Gemälde: Ausblick auf die Fabrikanlagen in Chemnitz
Die Skyline des "Sächsischen Manchesters": Ernst Ludwig Kirchners Gemälde "Chemnitzer Fabriken" von 1926 ist eines der Highlights, die die Museen in Chemnitz zu bieten haben. Bildrechte: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober

Kulturhauptstadt 2025 Chemnitz: Sehenswerte Kunstschätze und Objekte in den Museen

25. Oktober 2024, 13:47 Uhr

Chemnitz, die Kulturhauptstadt Europas 2025, hält für seine Besucherinnen und Besucher eine Vielzahl an Schätzen bereit. Die Museen der Stadt beherbergen rätselhafte Hinterlassenschaften der Neandertaler, ein Auto, das weltweit einzigartig ist, einen versteinerten Wald, sakrale Kunst und jede Menge Gemälde großer Meister wie Caspar David Friedrich und Otto Dix. Wir zeigen Ihnen die spannendsten Objekte aus Chemnitzer Sammlungen und Museen, die Sie sich bei einem Besuch nicht entgehen lassen sollten.

Über 290 Millionen Jahre alt: der Versteinerte Wald

Er gilt als eines der ältesten Naturdenkmäler der Welt und als bedeutende Sammlung von Kieselholz: der versteinerte Wald aus Chemnitz. Nach einem Vulkanausbruch vor mehr als 290 Millionen Jahren begannen die Bäume rund um das heutige Chemnitz auszuhärten und wurden im Laufe der Jahre immer mehr verschüttet. Bereits im Mittelalter wurden die "Fossilien" (das Wort begann sich damals durchzusetzen) erwähnt. Aus heutiger Sicht kann es als Glück gelten, dass die Fossilien nicht achtlos beseitigt, sondern umsichtig geborgen wurden. 1900 wurde dann der bis heute größte Stamm des versteinerten Waldes gefunden.

Versteinerte Baumstämme stehen im Chemnitzer Tietz
Versteinerte Baumstämme im Chemnitzer "Tietz". Auch heute noch werden im Chemnitzer Stadtteil Hilbersdorf bei Bauarbeiten immer wieder verkieselte Hölzer entdeckt. Bildrechte: Jürgen Gerhardt

Und was heute im Chemnitzer Naturkundemuseum und im Atrium des "Tietz" gezeigt wird, ist nur ein Bruchteil dessen, was bisher geborgen wurde und noch an Ort und Stelle vermutet wird. Weltweit gibt es viele Fundstätten für versteinerte Wälder, aber der von Chemnitz ist besonders, weil er dort überliefert wurde, wo er auch gewachsen ist.

Mehr Informationen zum versteinerten Wald (zum Aufklappen)

Der versteinerte Wald ist im Museum für Naturkunde im "Tietz" zu sehen.

Adresse:
Moritzstraße 20
09111 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag: 9 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertag: 10 bis 18 Uhr
Mittwoch ist Ruhetag

Preise:
Erwachsene 4 Euro, ermäßigt: 2,50 Euro
Für Menschen unter 18 Jahren, Studierende der TU Chemnitz und Menschen mit Chemnitzpass oder Danke-Card ist der Eintritt frei.

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Der Zugang zum Museum ist frei von Schwellen.
Ein rollstuhlgerechtes WC befindet sich im Erdgeschoss.
Die historischen Vitrinen sind vom Rollstuhl aus schlecht zu sehen. Aber nach Absprache organisiert das Museum Veranstaltungen für Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen. Das Museum arbeitet mit dem Verein Weißer Stock e.V. zusammen, um Führungen für Menschen mit Sehbehinderungen zu ermöglichen.

Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.

Auf Zeitreise gehen: Zurück zu den Neandertalern oder in den Barock

Die vielfältige und lange Geschichte der Menschen in Sachsen wird anhand besonderer Objekte im Staatlichen Archäologiemuseum in Chemnitz (smac) erzählt. Bei Markkleeberg beispielsweise wurde eine Sammlung von versteinerten Seeigeln gefunden und Steinwerkzeug, das ungefähr 280.000 Jahre alt ist und auf eine Besiedlung durch frühe Neandertaler hindeutet. Die Seeigel wurden, so vermuten die Forschenden, gezielt und aus ästhetischen Gründen gesammelt. Es ging also nicht nur ums Überleben, sondern schon damals um ein Gefühl für Schönheit.

