Eine besondere Lichtstimmung färbt den Himmel über Berlin mit dem Sonnenaufgang ein
Sahara-Staub 2022 über Berlin. Den roten Himmel werden wir in dieser Woche nicht sehen, da Regen angesagt ist. Bildrechte: IMAGO/Dirk Sattler

EU Atmosphärendienst Deutschland: Am Donnerstag kann es Sahara-Staub regnen

24. Februar 2023, 10:52 Uhr

Der erste Sahara-Staub des Jahres über Europa könnte sich am Donnerstag in Deutschland auf Autos und an Fenstern bemerkbar machen. Das teilte der Copernicus-Atmosphärendienst der EU mit.

Wenn es Donnerstag regnet, dann könnten die Tropfen roten Staub aus der Sahara enthalten. Der ist in diesen Tagen über Frankreich unterwegs zu uns. Der Vorhersage des Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) zufolge sollte der Sahara-Staub bereits am Mittwoch den Nordwesten Deutschlands erreichen und sich im Laufe des Tages und am Donnerstag weiter über das Land ausbreiten. Der größte Teil des Staubs befindet sich demnach aber in großer Höhe.

Größere Mengen Staub aus Nordafrika hatten dem Atmosphärendienst zufolge in dieser Woche erstmals in diesem Jahr Europa erreicht und bewegten sich von der Iberischen Halbinsel in Richtung Frankreich sowie Mittel- und Osteuropa. Auswirkungen auf die Luftqualität waren vor allem für Portugal und Spanien erwartet. Der Staubtransport in den kommenden Tagen ist aber nicht der erste in diesem Monat. Er folgt auf eine ähnliche, wenn auch weniger ausgeprägte Episode in der vergangenen Woche, so CAMS. Dabei hatte der Calima – ein heißer Wind aus Afrika – Sahara-Staub auf die Kanarischen Inseln und später nach Norden bis nach Irland und Großbritannien getragen.

Vorhersage des Sahara-Staubs über Europa Febrzar 2023
Die Copernicus-Vorhersag für den 22. Februar: Sahara-Staub über Deutschland. Bildrechte: CAMS

Sahara-Staub kann Allergien verstärken

Sahara-Staub könne die menschliche Gesundheit und den Energiesektor beeinträchtigen, hieß es einer Copernicus-Mitteilung. So könnten etwa Allergien verstärkt werden. Die Staubpartikel in der Atmosphäre könnten auch die Generierung von Solarenergie beeinträchtigen. Typisch für Sahara-Staub ist eine rötliche Verfärbung des Himmels.

Dass der Staub aus der Wüste uns jetzt trifft, ist nicht ungewöhnlich. 2021 ging der Februar auch mit kälteren Temperaturen und einer Staubwolke zu Ende. Das hat aber nichts miteinander zu tun. Die Wirkung des Sahara-Staubs auf die Temperatur ist gering, dafür aber weltweit von Bedeutung. Denn die Wüstenstürme, allen voran aus der Sahara, kühlen die Erde minimal ab, wie eine aktuelle Studie in diesem Jahr gezeigt hat.

Solche Phänomene treten in Zentraleuropa vermehrt zwischen März und Juni, sowie Oktober und November auf. Insgesamt um die 10 bis 30 Mal im Jahr. Spektakuläre Himmelsanblicke sind aber seltener, und knapp die Hälfte von ihnen auch nur wenige Stunden zu beobachten.

Links/Studien

CAMS überwacht erste Saharastaub-Episoden für Europa im Jahr 2023: Die Mitteilung des Copernicus-Dienstes im Original.

gp/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Wetter | 22. Februar 2023 | 21:45 Uhr