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Wissen-News Bedrohter Gipskarst: Nabu eröffnet neues Naturlabor im Südharz

17. Oktober 2024, 16:08 Uhr

Der Naturschutzbund Nabu hat ein Nachhaltigkeitslaboratorium im Südharz eröffnet. Dort sollen junge Menschen für Natur- und Umweltschutz sensibilisiert werden. Das Laboratorium befindet sich im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz, das Reservat ist aktuell Teil einer Kontroverse: Ein Baustoffunternehmen möchte im Gips Probebohrungen durchführen, viele Umweltschützer sehen das kritisch.

Der Nabu hat im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz ein sogenanntes Nachhaltigkeitslaboratorium (NLAB) gestartet. Ziel des Projektes ist es, Natur- und Umweltbildung für Schulkinder und Erwachsene anzubieten, beispielsweise auch durch das Anstoßen von Citizen-Science-Projekten und die Unterstützung von Umweltgruppen vor Ort. An den Projekten sollen Akteure aus Politik, Bildung und Naturschutz beteiligt werden.

Junge Menschen sollen ermächtigt werden, sich einzubringen

Anne Arnold vom Nabu-Waldinstitut in Blankenburg sagt, man wolle mit diesem Angebot dazu beitragen, die nächste Generation zu motivieren, vom Wissen und Denken ins Handeln zu kommen – und das auch unter der Berücksichtigung des Arten- und Naturschutzes: "Es geht in diesen Zeiten darum, jungen Menschen das Ohnmachtsgefühl zu nehmen und aufzuzeigen, dass sie selbst etwas gegen den Artenverlust und die Naturzerstörung unternehmen können."

Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz umfasst 30.034 Hektar im Landkreis Mansfeld-Südharz, die Landschaft gilt als weltweit einzigartiger Naturraum. Sachsen-Anhalt ist das einzige Bundesland, in dem es heute noch eine erhaltene Gipskarstlandschaft gibt. Urte Bachmann vom dortigen Biosphärenreservat betont, der Ort eigne sich aus ihrer Sicht besonders, um jungen Menschen das Erlebnis Natur näherzubringen: "Hier können sie aktiv dazu beitragen, die Vielfalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft zu erhalten, damit auch künftige Generationen die biologische Vielfalt der Südharzer Karstlandschaft erleben können."

Forschende kritisieren geplante Probebohrungen im Gipskarst

Dass der Erhalt der Karstlandschaft bedroht sein könnte, befürchtet der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher angesichts der geplanten Probebohrungen in dem Gebiet. Ein Baustoffunternehmen aus dem Südharz hat nach eigenen Angaben bereits im August einen Antrag auf Probebohrungen beim Landkreis Mansfeld-Südharz gestellt. Der Landkreis teilte mit, dass über den Antrag auf Probebohrungen noch nicht entschieden sei. Die Unterlagen und Stellungnahmen würden zunächst geprüft.

Gips ist ein wichtiger Baustoff, könnte durch den Kohleausstieg jedoch knapp werden. Denn durch den Strukturwandel fällt ein wichtiges Nebenprodukt der Kohleverstromung weg, das für die Gips-Herstellung genutzt wird: REA-Gips. Im Koalitionsvertrag der schwarz-rot-gelben Koalition in Magdeburg wurde daher festgehalten, dass die natürlichen "Gips-Lagerstätten in Sachsen-Anhalt gesichert sowie deren umweltverträgliche Gewinnung ermöglicht werden" solle.

Der Gipskarst im Südharz 1 min
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MDR SACHSEN-ANHALT Di 01.10.2024 08:37Uhr 00:31 min

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iz/pm

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR Sachsen-Anhalt | 16. Oktober 2024 | 18:30 Uhr

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