Sieben versteinerte Seeigel auf dunklem Untergrund.
Diese Seeigel sind 280.000 Jahre alt! Bildrechte: Jürgen Lösel

Im heutigen Groitzsch bei Leipzig wurde eine Schieferplatte gefunden, in die Pferdeköpfe geschnitzt wurden. Das Kunstobjekt wird auf ein Alter von 12.500 Jahren geschätzt. Damit ist es die älteste bekannte bildliche Darstellung Sachsens und fügt sich in die Kultur der Höhlenmalerei und ähnlicher Tierdarstellungen, die sich in ganz Mitteleuropa finden.

Ein schwarzes rechteckiges Schiefertäfelchen mit eingeritzten Pferdeköpfen.
Das ca. 5 x 3 Zentimeter kleine Schiefertäfelchen ist beidseitig mit je einem Pferdekopf verziert. Bildrechte: Jürgen Lösel

Im Barock galt das Leben erst erfüllt, wenn man verheiratet war. Aber natürlich starben auch Menschen, bevor sie dieses Sakrament erleben konnten. Sie wurden oft mit besonderem Kopfschmuck beerdigt, mit filigranen Kronen aus Silberfäden und Blüten, Seiden- oder Papierblumen. 50 solcher Kronen wurden auf einem Friedhof in Dresden gefunden und werden heute in Chemnitz ausgestellt.

Totenkrone vom Friedhof der Dresdner Frauenkirche im smac Chemnitz. Es handelt sich um ein Drahtgeflecht, verziert mit Blüten und Papier.
Totenkronen wurden hauptsächlich weiblichen Verstorbenen beigegeben. Bildrechte: Jürgen Lösel

Mehr Informationen zum smac (zum Aufklappen)

Die Seeigeldeponie, die Schieferplatte und die Totenkronen sind Teil der Dauerausstellung des Chemnitzer Archäologiemuseums.

Adresse:
Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz (smac)
Stefan-Heym-Platz 1
09111 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr
Donnerstags: 10 bis 20 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
frei für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre

Barrierefreiheit:
Barrierefreier Eingang, barrierefreie Sanitärräume auf drei Etagen, drei Klapprollstühle und drei Rollatoren stehen zum Ausleihen zur Verfügung, Aufzüge und leichte Klappstühle in der Ausstellung sind vorhanden sowie ein kostenfreier Audioguide für Blinde und Sehgeschädigte. Der Weiße Stock e.V. in Chemnitz bietet für blinde und sehbehinderte Menschen Begleiter durch die Ausstellungen im smac an (mit Anmeldung), Assistenz- und Blindenhunde sind im Museum willkommen, fünf Videoguides mit Erklärungen in DGS sind vorhanden.

Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.

Herausragendes Handwerk: Heiliges Grab, Prunkschreine, Skulpturen

Der Ursprung der Stadt Chemnitz lag in einem Kloster auf dem Schloßberg. Deshalb sind in der Chemnitzer Kunstsammlung auch bemerkenswerte Beispiele für Kirchenkunst zu sehen. Das Heilige Grab aus der Chemnitzer Jacobikirche ist vermutlich Ende des 15. oder am Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden. Diese reich verzierten Holzkonstruktionen sollten vor der Reformation den Leidensweg und die Auferstehung von Jesus Christus versinnbildlichen. Heute sind nur wenige solcher Prunkschreine erhalten.

