Wissen-News Typisch Generation X Y Z - von wegen!
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14. November 2023, 14:54 Uhr
Zu den verschiedenen Generationen halten sich ziemlich hartnäckige Annahmen. Generation Z - zu faul, die Boomer - Arbeitstiere. Wissenschaftlich ist das nicht nachweisbar, sagt Soziologe Martin Schröder.
Auf ein "Typisch Generation Y, die haben keine Lust zu arbeiten." folgt oft ein "OK, Boomer ...". Deutlich wird hier, dass die verschiedenen Generationen sehr unterschiedlich ticken, eine sehr gegensätzliche Ansicht zur Lebens- und Arbeitsgestaltung haben. Aber stimmt das eigentlich? Sind die in den 1950er-Geborenen so viel anders als die in den 2000er-Geborenen, was ihre Arbeitsmoral angeht?
Martin Schröder, Soziologe an der Universität Saarland, hat fast 600.000 Datensätze aus vier Jahrzehnten ausgewertet. Das Ergebnis: Wissenschaftlich deutet nichts darauf hin, dass die Einstellung zu Arbeit und Beruf mit dem Geburtsjahr zusammenhängt.
Nicht die Generation entscheidet, sondern der Zeitpunkt im Leben
"Natürlich steckt immer ein Quäntchen Wahrheit in solchen Zuschreibungen. Aber die Generationen unterscheiden sich weniger untereinander. Es kommt vielmehr auf den Zeitpunkt an, in welchem Lebensabschnitt sie nach ihrer Leistungsbereitschaft und ihrer Einstellung zur Arbeit gefragt werden", sagt der Soziologe. Hätte man einen 15-Jährigen danach gefragt, hätte man sehr wahrscheinlich ein anderes Ergebnis bekommen, als hätte man einen 25-Jährigen derselben Generation befragt.
Hinzukommt außerdem, dass wir Menschen laut Schröder an Generationen glauben wollen. Der Generationismus sei zu einem neuen - ismus neben Sexismus oder Rassismus geworden. Das läge daran, dass unser Gehirn es liebt, Menschen in Gruppen einzuteilen. Das erlaubt es uns, unsere eigene Gruppe als besser als andere zu sehen, was uns ein befriedigendes Gefühl gibt. Aber das ist mitunter unmoralisch und oft sogar illegal, sagt Schröder.
Generationismus – Menschen lieben kategorisierende Zuschreibungen
Der Mechanismus zu kategorisieren, zu stereotypieren und dann aufgrund angeborener Merkmale zu diskriminieren, findet also nicht nur zum Beispiel bei der Hautfarbe oder dem Geschlecht statt, sondern auch bei dem Merkmal des Geburtsjahres.
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