Straßenverkehr auf der Stadtautobahn Autobahn 100 in Berlin.
Stadtautobahn A100 in Berlin: Ständigem Verkehrslärm ausgesetzt zu sein, erhöht das Risiko psychischer Erkrankungen. Bildrechte: IMAGO / Dirk Sattler

Lärmbelastung Verkehrslärm erhöht Risiko von psychischen Erkrankungen

28. April 2023, 08:56 Uhr

Verkehrslärm kann zu einer echten Gefahr für die Gesundheit werden. Einer Studie zufolge erhöht ständiger Verkehrslärm das Risiko für Depressionen und Angststörungen. Wenn Straßen-, Schienen- oder Fluglärm um 10 Dezibel zunehmen, kann das Erkrankungsrisiko für Depressionen um bis zu 4, 5 und 11 Prozent steigen. Das geht aus einer Untersuchung des Umweltbundesamtes hervor. Für eine Angststörung steigt das Risiko demnach um bis zu 3 (Straße und Schiene) beziehungsweise 15 Prozent (Fluglärm).

Und nicht nur die Psyche der Menschen kann unter Lärm leiden, sondern auch der Körper. Ab 30 Dezibel A, kurz dB (A) – der Maßeinheit für die Stärke des Schalls bezogen auf das Gehör des Menschen – wird nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bereits die Schlafqualität beeinträchtigt und es treten Konzentrationsstörungen auf. Ab 60 dB (A) erhöht sich dann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei 85 dB (A) – ungefähr der Lautstärke einer Stadtautobahn – kann es bei jahrelanger Belastung zu einer Innenohrschädigung kommen.

Dem UBA nach sind 2,3 Millionen Menschen in Deutschland ganztags Pegeln von mehr als 65 dB(A) ausgesetzt. Nachts würden 2,6 Millionen Menschen unter Pegeln von mehr als 55 dB(A) leiden. Generell würden sich etwa drei Viertel der Bevölkerung durch den Straßenverkehrslärm gestört oder belästigt fühlen. Konkret empfiehlt das UBA Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten einzuführen sowie den Schutz vor nächtlichem Lärm zu verbessern. Beim Schienenverkehr sollte dafür gesorgt werden, dass Anwohner nicht mehr von vorbeirauschenden Zügen aufwachen. Zudem sollte es keinen regelmäßigen Flugbetrieb in der Zeit von 22 bis 6 Uhr an Flughäfen mit dichter Besiedlung mehr geben.

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