MDR Wissen Podcast Warum Blut und Meer Geschwister sind
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10. November 2020, 15:11 Uhr
Blut fasziniert. Das zeigt die Literatur - man denke an Dracula. Das hört man im Wortschatz, "da gefriert uns das Blut in den Adern", "jemand hat Blut gerochen". Aber warum eigentlich Blut, woher kommt das?
Das hätte für böses Blut sorgen können: In Irland gab es nach dem Blutspenden immer eine Pint Guinness für die Spender - 2010 wurde das abgeschafft. Das ist nur eine von vielen skurrilen Geschichten rund ums Blut - ganz zu schweigen von der Rolle, die das Blut beispielsweise in Märchen und Mythen spielt. Dracula lässt grüßen, ebenso Schneewittchen, Aschenbrödel. In der "Moderne" kursiert dagegen Partywissen wie: Das Blut eines Menschen reicht, um 1,2 Millionen Mücken satt zu machen. Unser Blut enthält Gold - macht aber trotzdem keinen zum Millionär, es sind nämlich nur 0,2 Milligram.
Was wir über Blut wissen
Sicher ist: Blut macht sechs bis acht Prozent unseres Körpergewichts aus, es erfüllt viele Funktionen für den Körper, zum Beispiel den Transport von Sauerstoff durch den Körper. Blut sorgt auch für Wärme, reguliert die Körpertemperatur, steht mit allen Organen in Kontakt und pumpt jeden Tag bis zu 15.000 Liter Flüssigkeit durch den Körper. Manchmal wird es deshalb auch als flüssiges Organ bezeichnet.
Was wir über Blut noch nicht wissen
Aber warum eigentlich Blut? Und woher kommt es? Molekularbiologe Prof. Andreas Beyer sagt, Blut und Meerwasser sind verwandt. Blut - ein Salzabbild des Meeres? Das klingt im ersten Moment ziemlich seltsam, immerhin ist Blut tiefrot und Meerwasser eher durchsichtig. Und wer es probiert hat, weiß auch, dass diese Flüssigkeiten verschieden schmecken: Das eine nach Eisen, das andere nach Salz.
Warum Blut und Meerwasser Geschwister sind
Trotzdem behauptet Molekularbiologe Prof. Andreas Beyer, Blut und Meerwasser sind Geschwister. Die entscheidende Spur zurück ins Meer liefert nämlich der Grundbaustein unseres Blutes: Das Blutplasma - das pur auf die Zunge würde wahrscheinlich nach Ozean schmecken. In ihm finden sich vor allem Natrium, Chlorid, Kalium und Kalzium - genau wie im Meer und noch dazu im gleichen Mengenverhältnis. Martin Neukamm, Herausgeber des Buches "Darwin heute" sagt, das ist kein Zufall:
Die Zusammensetzung unseres Bluts und auch der extrazellulären Gewebeflüssigkeit entspricht bis ins Details der Zusammensetzung des Meerwassers. Salopp könnte man formulieren, dass die vielzelligen Lebewesen es geschafft haben, das Meer ins Körperinnere mitzunehmen.
Aber wie kam es dazu - wie hat sich das Blut und entwickelt, und hat es sich im Laufe der Evolution verändert? Das alles erklärt unser neuer Podcast in zehn Minuten.
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