Ein Weißstorch füttert auf seinem Nest seinem Nachwuchs. 1 min
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MDR SACHSEN-ANHALT Di 04.02.2025 10:03Uhr 00:24 min

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Vogel-Beobachtung Störche im Anflug – erste Sichtungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt

08. Februar 2025, 05:00 Uhr

In Sachsen und Sachsen-Anhalt sind die ersten Störche zurück aus dem warmen Winterquartier in Afrika. Aber nicht alle haben sich schon auf den Weg gemacht, wie ein Monitoring-Projekt aus Sachsen-Anhalt zeigt.

Seit Ende Januar klappert es wieder in Sachsen und Sachsen-Anhalt: die ersten Störche sind zurück aus dem warmen Winterquartier in Afrika. In Sachsen zeigen das Meldungen auf der Storchen-Beobachtungs-Webseite sachsenstorch.de. Demnach wurden erste Exemplare in Nestern in Seebenisch, Thräna, Hainichen bei Eilenburg, Schkeuditz und Roitzschjora gesehen. 2023 waren insgesamt 348 Brutpaare mit 606 Jungstörchen in Sachsen registriert worden, die Monitoring-Daten für 2024 stehen noch aus.

Sachsen-Anhalt: Storch "Socke" noch in Tansania

Der Storchenhof in Lohburg in Sachsen-Anhalt meldet derzeit: "Noch ist der Horst am Münchentor leer. Das ist der traditionell erstbesetzte Loburger Horst in jedem Jahr und wir erwarten unsere Westzieher innerhalb der nächsten 1-2 Wochen zurück. In anderen Teilen Sachsen-Anhalts sieht die Sache schon anders aus. So sind zum Beispiel im Mennewitzer Raum und auch in Wittenberg und Siedenlangenbeck die ersten Störche schon zurück – teilweise sogar als vollständiges Paar." Auch aus der Altmark gibt es eine Storchenmeldung.

Eine Gruppe Störche steht im Serengeti National Park auf einer Wiese.
Störche im Winterquartier im Serengeti Nationalpark Bildrechte: IMAGO / Danita Delimont

Andere Störche treiben sich noch munter im Süden herum, wie Storch "Socke", der im Loburger Storchenhof sein Sommerquartier hat. "Socke" trägt einen Sender und ist nach jüngsten Sende-Daten im Norden Tansanias, etwa 110 Kilometer südlich vom Kilimandscharo, unterwegs. Hier können Sie auf einer Karte sehen, wo aktuell Störche herumfliegen, die ihren Sommersitz in Sachsen-Anhalt haben, die von der Vogelschutzwarte Loburg beobachtet werden.

Thüringen sammelt Meldungen

Thüringen war 2024 mit einer positiven Bilanz aus dem Jahr gegangen: In den vergangenen fünf Jahren hat sich dem Naturschutzbund Thüringen zufolge die Anzahl der Weißstorchbrutpaare fast verdoppelt: 180 Nester im Freistaat, 333 Jungstörche, mit 33 Brutpaaren mehr als noch 2023. Aktuelle Sichtungen nimmt der ehrenamtliche Weißstorch-Landesbetreuer Klaus Schmidt per Mail entgegen. Erwünscht bei Sichtungen sind folgende Angaben:

  • Ankunftsdatum im Horst im Frühjahr
  • Brutergebnis mit Anzahl der flüggen Jungen
  • besondere Vorkommnisse an den Horsten
  • Bau von neuen Horstunterlagen
  • Vorkommen von beringten Brutstörchen
  • Ablesungen von Ringstörchen
  • Totfunde und Todesursachen
  • größere Ansammlungen (mehr als 30 Störche)

Was gefährdet die Störche?

Viele Faktoren machen dem Storch das Leben schwer. Da ist zum einen der Lebensraumverlust – wir Menschen verändern Landschaften, legen Feuchtgebiete für die Landwirtschaft trocken, verändern den Boden mit Chemikalien.

Ein Storch steht auf Müll einer Mülldeponie.
Mülldeponien: Hier drohen u.a. Verletzungen durch scharfkantige Gegenstände oder schlechte Ernährung, z-B. Gummis, die mit Würmern verwechselt werden Bildrechte: IMAGO / Eastnews

So wird ihr Nahrungsangebot stark beschnitten, Störche ernähren sich nicht nur von Regenwürmern, Mäusen und Maulwürfen, sondern auch von Fischen, Fröschen, Eidechsen und Schlangen. Auch Stromleitungen sind bisweilen tödliche Hindernisse; in Südeuropa werden Störche regional auch noch gejagt. Auch Verletzungen bei der Futtersuche, oder zu wenig Nahrung oder schlechte Nahrung, wenn sie beispielsweise auf Müllkippen nach Futter suchen, gefährden Störche.

Spannende Fakten

Anders als manche Menschen, die sich um 4 Uhr früh ins Auto quälen, um den anderen Winter-Urlaubern vorneweg zu fahren, lassen es die Störche beim Abflug Richtung Süden gemächlich angehen: Erst vier Stunden nach Sonnenaufgang, wenn sich der Boden erwärmt hat, fliegen sie los, und nutzen Aufwinde, um etwa eine halbe Stunde mit dieser Thermik bis in 700 Meter Höhe zu gleiten. Durch diese Technik sparen sie das kräftezehrende Flügelschlagen. Dann verlassen sie den Aufwärtsstrom und segeln und sinken mit bis 70 km/h auf ca. 400 Meter ab, und lassen sich dann erneut von einem Thermikstrom aufwärts treiben. Während sie in Afrika am Tag etwa 300 Kilometer weit kommen, geht es in Europa langsamer vorwärts, nur etwa 200 Kilometer am Tag.

Vereinzelt gibt es aber auch Exemplare, die gar nicht mehr gen Süden fliegen, sondern gleich hier überwintern.

Störche auf der Mülldeponie Schwanebeck, 2003 1 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Links/Studien

Hier finden Sie die Homepage der Vogelschutzwarte Storchenhof Loburg.
Hier geht es zur Homepage der Storchen-Sichtungs-Seite sachsenstorch.de
Störche in Thüringen: Der Naturschutzbund Thüringen informiert hier.

lfw

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 28. Januar 2025 | 15:30 Uhr

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