Wolken
Der EarthCARE-Satellit der ESA hat erste Daten über Wolken aus dem All gesendet. Zukünftig soll er zur Berechnung von Klimaveränderungen beitragen. Bildrechte: IMAGO / Ray van Zeschau

Wissen-News Das Geheimnis der Wolken: EarthCARE liefert erstes Bild aus dem All

01. Juli 2024, 16:55 Uhr

Das erste von vier Messinstrumenten der EarthCARE-Mission der europäischen Raumfahrtbehörde ESA hat vielversprechende Daten auf die Erde gesendet. Die neuartigen Werte beschreiben die Dynamik von Wolken.

Nicht einmal einen Monat nach seinem Start von der Erde hat der EarthCARE-Satellit am vergangenen Freitag (28. Juni 2024) das erste Bild aus dem All verschickt. Darauf zu sehen sind einzigartige Einblicke in die Strukturen von Wolken und deren Dynamik. Die Aufnahmen, die über Japan angefertigt wurden, dienen zur Kalibrierung eines der High-Tech-Instrumente des Klimaüberwachers.

Der Satellit ist mit insgesamt vier modernen Messinstrumenten ausgestattet, die neue Erkenntnisse über die Rolle von Wolken und Aerosolen in der Atmosphäre im Zusammenhang mit der Erderwärmung und -abkühlung liefern sollen. Zunächst lieferte das Wolkenprofil-Radargerät erste Ergebnisse, später sollen ein Breitbandradiometer, ein multispektraler Bildgeber und ein atmosphärisches Lidar in Betrieb genommen werden. Ein Lidar ist ein Instrument, das dem Radar ähnlich ist, doch statt Radiowellen Laserstrahlen zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung von Objekten nutzt.

Zusammenspiel der Werkzeuge wird entscheidend

Takuji Kubota, Wissenschaftler im Dienst der japanischen Weltraumbehörde JAXA, sagte mit Blick auf das zunächst getestete Wolkenprofilradar: "Wir freuen uns sehr, dieses erste Bild präsentieren zu können, das Details über die innere Struktur der Wolkendynamik über dem Ozean östlich von Japan am 13. Juni zeigt. Dies ist das erste Bild seiner Art – wir haben solche Informationen noch nie aus dem Weltraum gemessen. Es ist alles, was wir uns erhofft haben, und noch mehr." Die Aufnahme zeigte bereits, in welchen Schichten Eiskristalle und Schnee vorherrschen und wo Regen gebildet wird. Auch über die Partikeldichte im Zentrum der Wolken konnten Aussagen getroffen werden.

Erstes Bild des Wolkenprofil-Radars des Earthcare-Satelliten, in dem die Verteilung von Schnee und Eis sowie Regen in der vertikalen Ebene einer Wolke grafisch dargestellt wird.
Dieses Bild lieferte der EarthCARE-Satellit an die Erde. Zu sehen ist die Partikelkonzentration auf der vertikalen Ebene innerhalb der Wolkenschichten. Bildrechte: JAXA/NICT/ESA

Die Direktorin für Erdbeobachtungsprogramme der ESA, Simonetta Cheli, war begeistert: "Dies ist ein fantastisches erstes Ergebnis unserer JAXA-Partner und ein Vorgeschmack darauf, was wir in Zukunft erwarten können, wenn der Satellit und alle seine Instrumente vollständig kalibriert und in Betrieb genommen sind. Wir freuen uns nun auf die ersten Ergebnisse der anderen drei Instrumente von EarthCARE. Der Schlüssel zu dieser Mission liegt darin, dass alle vier Instrumente zusammenarbeiten, um uns ein ganzheitliches Verständnis der hochkomplexen Wechselwirkungen zwischen Wolken, Aerosolen, einfallender Sonnenstrahlung und ausgehender Wärmestrahlung zu vermitteln, damit wir künftige Klimatrends besser vorhersagen können." Doch zunächst gelte es im Zusammenspiel mit Daten von der Erde die Messgeräte genau zu kalibrieren und die gesendeten Werte auf ihre Gültigkeit zu prüfen.

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ein Flugzeug am Himmel 5 min
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idw/jar

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 29. Mai 2024 | 21:45 Uhr

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