MDR WISSEN Adventskalender Eis und Kälte: Lebensfeindlich oder Gesundheitsbooster?
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15. Dezember 2022, 14:47 Uhr
Nur noch zehn Tage bis Heiligabend. Zeit, sich mit Winter zu beschäftigten. Eis und klirrende Kälte sind lebensfeindlich, ohne Hilfsmittel wie Kleidung und Wärme könnten wir darin nicht überleben. Trotzdem können sie wie ein Gesundheitsbooster wirken. Warum?
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Wer zu lange ungeschützt in Kälte verharrt, kann unterkühlen und erfrieren. Trotzdem schwimmen im Winter viele Menschen im Eis oder laufen bei klirrender Kälte in der Gegend herum. Therapeuten bieten sogar Behandlungen in Kältekammern gegen Schmerzen und Entzündungen. Was verbirgt sich hinter dem Rezept "Eis und Kälte"? Forschende kommen hier ganz klar zu einem Ergebnis. Kälte und Eis können enorme Vorteile für die Gesundheit haben und vielen Krankheiten vorbeugen. Allerdings sollten sie nur von Profis als Prävention und Therapie angewendet werden, sonst könnte das Experiment unerfreulich ausgehen.
"Wenn Kaltwasserschwimmen von erfahrenen Menschen mit guter Gesundheit in einem regelmäßigen, abgestuften und angepassten Modus praktiziert wird, scheint es gesundheitliche Vorteile zu bringen", erklären die Wissenschaftler eines internationalen Teams aus der Schweiz, Russland, den USA, Kanada und Griechenland. "Allerdings besteht bei ungewohnten Personen die Gefahr des Todes, entweder durch die anfängliche neurogene Kälteschockreaktion oder durch eine fortschreitende Abnahme der Schwimmleistung oder Unterkühlung."
Eisschwimmer sollten ein gesundes Herz haben
Wer Eisschwimmen gehen will, sollte also ein gesundes Herz haben, sich langsam an die Kälte gewöhnen und niemals allein abtauchen. Gelingt dies, fühlt sich der Winter nicht nur sofort verdammt prickelnd an, es ziehen direkt positive Effekte auf. Muskeln und Bindegewebe werden besser durchblutet, was sich wiederum positiv gegen Entzündungen auswirkt. "Regelmäßiges Schwimmtraining in kaltem Wasser scheint sich positiv auf verschiedene Systeme wie das Herz-Kreislauf-System, das Hormon- und das Immunsystem sowie die Psyche auszuwirken“, heißt es in der Studie. Unvorbereitet sollte man Eisschwimmen allerdings nicht, so die Forscher. Die leitende Kardiologin vom Universitätsklinikum Leipzig Ulrike Rudolph empfiehlt daher, dass Schwimmer ihr Herz vorher mit einem EKG oder einem Herzultraschall untersuchen lassen.
mel
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