Gemeiner Wasserfloh in einer vergrößerten Aufnahme.
Daphnien sind eigentlich kleine Krebstiere (1 bis 5 Millimeter lang), werden aber umgangssprachlich Wasserflöhe genannt. Sie sind leicht zu züchten und könnten in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Reinigung von Abwasser einnehmen. Bildrechte: IMAGO

Wissen News Wasserflöhe als Putzkolonne: Wie man chemische Schadstoffe aus dem Wasser holt

25. September 2023, 15:49 Uhr

Klein, aber oho: Wasserflöhe könnten der Schlüssel sein, um die Welt vor der zunehmenden Wasserverschmutzung zu bewahren. Sie entfernen Industriechemikalien und Medikamentenreste aus dem Abwasser.

Winzige Wasserflöhe könnten bald eine entscheidende Rolle bei der Beseitigung von chemischen Schadstoffen aus Abwässern spielen, um diese für industrielle, landwirtschaftliche und häusliche Anwendungen sicher zu machen, so eine neue Studie der Universität Birmingham. Diese Entdeckung könnte zu einer nachhaltigeren Wasserbewirtschaftung beitragen, da sie eine kostengünstige und CO2-arme Lösung zur Entfernung von Arzneimitteln, Pestiziden und Industriechemikalien aus Abwässern bietet. Die Methode umgeht außerdem giftige Nebenprodukte, die typischerweise mit aktuell verwendeten Technologien verbunden sind.

Die Forscher haben eine Technologie entwickelt, mit der sie Populationen von Wasserflöhen (Daphnien) in Kläranlagen als "lebende Filter" integrieren können. Diese Wasserflöhe, ausgewählt aufgrund ihrer chemischen Toleranz, werden aus früheren Umgebungen "wiederbelebt". Dieses einzigartige Verfahren nutzt die Fähigkeit der Wasserflöhe, jahrhundertelang in einem Ruhezustand zu überdauern, sodass Wissenschaftler ruhende Populationen, die unterschiedlichen historischen Verschmutzungsgraden standhielten, reaktivieren können.

Die Forschungsergebnisse, die von einem internationalen Team unter Leitung der Universität Birmingham vorgestellt wurden, könnten einen neuen Abschnitt in der Wasseraufbereitung einläuten. Sie präsentieren eine von der Natur inspirierte Technologie, die die Entfernung von anhaltenden chemischen Verunreinigungen aus Abwasser ermöglicht und damit sowohl die Umwelt als auch die biologische Vielfalt schützt.

(rr)

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