstellung (zum Ausklappen)

"S.O.S. Grünes Herz. Unsere Natur im Wandel"
Die Jahreshauptausstellung 2024 der Stiftung Friedenstein Gotha
vom 28. April bis zum 30. Dezember 2024

Herzogliches Museum
Schloss Friedenstein
Schlossplatz 1
99867 Gotha

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 16 Uhr
Montags geschlossen

Eintritt:
8 Euro, ermäßigt 4 Euro
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

Bei Hildburghausen

Schriftkultur in Kloster Veßra | bis 17. November 2024

Im Mittelalter waren Klöster nicht nur Orte der inneren Einkehr, sondern auch Speicher für religiöses und weltliches Wissen – das wissen die meisten vermutlich seit "Im Namen der Rose". Auch die neue Ausstellung auf Kloster Veßra gibt Einblicke in die reiche Bibliothek des Klosters. Neben zahlreichen Verwaltungsschriften, die im Skriptorium für den Grafen angefertigt wurden, wird auch eine Fliscus-Abschrift gezeigt – Vorlagen für Liebesbriefe, die auch das Publikum für eigene Liebesgrüße nutzen darf.

Ausstellung "Liebesgrüße aus Kloster Veßra"
Die Ausstellung "Liebesgrüße aus Kloster Veßra" ist bis zum 17. November 2024 zu sehen. Bildrechte: MDR/Elvira Speer

Service-Informationen zur Ausstellung (zum Ausklappen)

"Liebesgrüße aus Kloster Veßra. Zur Schriftkultur der Henneberger Grafen"
Bis 17. November 2024

Adresse:
Hennebergisches Museum Kloster Veßra
Anger 35
98660 Kloster Veßra

Öffnungszeiten:
April bis Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr
November bis März, täglich von 10 bis 17 Uhr

Eintritt:
8 Euro, ermäßigt 5 Euro

Jena

Kunstsammlung zeigt Werk von renommierter Berliner Künstlerin I bis 17. November 2024

"Der 7. Brunnen" heißt die Ausstellung von Kerstin Grimm, die am 19. September 2024 in der Kunstsammlung Jena eröffnet wurde. Die renommierte Berliner Zeichnerin und Plastikerin stellt zwei Gruppen von Kleinskulpturen und vor allem großfomatige Collagen aus verschiedenen Serien vor. Es ist eine Welt "hinter den Spiegeln" oder eben verzaubert wie im "siebenten Brunnen", traum- und märchenhaft. Oft aber liegen merkwürdige Irritationen in der Luft, untergründiger Grusel sogar. Die Szenen sind unbestimmbar und ungreifbar, und eine Ahnung von wirklichen Pressionen, Befürchtungen und Ängsten der Gegenwart schleicht sich ein. Die Handschrift Kerstin Grimms ist markant, nicht nur in ihren Bildern. Seit ihrem Studium der Bildhauerei verwirklicht die Künstlerin ihre kreatürlichen Geschöpfe auch skulptural. Beides, Zeichnungscollage und Skulptur, existiert seitdem parallel. Wie sie sich ergänzen, kann in der Ausstellung bis 17. November beobachtet werden.

Service-Informationen zur Ausstellung (zum Ausklappen)

"Der 7. Brunnen"
Werke von Kerstin Grimm
vom 19. September bis zum 17. November 2024

Adresse:
Kunstsammlung Jena
Markt 7
07743 Jena

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
Montags geschlossen

Eintritt:
5 Euro, ermäßigt 3 Euro

Weimar

"Monarchisten, Demokraten, Nationalsozialisten" | bis 30. November 2024

Auf ganz ungewöhnliche Art und Weise hat man sich für die neue Ausstellungen "Monarchisten, Demokraten, Nationalsozialisten" den Büchern der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar gewidmet: Nicht über das gedruckte Wort, sondern über das handschriftliche. Anhand Widmungen in Büchern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden Widmungsgeber und Widmungsempfänger näher beleuchtet und deren politische Lager, die nicht immer dieselben gewesen sind vorgestellt. Außerdem wurde versucht zu rekonstruieren, wie die Bücher in diesem ereignisreichen Zeitabschnitt mit vielen Umbrüchen ihre Wege in die Bibliothek fanden.

Widmung des ehemaligen Kaisers Wilhelm II.
Weihnachtsgrüsse Kaiser Wilhem des Zweiten aus dem Jahr 1929 als Widmung in einem Buch der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Bildrechte: Klassik Stiftung Weimar

Service-Informationen zur Ausstellung (zum Ausklappen)

Monarchisten, Demokraten, Nationalsozialisten
23. Mai bis 30. November 2024

Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Platz der Demonkratie 4
99423 Weimar

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, von 9 bis 20 Uhr
Samstag, von 9 bis 17 Uhr
Sonntag geschlossen

Eintritt:
frei

Ausstellung über Kampf um Menschenrechte und Demokratie in Russland | bis 6. Januar 2025

Im Fokus der Ausstellung "Das andere Russland" im Bauhaus-Museum Weimar steht die Geschichte und das Engagement der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial. Diese dokumentiert seit dem Ende der Sowjetunion staatliche Repression und politische Verfolgung in Russland – und wurde dafür 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Originale Zeugnisse aus den Sammlungen und Archiven Memorials erlauben nun von Weimar aus spannende Einblicke in die wichtige Arbeit der NGO. Die Schau setzt damit auch ein Zeichen für die zahlreichen Aktivisten, die aus Russland fliehen mussten und ihren Kampf für Demokratie und Menschenrechte im Exil fortsetzen. Die Ausstellung wurde im Rahmen des Kunstfests Weimar eröffnet und wird bis Anfang 2025 zu sehen sein.

Service-Informationen zur Ausstellung (zum Ausklappen)

"Das andere Russland. Memorial: Der Kampf um historische Wahrheit und Demokratie"
22. August 2024 bis 6. Januar 2025

Bauhaus-Museum Weimar
Stéphane-Hessel-Platz 1
99423 Weimar

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Montag, 9.30 bis 18 Uhr
Dienstags geschlossen

Eintritt:
10 Euro, ermäßigt 7 Euro

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Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 15. November 2024 | 15:30 Uhr

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