Banker
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30. Januar 2018, 10:54 Uhr
Schon im Februar 1990 fanden Verhandlungen zwischen der Staatsbank der DDR und der Deutschen Bank statt. Das westdeutsche Kreditinstitut sicherte sich damals Millionen Kunden in der DDR und damit ein Netz von 112 Filialen. Hilmar Kopper führte damals die Verhandlungen für die Deutsche Bank.
1935 in Oslanin, im heutigen Polen, geboren, war Kopper beinahe sein ganzes Berufsleben für die Deutsche Bank tätig. Seit 1977 saß er im Vorstand, nach der Ermordung von Bankchef Alfred Herrhausen 1989 wurde Kopper Vorstandssprecher des Kreditinstituts. Er blieb es bis 1997.
Die Wende erlebte Hilmar Kopper als einen Glücksfall für die Deutsche Bank und auch für die neuen Bundesländer. Doch die Goldgräberstimmung damals führte bei vielen Banken zu Fehleinschätzungen, mitunter mit dramatischen Folgen. Am bekanntesten wurde die Pleite des westdeutschen Bauunternehmers Jürgen Schneider, der zuvor unbesehen Millionenkredite für seine Bauvorhaben von verschiedenen Banken bekommen hatte. Allein die Deutsche Bank blieb damals auf 50 Millionen DM Schulden sitzen. Der Banker Hilmar Kopper machte damals Schlagzeilen, weil er diese Summe als "Peanuts" bezeichnete und damit vor allem den Zorn derjenigen Handwerker erregte, die von der Pleite Schneiders mit in die Insolvenz gerissen worden waren.
Am Ende seines langen Berufslebens resümiert Kopper: "Nennen Sie mir eine Schlechtigkeit in der Welt, die nicht für Geld getan wird. Mir fällt nichts mehr ein. Ich habe so ziemlich alles erlebt." (Die Zeit, 4. Juli 2013)