Ein reich verzierter Schrein aus Holz, farbig gefasst und vergoldet.
Im reich verzierten Schrein im Schloßbergmuseum Chemnitz befand sich einst eine Figur des toten Christus. Bildrechte: Kunstsammlungen Chemnitz, Schloßbergmuseum, May Voigt

In den historisch nachempfunden Klosterräumen werden zahlreiche Skulpturen aus dem späten Mittelalter gezeigt. Dazu gehört auch eine Marienstatue, die einem Meister H. W. zugeschrieben wird und vermutlich 1503 entstanden ist. Sie zeigt eine Frau, die die Hände zusammenlegt und trauernd nach oben schaut – es ist Christi Mutter am Kreuz. Vor allem ihre Kapuze und ihr Gewand mit dem Faltenwurf zeugen von der Meisterschaft der Mittelalterlichen Handwerkskunst.

Marienstatuette mit betenden Händen.
Bei H. W. handelt es sich möglicherweise um das Monogramm des Bildhauers Hans Witten aus Braunschweig. Ihm werden Kunstwerke der Spätgotik zugeschrieben. Bildrechte: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum/May Voigt

Mehr Informationen zum Schloßbergmuseum (zum Aufklappen)

Das Heilige Grab und die Trauernde Muttergottes sind Teil der Ausstellung "Gotische Skulptur in Sachsen" im Schloßbergmuseum.

Adresse:
Schloßberg 12
09113 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Dienstag und Donnerstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Mittwochs: 14 bis 21 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 6 Euro, ermäßigt 4 Euro

Barrierefreiheit:
Der Zugang zum Museum und den Ausstellungsräumen ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen weitestgehend schwellenarm möglich.
Menschen mit Hörbehinderung können Führungen in Deutscher Gebärdensprache anfragen.
In der Dauerausstellung des Schloßbergsmuseum gibt es taktile Modelle zur Chemnitzer Stadtgeschichte.

Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.

Ungewöhnliches Gemälde von Caspar David Friedrich: "Segelschiff"

Die Bilder von Caspar David Friedrich zeichnen sich meist durch ihre bemerkenswerte Naturdarstellungen aus, womit der Maler scheinbar das Göttliche selbst porträtierte. Darum sticht das Bild "Das Segelschiff" fast schon heraus. Denn in diesem Gemälde steht ein von Menschenhand geschaffenes Werk im Fokus. Caspar David Friedrich malte das Schiff auf offener und nebliger See in fast schon manischer Detailtreue. Das Bild kann als Symbol für Hoffnung oder Fortschritt gelesen werden. Vor allem zeigt es auch, dass der Romantiker auch ein Gefühl für die Meisterschaft der Menschen hatte.

Gemälde "Segelschiff" um 1815 von Caspar David Friedrich
Schiffe tauchen immer wieder in Gemälden Caspar David Friedrichs auf. Sein Elternhaus lag unweit des Greifswalder Hafens. Bildrechte: bpk, Kunstsammlungen Chemnitz, László Tóth

Mehr Informationen zu den Kunstsammlungen (zum Aufklappen)

Das Bild "Das Segelschiff" ist in der Regel Teil der Dauerausstellung der Kunstsammlungen am Theaterplatz.

Adresse:
Kunstsammlungen Chemnitz
Theaterplatz 1
09111 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen: 11 bis 18 Uhr
Mittwochs: 14 bis 21 Uhr
Montags: geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

Barrierefreiheit:
Der Zugang zu den öffentlichen Servicebereichen sowie zu allen Ausstellungsräumen ist barrierefrei. Es gibt Leit- und Informationssystem mit taktilen Informationen und Elementen sowie ein taktiles Bodenleitsystem. Mobile Sitzgelegenheiten stehen bereit. Behindertengerechte Parkplätze gibt es im ersten Untergeschoss der Tiefgarage Theaterplatz.

Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.

Vom Meister des Jugendstils Henry van de Velde: Villa Esche

Henry van de Velde gilt als einer der vielseitigsten und gefragtesten Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts und des Jugendstils. Er verfolgte einen ganzheitlichen Ansatz und wollte Kunst für alle Lebensbereiche schaffen. 1902 schuf er für den Chemnitzer Unternehmer Herbert Esche eine Villa, die eines der frühesten Arbeiten des Künstlers ist. Heute beherbergt das Haus eine umfassende Sammlung von Arbeiten wie Keramik von van de Velde. So können Interessierte ein umfassendes Gefühl für den Jugendstilkünstler bekommen.

