Peter "Cäsar" Gläser
"Wer die Rose ehrt", "Apfeltraum“, "Zwischen Liebe und Zorn", "Wandersmann" - Songs der Klaus Renft Combo, die im Osten so etwas wie Volkslieder sind. Komponiert hat sie der 1949 in Leipzig geborene Sänger und Gittarist der Band, Peter "Cäsar" Gläser.
Gläser, der bereits als 17-Jähriger mit Klaus Renft in der Leipziger Nachtbar "Intermezzo" aufgetreten war, gehörte 1967 zu den Gründungsmitgliedern der Renft Combo und gehörte ihr bis zum Ende an.
1976 gründete Gläser die Rockband "Karussell", aus der er 1983 ausstieg, weil sie ihm zu "kommerziell" geworden war. Noch im selben Jahr gründete er "Cäsars Rockband". Als Gläser 1985, nach einem Konzert bei der NVA, ins Gästebuch schrieb, dass man auch ohne Armee und Soldaten gut auskäme, wurden der Band geplante Plattenaufnahmen und Konzerte gestrichen.
Gläser löste seine Band auf und stellte einen Ausreiseantrag. Das hielt ihn aber nicht davon ab, eine neue Band – "Cäsar und die Spieler" - zu gründen. Doch es kam erneut zu Querelen mit den Kulturbehörden, in deren Folge Gläser im Frühjahr 1989 aus der DDR ausgebürgert wurde. Der einstige Renft-Barde siedelte sich in Westberlin an und arbeitete als Taxifahrer. 1998 kehrte Gläser nach Leipzig zurück und reaktivierte die Band "Cäsar und die Spieler".
2007 offenbarte der Musiker, dass er als "IM Klaus Weber" 22 Jahre lang für die Staatssicherheit gearbeitet habe. Begonnen hatte die Liaison bereits 1967: "Zu diesem Zeitpunkt stand ich auf den Sozialismus und dem, was in der DDR gemacht wurde. Dass das alles, was in der Zeitung stand, nicht mit dem übereinstimmte, was wir erlebt haben, habe ich dann erst in den Jahren bei Renft mitbekommen", erklärte Gläser 2007. Geschadet hat er mit seinen Berichten niemandem: "'Cäsar' hat niemanden angeschissen", sagte Thomas "Monster" Schoppe.
Peter "Cäsar" Gläser erlag 2008, mit 59 Jahren, einem Krebsleiden.