Raumfahrt Deutscher Weltraumhafen: Ab 2024 von der Nordsee ins All
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18. Oktober 2023, 17:16 Uhr
Deutschland soll einen eigenen Zugang zum Weltraum bekommen: Kleinere Raketen könnten schon ab kommendem Jahr von einer mobilen Plattform in der Nordsee aus ins All starten.
Ab ins All vom deutschen Weltraumhafen: Im nächsten April soll zum ersten Mal eine kleine Trägerrakete von einem Schiff in der Nordsee aus abheben. Geplant ist zunächst eine Testphase. Beim Weltraumkongress in Berlin teilte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mit, dass künftig europäische Microlauncher - das sind Mini-Raketen - von der schwimmenden Plattform aus starten und Satelliten in den Weltraum transportieren sollen. Der Startpunkt soll im sogenannten Entenschnabel sein, dem entlegensten Winkel der Ausschließlichen Deutschen Wirtschaftszone, etwa 350 Kilometer vor der Küste.
Die schwimmende Startplattform in der Nordsee wird ein Spezialschiff mit Startrampe sein. Im April 2024 solle im Rahmen einer Demo-Mission erstmals eine Rakete der niederländischen Firma T-Minus von der mobilen Startplattform der German-Offshore Spaceport Alliance in der Nordsee abheben, sagte Russwurm. Diese Allianz (GOSA) ist ein privates Konsortium, zu dem etwa das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB gehört.
Es sollten zunächst mit suborbitalen Raketenstarts praktische technische Erfahrungen und Know-how gesammelt werden. Suborbital bedeutet, dass die Erdumlaufbahn nicht erreicht wird. Die Demo-Mission solle etwa zwei Wochen laufen. In dieser Zeit sei der Start von bis zu vier Raketen mit einer maximalen Länge von sieben Metern und einer Flughöhe von bis zu 50 Kilometern geplant. Künftig sollten Trägerraketen mit Nutzlasten von bis zu einer Tonne in erdnahe Orbits gebracht werden. Mit der Plattform solle dem steigenden Bedarf auf dem Markt kommerzieller Klein-Satelliten begegnet werden.
(mdr/dpa)
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