Eine gelbe Jugendstil-Villa auf einem begrünten Hügel.
Die Villa Esche ist nicht nur Teil der Kunstsammlungen Chemnitz, sondern auch Location für Konzerte und andere Veranstaltungen. In der Orangerie befindet sich ein Restaurant. Bildrechte: Frank Krüger

Mehr Informationen zum Museum (zum Aufklappen)

Adresse:
Henry van de Velde Museum in der Villa Esche
Parkstraße 58
09120 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Montag bis Mittwoch: geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

Barrierefreiheit:
Für Rollstuhlfahrer*innen zugänglich bis zum zweiten Obergeschoss. Da der Zugang über einen Rollstuhllift erfolgt, ist eine Voranmeldung ratsam. Ein Behindertenparkplatz befindet sich ca. 30 Meter vom Eingang entfernt.

Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.

Expressionismus aus Chemnitz: Kunst von Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rotluff

Als Mitbegründer der Gruppe "Die Brücke" gehört der Künstler Karl Schmidt-Rotluff zu den wichtigsten Künstlern des Expressionismus' und der Klassischen Moderne. In den Chemnitzer Kunstsammlungen findet sich ein großer Teil des Gesamtwerks des Malers, darunter auch zahlreiche Frühwerke. Damals konzentrierte sich Schmidt-Rotluff noch sehr darauf, die Natur einzufangen. Die "Landschaft im Herbst" entstand 1910 und ist geprägt von einem fast schon naiven Pinselstrich und grellen Farben.

Gemälde einer Herbstlandschaft von Karl Schmidt-Rottluff
"Landschaft im Herbst" ist eine von über 500 Arbeiten von Karl Schmidt-Rottluff in den Kunstsammlungen Chemnitz. Bildrechte: Kunstsammlungen Chemnitz/Jürgen Seidel

Ernst Ludwig Kirchner wuchs in Chemnitz auf und ging hier zur Schule. Später wurde er gemeinsam mit Karl Schmidt-Rotluff Teil der Gruppe "Die Brücke" und einer der wichtigsten Maler des Expressionismus'. Dabei hat er seine Heimatstadt nicht vergessen und ihr mit diesem Gemälde ein regelrechtes Denkmal gesetzt. Die hohen Schornsteine erzählen von der Bedeutung der Industriemetropole, der Smogschleier deutet schon die Umweltprobleme an und der Rathausturm im Hintergrund verweist auf die reiche Vergangenheit der Stadt.

Gemälde: Ausblick auf die Fabrikanlagen in Chemnitz
Als "Sächsisches Manchester" wurde Chemnitz zur Zeit der Industrialisierung auch bezeichnet. Die Stadt und ihre Industrie war von internationaler Bedeutung. Bildrechte: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober

Mehr Informationen zu den Kunstsammlungen Chemnitz (zum Aufklappen)

Diese und mehr Werke des Expressionismus sind in der Dauerausstellung der Kunstsammlung am Theaterplatz zu sehen.

Adresse:
Kunstsammlungen Chemnitz
Theaterplatz 1
09111 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen: 11 bis 18 Uhr
Mittwochs: 14 bis 21 Uhr
Montags: geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

Barrierefreiheit:
Barrierefreier Zugang zu den öffentlichen Servicebereichen sowie zu allen Ausstellungsräumen. Außerdem gibt es ein Leit- und Informationssystem mit taktilen Elementen sowie ein taktiles Bodenleitsystem. Mobile Sitzgelegenheiten stehen bereit. Behindertengerechte Parkplätze sind im ersten Untergeschoss der Tiefgarage Theaterplatz.

Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.

