Eisbär Thalarctos maritimus beim Spaziergang auf dem Packeis bei Sonnenuntergang, 2 min
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Klimawandel Polarforscher: Winterliche Eisfläche im Nordpolarmeer so klein wie noch nie

08. April 2025, 14:14 Uhr

Im Nordpolarmeer ist die Eisfläche am Ende des Winters so klein wie noch nie. Es fehlten rund eine Million Quadratkilometer, schreiben deutsche Polarforscher und wagen eine Prognose für den Sommer.

Rund 14,45 Millionen Quadratkilometer des Arktischen Ozeans waren am 21. März von Packeis bedeckt – so wenig wie noch nie in dieser Jahreszeit. Das teilt das deutsche Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung mit und bestätigte damit Beobachtungen der US-Weltraumagentur Nasa. Die Eisfläche ist damit rund eine Million Quadratkilometer kleiner als im langjährigen Mittel. 2025 habe damit den Negativrekord von 2017 gebrochen. Die Daten zur Größe der Eisfläche stammen von Satellitenbeobachtungen, die seit 1979 durchgängig vorliegen.

Im Februar und März, am Ende der nördlichen Polarnacht, erreicht das Meereis in der Arktis üblicherweise seine größte Ausdehnung. In diesem Jahr seien beide Monate aber sehr warm gewesen. Im März habe die Durchschnittstemperatur -10 Grad Celsius betragen, was rund 9 Grad mehr sein als im langjährigen Durchschnitt. Im Februar lagen die Temperaturen teilweise nur bei -5 Grad, was rund 16 Grad mehr als sonst üblich sei.

Karte von der Eisfläche im arktischen Ozean rund um den Nordpol. Rot sind Flächen markiert, die üblicherweise im Winter von Eis bedeckt sind, im Frührajh 2025 aber eisfrei waren.
Differenz der mittleren Eiskantenposition im März 2025 im Vergleich zur mittleren Eiskantenposition im Langzeitmittel der Jahre 2003 bis 2014. Blau gekennzeichnet sind Meeresgebiete, in denen im März 2025 mehr arktisches Meereis existiert. Rot markierte Regionen hingegen wiesen weniger Meereis auf. Bildrechte: Alfred-Wegener-Institut

"Das wird das Eiswachstum in einigen Regionen reduziert haben, ein Effekt, der auch in Modell- und Satellitendaten sichtbar ist", sagt Thomas Krumpen, Meereisphysiker am Alfred-Wegener-Institut. Die Wissenschaftler vermuten allerdings, dass vor allem die Wetterkonstellationen entscheidend für die Größe der Eisfläche waren. So habe der Luftdruck das Eis von der kalten Küste Russlands weggedrückt und in der warmen Barentssee die Eiskante nach Norden verschoben. Auch für den Sommer erwarten die Forscher ein Rekordminimum. Damit könnten zahlreiche Schiffspassagen entlang des Nordpols eisfrei werden. Das könnte weitere negative Konsequenzen für das polare Klima nach sich ziehen.

Arktisches Meereis 1 min
Bildrechte: Trent Schindler/NASAs Scientific Visualization Studio
Arktisches Meereis 1 min
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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 28. Februar 2025 | 11:30 Uhr

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