Sportler
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11. August 2016, 14:32 Uhr
Sport spielte in der DDR eine große Rolle. Diesen Vorsprung an Sympathie nahmen die Vereinsstrukturen mit in die neue Zeit nach der Wiedervereinigung. Sportbünde sind heute die größten Bürgerorganisationen im Osten. In Thüringen hat der Landessportbund 365.000 Mitglieder. Zum Vergleich: Der Mieterbund im Land hat knapp 20.000, die CDU Thüringen knapp 11.000 Mitglieder. Fakt ist aber auch, dass in kaum einem anderen Bereich der Gesellschaft in Ostdeutschland so viele DDR-Funktionäre in Führungspositionen ihre Stellung behielten wie im Sport.
Dirk Eisenberg aus Rudolstadt hat als Sportfunktionär nebenberuflich Karriere gemacht - erst in Thüringen, dann bundesweit. Vor drei Jahren kam er als Vize-Präsident zum Landessportbund Thüringen - sogar mit der Aussicht auf das Präsidentenamt. Aber der Elan des IT-Unternehmers wurde durch ein mächtiges Netzwerk ausgebremst, das seinen Ideen von Veränderung und frischem Wind ablehnend gegenüberstand. Eisenberg selbst sagt, dass die Vernetzung aus Altkadern, Politik, Wirtschaft und Geld sehr wirkungsvoll ist - so wirkungsvoll, dass Veränderungen eben manchmal mehr Zeit brauchen.