Wissen-News Einheimische Baumarten im Amazonasgebiet Ecuadors sind vom Aussterben bedroht.
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20. Dezember 2024, 06:00 Uhr
Einheimische Baumarten des Regenwaldes in Ecuador sind stark von ihrem Lebensraum und spezifischen Tierarten abhängig, die ihre Fortpflanzung durch Samenverbreitung sichern. Die komplexen ökologischen Wechselwirkungen zwischen Bäumen und Tieren verstärken die Auswirkungen der Lebensraumzerstörung, wodurch das Aussterben von Baumarten erheblich beschleunigt wird.
Rund vierzig Prozent der einheimischen Baumarten im ecuadorianischen Amazonasgebiet sind vom Aussterben bedroht, wie eine aktuelle Studie der Universidad de las Américas zeigt. Die Bedrohung geht nicht nur von äußeren Faktoren wie der Abholzung aus, sondern auch von komplexen Wechselwirkungen zwischen den Baumarten und anderen Lebewesen. Laut der Studie sind die einheimischen Baumarten im Amazonasgebiet stark auf ein empfindliches Ökosystem angewiesen, etwa auf fruchtfressende Tiere, die ihre Samen verbreiten. Veränderungen ihres Lebensraums durch Jagd und Abholzung haben daher einen erheblichen Einfluss auf ihren Fortbestand. Längere Trockenperioden infolge des Klimawandels könnten die Situation in Zukunft zusätzlich verschärfen.
Komplexe Abhängigkeiten in bedrohten Ökosystemen
Die Tropenwälder Ecuadors zählen zu den artenreichsten der Welt und zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Baumvielfalt aus. Gleichzeitig weist das Land eine der höchsten Entwaldungsraten im nordwestlichen Amazonasgebiet auf. Endemische Baumarten, wie die in dieser Region vorkommenden, sind auf ihren spezifischen Lebensraum stark spezialisiert. Laut der Studie sind gerade diese Arten besonders anfällig für die Zerstörung ihres Lebensraums, da ihnen häufig die Zeit fehlt, ihr Verbreitungsgebiet zu erweitern oder sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen.
Um zu ihren Ergebnissen zu gelangen, nutzten die Forscher eine Datenbank zur Häufigkeit und Verbreitung von Baumarten im Amazonasgebiet und kombinierten diese mit den neuesten Daten zur Entwaldung in der Region. Dabei arbeiteten sie eng mit lokalen Gemeinschaften zusammen. Obwohl umfassende Analysen des Erhaltungszustands endemischer Baumarten selten sind, liefern Studien wie diese wertvolle Einblicke in die Gefährdung der Baumflora im gesamten Amazonasgebiet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein ähnlich hoher Anteil der endemischen Baumflora auch in Kolumbien, Brasilien und Peru vom Aussterben bedroht sein könnte.
Links/Studien
Die Studie "High extinction risk of the endemic tree flora in a hyper-diverse region of the Amazon" ist im Journal "Plants, People, Planet" erschienen.
vb
Dieses Thema im Programm: MDR TWEENS | MDR TWEENS | 17. November 2022 | 14:00 Uhr
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