ASTRONOMIE UND RAUMFAHRT IM ÜBERBLICK: JUNI Halbschatten-Mondfinsternis, langer Sonnenschein und Feuerkranz-Sonnenfinsternis
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05. Juni 2020, 12:35 Uhr
Der Juni ist angebrochen und die warmen Sommertage werden häufiger. Nicht nur die Grillzangen sind in diesem Monat spannend. Auch astronomisch darf man sich auf einige Ereignisse freuen: Halbschatten-Mondfinsternis, fast 17 Stunden Sonnenschein an einem einzigen Tag und eine Feuerkranz-Sonnenfinsternis.
Der Mond liefert den astronomischen Auftakt. Am 5. Juni wird ein runder Vollmond am Firmament stehen. Doch das ist nicht alles: Eine Halbschatten-Mondfinsternis wird über Deutschland zu sehen sein. Auch unsere Nachbarn, die Österreicher und Schweizer, dürfen sich an diesem Spektakel erfreuen. Anders als über großen Teilen Afrikas und Asiens wird der Mond nicht ganz in den Erdschatten eintreten. Deswegen wird sich über Mitteldeutschland nur ein grauer Schleier teilweise über den Erdtrabant legen. Mit dem bloßen Auge ist dieses Phänomen nur bedingt sichtbar. Wirklich deutlich wird diese Abschattung nur auf Fotografien.
Aufgehen wird der Mond in dieser Nacht um 21:20 Uhr am südöstlichem Horizont. Die Sonne wird kurz darauf untergehen und der Abend wird eingeläutet. Während der Vollmond in südliche Richtung wandert, werden Jupiter und Saturn kurz nach Mitternacht im Südosten aufgehen. Der Mars wird um zwei Uhr am Osthorizont erscheinen. Zusammen werden sie durch die Nacht wandern. Doch bereits um 04:56 Uhr wird die Sonne aufgehen. Dann ist nur noch der Mond gut zu erkennen – bis er sich eine Stunde später ebenfalls verabschieden wird.
Die Planeten am Nachthimmel
Die Venus sucht man zu Monatsbeginn vergebens am Himmel. Bereits am 28. Mai hatte der Planet sein Abschiedskonzert als Abendstern gegeben. Am Himmel wird er Mitte Juni wieder erscheinen – diesmal als Morgenstern am Firmament.
In den Nächten des 8. und 9. Juni bildet der Mond zusammen mit Saturn und Jupiter ein Dreigestirn. Am 8. Juni werden die beiden Planeten dem Erdtrabanten kurz nach Mitternacht hinterherschleichen. In der folgenden Nacht werden alle drei nah beieinander stehen. Gegen Mitternacht werden zunächst Jupiter und Saturn im Südosten erscheinen. Mittig unter ihnen wird sich der Mond gegen 00:45 Uhr dazu gesellen. Zusammen wandern die drei Himmelskörper dann gen Süden. Noch vor Sonnenaufgang um 04:55 Uhr werden die Planeten verblassen und nur noch der Mond wird leuchtend am morgendlichen Himmel zu sehen sein.
Wenige Tage zuvor kann man einen weiteren Planeten am Nachthimmel beobachten. Wenn Anfang Juni die Sonne untergeht, wird sich Merkur am nordwestlichen Nachthimmel zu erkennen geben und sich ebenfalls Richtung Horizont bewegen. Doch nicht für lange: Bereits ab dem 10. Juni wird man den Planeten vor 23 Uhr nicht mehr erkennen können.
Ein ständiger Begleiter am Firmament wird der Mars sein. Anfang Juni wird er ab zwei Uhr nachts am Osthorizont erscheinen. Gegen Ende des Monats wird er sich bereits vor ein Uhr nachts zu erkennen geben. Bis kurz vor Sonnenaufgang kann man ihn nach Süden ziehend beobachten.
Längster Tag, kürzeste Nacht
16 Stunden und 37 Minuten Sonnenschein, das ist fein. Darauf darf man sich am 20. Juni freuen. An diesem Tag ist Sommersonnenwende. Das heißt: der Tag mit der kürzesten Nacht und dem längsten Sonnenschein. Die Sonne wird an diesem Morgen um 4.54 Uhr am östlichen Horizont erscheinen. Gegen 14 Uhr mittags wird sie hoch oben am südlichen Firmament stehen und weiter gen Westen wandern. Mond und Venus werden vor ihr untergehen – auch wenn man sie wohl kaum erkennen wird. Um 21.30 Uhr wird die Sonne untergehen.
Der astronomische Sommer beginnt um 23.44 Uhr. Trotz Sommerbeginn heißt es nun aber Abschied von den länger werdenden Tagen zu nehmen. Nach der Sommersonnenwende werden die Tage nämlich wieder kürzer und die Nächte länger. Dies geschieht aber nur in kleinen Schritten. Die langen lauwarmen Sommernächte bleiben uns also noch etwas erhalten.
Eine Finsternis, die wir nicht sehen
Ein Spektakel, das die Menschen schon seit Anbeginn der Zeit in ihren Bann zieht, ist eine Sonnenfinsternis. Auch im Juni erwartet uns ein solchen Phänomen. In Europa sollte man am 21. Juni jedoch nicht darauf hoffen sie zu erblicken. Die Feuerkranz-Sonnenfinsternis ist nämlich nur von Afrika bis China zu beobachten.
Ein weiteres Ereignis für Astro-Fans ist der Asteroid Day. Der Asteroiden-Tag findet am 30. Juni statt und steht ganz im Zeichen der stellaren Gesteinsbrocken. Es soll über mögliche Risiken und Abwehrmöglichkeiten aufklären. Das Sonnenberg Astronomiemuseum in Thüringen hat eine Sondervorstellung an diesem Tag – vorausgesetzt, Corona verhindert es nicht.
Die Raumfahrt ist im Juni eher ruhig. Doch dafür darf man sich bereits jetzt auf Juli freuen – dann wird es nämlich einige Missionen geben, die wir in unserem Weltraumkalender für Sie zusammengestellt haben.
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