Flugzeuge der Delta-Airlines auf dem Flugplatz
Flugzeuge verschiedener Airlines auf dem Seattle Tacoma International Airport. Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Wissen-News Konferenz-Flugreisen von Astronomen belasten Klima erheblich

02. Mai 2024, 17:48 Uhr

Die Flugreisen von Astronomen zu internationalen Tagungen sind eine erhebliche Belastung für das Klima. Einer amerikanisch-deutschen Datenanalyse zufolge wurden dadurch allein 2019 etwa 42.500 Tonnen CO2-Emissionen verursacht. Virtuelle und hybride Veranstaltungsformate könnten nach Ansicht der Forscher eine klimaschonendere Alternative sein.

Die weltweiten Flugreisen von Astronomen zu wissenschaftlichen Fachkonferenzen verursachen jedes Jahr sehr hohe Kohlendioxid-Emissionen. Wie Forscher der Washington University in St. Louis (USA) und der Universität Köln berechnet haben, wurden durch derartige Konferenzreisen allein im Jahr 2019 weltweit klimaschädliche Emissionen in Höhe von 42.500 Tonnen CO2-Äquivalenten verursacht. Den Angaben zufolge wurden für die Datenanalyse die Emissionen für alle 362 bekannten Konferenzreisen im Bereich der Astronomie im Jahr 2019 ermittelt.

Nach Ansicht der Studienautoren könnten virtuelle und hybride Veranstaltungsformate, die an einer kleinen Anzahl von physischen Zentren abgehalten werden und die virtuell miteinander verbunden sind, eine klimaschonende Alternative zu großen internationalen Fachkonferenzen an einem Ort sein. Wie Studienleiterin Andrea Gokus von Washington University mitteilte, hätten allein für die Tagung der American Astronomical Society 2019 in Seattle 70 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden können, wenn sie auf vier globale Zentren (Seattle, Baltimore, Amsterdam und Tokio) aufgeteilt worden wäre.

Laut Co-Studienautor Volker Ossenkopf-Okada vom Institut für Astrophysik der Uni Köln wären virtuelle und hybride Tagungsformate auch integrativer und produktiver. Astronomen aus weniger wohlhabenden Instituten und Ländern würden dann nicht wie bisher durch aufwendige Anreisen ausgeschlossen werden. Die Studie erschien in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).

(dn)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 02. Juli 2019 | 12:33 Uhr

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