Einzigartiges Auto: ein Sportwagen aus den 30er-Jahren

Beinahe wäre diese Auto in den Wirren des Zweiten Weltkriegs unter die Räder gekommen. 1940 entwarf Günther Mickwausch, der wichtigste Designer des Chemnitzer Auto-Produzenten Auto Union AG, diesen Sportwagen. Doch realisiert wurde er nie und stattdessen zog die Rüstungsindustrie in die Abteilung für Sportwagen ein. Mehr als 75 Jahre später fand der Restaurator Frieder Bach die Zeichnung wieder. Mit künstlerischer Freiheit und einem speziellen Verfahren des Fraunhofer-Instituts wurde das Auto nun doch noch gebaut. Heute steht es fahrtüchtig im Chemnitzer Fahrzeug-Museum.

Zwei Männer mit Helmen sitzen in einem kleinen silberfarbenen Sportwagen.
Restaurator Frieder Bach und sein Sohn fahren mit dem DKW-F9-Sportwagen über den Sachsenring. Bildrechte: Detlev Müller

Mehr Informationen zum Fahrzeug-Museum (zum Aufklappen)

Adresse:
Museum für sächsische Fahrzeuge
Zwickauer Straße 77
09112 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 10 bis 17 Uhr
Montags: geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

Barrierefreiheit:
Ebenerdiger Eingang, die Ausstellung ist rollstuhlgerecht, Sitzgelegenheiten sind vorhanden, ebenso eine rollstuhlgerechte Toilette. Führungen für Gruppen, die einen Gebärdensprachdolmetscher mitbringen, Führungen für Menschen mit Demenz sowie Tastführungen für Sehende und Nichtsehende können auf Anfrage organisiert werden.

Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.

Von Otto Dix und Gabriele Münter: Meisterwerke der Klassischen Moderne

Kaum ein Künstler wusste das versehrte Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg einzufangen wie Otto Dix. Auch darum gehört der Maler zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne. Obwohl er auch immer einen Blick für die Schlachtfelder, die Verletzten und Verlorenen hatte, zeigte er auch die Auswirkungen in der Oberschicht wie dieses Porträt einer rothaarigen Frau beweist. Meisterhaft schafft es Dix, mit dem Kleid und den gewelltem Haar eine Aura von Wohlstand zu erzeugen. Doch durch die gekrümmte Haltung und die brüchige Haut wird dieser Eindruck geschickt getrübt.

Gemälde einer rothaarigen Frau im Stil der 20er-Jahre
Wasserwelle und Charleston-Kleid stehen fahler Haut und Unterernährung entgegen. Die Nachwirkungen des 1. Weltkrieges und die Weltwirtschaftskrise machten auch vor der Oberschicht nicht Halt, wie Otto Dix zeigt. Bildrechte: dpa/Hendrik Schmidt

Gabriele Münter ist eine der wenigen Künstlerinnen der Klassischen Moderne. Ihr Haus war der Gründungsort der Gruppe "Blauer Reiter", und auch sie selbst hat bemerkenswerte Arbeiten geschaffen. Sie malte zunächst im Stil des Impressionismus, von dem sie sich mehr und mehr befreite. Die Formen und Farben wurden immer abstrakter und fingen so die Naturszenen noch klarer ein.

Gemälde einer Landschaft mit Hütte im Abendrot von Gabriele Münter
Gabriele Münters Gemälde "Landschaft mit Hütte im Abendrot" zeigt eine bayrische Berglandschaft mit roten Rindern. Bildrechte: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth

Mehr Informationen zum Museum Gunzenhauser (zum Aufklappen)

Diese und weitere Werke sind im Museum Gunzenhauser zu sehen.

Adresse:
Museum Gunzenhauser
Falkeplatz
09112 Chemnitz

Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag und feiertags: 11 bis 18 Uhr
Mittwochs: 14 bis 21 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre

Barrierefreiheit:
Barrierefreier Zugang zu den öffentlichen Servicebereichen sowie zu allen Ausstellungsräumen. Mobile Sitzgelegenheiten stehen zur Verfügung, behindertengerechte Parkplätze gibt es direkt am Museum.

Mehr Informationen auf der Webseite des Museums.

Quelle: Eigenrecherche MDR KULTUR
Redaktionelle Bearbeitung: tsa, Viktoria Adler

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 31. März 2024 | 13:00 Uhr

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