Ägyptische Geschichte Heliopolis in Leipzig - Zeugnisse einer untergangenen Stadt
Hauptinhalt
30. Januar 2020, 14:51 Uhr
Pharaonen, Mythen und Pyramiden: Die Welt des alten Ägypten fasziniert uns bis heute, denn längst sind nicht alle Geheimnisse gelüftet. Im Ägyptischen Museum in Leipzig kann man bis Mai 2020 einigen auf die Spur kommen. Eine Sonderausstellung zeigt nämlich Einblicke aus der Stadt Heliopolis. Die "Stadt der Sonne" stellt Forscher immer noch vor Rätsel.
Heliopolis war nie eine Stadt für normale Menschen, hier lebten ausschließlich Priester und jeder neue König oder Pharao musste dort dem Schöpfergott Atum opfern und etwas erbauen. Die sagenumwobene Stadt stellt die Forschung heute vor eine gewaltige Herausforderung: Die Stadtanlage wird aus Tausenden von Steinchen, Bruchstücken und anderen Funden rekonstruiert. Was den Ort so bedeutsam macht, erklärt der Leipziger Chefarchäologe Dr. Dietrich Raue:
Das heiligste Bauwerk in Heliopolis war der Sonnentempel, ein Gebäude mit zentraler Bedeutung:
Der Sonnentempel ist der Ort an dem nach ägyptischer Vorstellung die Welt erschaffen wurde. Ursprünglich ist Nichts, eine Form von Ursuppe. Aus einer Implosion entsteht der erste Sonnenaufgang auf einem Urhügel. Dann geht die Teilung los, sie haben dann Luft und Feuchtigkeit, Himmel, Erde und so weiter. Also alles gehört zur Schöpfergottheit.
Diese Schöpfergottheit ist der Sonnengott Atum, aus dem alle weiteren Götter entstehen. Der Kult um den Sonnengott zeigt sich symbolhaft in den Obelisken, steinerne Monumente, die nach oben hin schlanker werden, sinnbildlich für die Strahlen der Sonne. Als die Sonnenstadt ihre Bedeutung verlor, etwa um etwa 350 vor Christus - holten sich zum Beispiel die Römer viele der imposanten Granit-Pfeiler nach Rom. Auch im Freilichtmuseum bei der heutigen Ausgrabungsstätte in Kairo steht heute so ein Lichtstrahl aus Stein.
Heliopolis - wo die Stadt ursprünglich lag
Das alte Heliopolis war in der Antike noch kilometerweit vom heutigen Kairo entfernt. Jetzt befindet es sich mitten in der 23-Millionen-Einwohner-Metropole. Umgeben von Straßen und Viehherden, unter 13 Meter hohen Müllbergen und manchmal auch unter dem Grundwasserspiegel. Dort graben die Archäologen immer weiter, denn noch ist unklar, wie und warum das geheimnisvolle Heliopolis unterging.
Quelle: lfw
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/76e23f01-6f25-4d75-a7e7-79eafdfe4243 was not found on this server.