Citizen Science Immer mehr Störche überwintern in Deutschland: Bitte zählen und melden!
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13. November 2023, 09:49 Uhr
Immer häufiger ziehen Weißstorche nicht nach Afrika, sondern stolzieren im Winter über leere Felder oder durch den Schnee. Wie viele Tiere sind das, will der Nabu wissen und ruft zur Storchenzählung auf.
"Da brat' mir einer einen Storch!", könnte man glatt rufen, wenn im Winter Störche über schneebedeckte Wiesen staksen. Schließlich gelten Weißstörche als Langstreckenzieher, die in Afrika überwintern. Besser als braten (für den Storch) ist allerdings das Zählen der Storche, zu dem der Naturschutzbund (Nabu) aufruft und eine Melde-Stelle für Storchensichtungen zwischen November und 31. Januar 2024 eingerichtet hat. Hier kann man Sichtungsort, -datum, Uhrzeit und Fotos hochladen, und auch Beobachtungen über das Verhalten der Vögel eintragen. Auf derselben Seite können übrigens auch Kranich- und Silberreiher-Sichtungen gemeldet werden.
Strategie? Der frühe Storch bekommt den besten Nistplatz?
Aber warum setzen sich Störche dem kalten Winter in Mitteleuropa aus? Bernd Petri von der Nabu-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz zufolge wird dieses veränderte Zugverhalten seit Jahren beobachtet. Viele der sogenannten "Westzieher", also der Störche, die über Spanien nach Afrika fliegen, beenden demnach ihre Reise auf der Iberischen Halbinsel. Und etliche hundert bleiben laut Nabu gleich ganz in Deutschland. Ein cleverer Schachzug, denn dann kann man die besten Nistplätze frühzeitig besetzen, bevor die anderen Störche aus Afrika zurückkommen.
Über die Gründe für das veränderte Zugverhalten wird bisher nur spekuliert: Einer könnte sein, dass Weißstörche in immer milderen Winter mit wenig Schnee genug zum Fressen finden, also Mäuse, Würmer, kleine Fische und Abfall auf offenen Mülldeponien. Denkbar ist laut Nabu aber auch, dass Prägungen durch Wiederansiedlungsprogramme, oder Zufütterungen eine Rolle für das veränderte Verhalten spielen.
Frieren Störche im Winter in Deutschland?
Störche fliehen nämlich gar nicht vor der Kälte, sondern vor der Nahrungsknappheit bei gefrorenen und schneebedeckten Böden im Winter. Storch-Experte Petri zufolge können Störche Wärme sogar wesentlich besser speichern als kleine Singvögel wie Meise und Spatz. Und die überwintern schließlich auch bei uns."
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