Dieses von der University of Exeter zur Verfügung gestellte Foto zeigt eine Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus) am Gebirgspass Puerto de Bujaruelo.
Bildrechte: picture alliance/dpa/University of Exeter | Will Hawkes

Wissen-News 17 Millionen sonnenhungrige Insekten überqueren jedes Jahr Pyrenäen-Pass

12. Juni 2024, 10:05 Uhr

Allein über den Pyrenäen-Pass Puerto de Bujaruelo ziehen jedes Jahr mehr als 17 Millionen Insekten auf der Flucht vor dem Winter nach Spanien. Insgesamt dürfte ihre Zahl im zweistelligen Milliardenbereich liegen. Nur weil die winzigen Wesen am Puerto de Bujaruelo niedrig fliegen müssen, konnten britische Forscher sie überhaupt erfassen.

Nicht nur Vögel, sondern auch Insekten ziehen auf der Flucht vor dem Winter jedes Jahr in den warmen Süden. Geschätzt mehr als 17 Millionen von ihnen fliegen im Herbst durch den Puerto de Bujaruelo, einen rund 2.270 Meter Gebirgspass in den Pyrenäen. Das haben Forscher der University of Exeter im Fachjournal "Proceedings B" der britischen Royal Society berichtet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass jedes Jahr Insekten im zweistelligen Milliardenbereich die Pyrenäen überqueren und bis nach Spanien und teils sogar bis nach Afrika weiterziehen.

Dieses von der University of Exeter zur Verfügung gestellte Foto zeigt Forschende am Gebirgspass Puerto de Bujaruelo.
Der Gebirgspass Puerto de Bujaruelo/Port de Boucharo in den Pyrenäen. Bildrechte: picture alliance/dpa/University of Exeter | Will Hawkes

Die britischen Forscher erfassten den gigantischen Insektenflug am Puerto de Bujaruelo über vier Jahre. Dabei nutzten sie die Tatsache, dass sich die tagsüber ziehenden Insekten bei bestimmten Windverhältnissen in diesen hohen Bergen niedrig über dem Pass halten und deshalb gut gezählt werden können. Anders als bei Vögeln würde der Flug der winzigen Lebewesen sonst als "unsichtbare Höhenwanderung" ablaufen. Fast 90 Prozent der am Puerto de Bujaruelo erfassten Insekten sind Bestäuber, die mit ihrer Wanderung über große Entfernungen genetisches Material zwischen Pflanzenpopulationen transportieren und so zur Pflanzengesundheit beitragen.

Viele der gen Süden ziehenden Insekten am Puerto de Bujaruelo sind bekannte Gartenbewohner wie der Kohlweißling ( Pieris rapae), die Augenfliege (Musca autumnalis) oder winzige, kaum drei Millimeter lange Grasfliegen (Chloropidae). Allein bei Schwebfliegen ist die Zahl trotz des allgemeinen Insektenrückgangs immer noch riesig. So registrierten die Wissenschaftler bei der Gemeinen Feldschwebfliege (Eupeodes corollae) Tage, an denen weit über 3.000 Fliegen pro Meter und Minute den Pass überquerten.

dpa (dn)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 10. Juni 2024 | 17:13 Uhr

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