Proteine So können Spinnen ihre Netze an unterschiedliche Umgebungen anpassen
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24. April 2023, 08:56 Uhr
Spinnen sind wahre Künstler beim Weben ihrer Netze. Ein Forscherteam hat untersucht, wie die Tiere vorgehen, wenn es sich um extreme Bedingungen handelt, etwa mit hoher Trockenheit oder Feuchtigkeit. Dafür analysierten sie die Arten Argiope argentata und Argiope trifasciata, die zu den Echten Radnetzspinnen (auch Kugelweberspinnen genannt) gehören. Das Ergebnis: Die Spinnen können sich mit speziellen Proteinen im Klebstoff für die Netze an eine besonders trockene oder feuchte Umwelt anpassen.
Für die Studie wurden zum einen die Netze von A. trifasciata in der Natur gesammelt und genauer untersucht und zum anderen Vertreter von A. argentata dazu gebracht, im Labor neue Netze zu produzieren. Dabei achteten die Forschenden auf eine möglichst natürliche Ernährung, um eine Umgebung wie außerhalb des Labors zu erzeugen. Es zeigte sich, dass die Klebstoff-Tröpfchen von A. argentata kleiner waren als von A. trifasciata (die Art lebt in einer feuchteren Umwelt) und weniger Wasser absorbierten, sobald die Feuchtigkeit im Labor angehoben wurde.
"Indem wir die Klebe-Proteine von biologischen Klebstoffen untersuchen, erhalten wir einen genaueren Einblick darin, wie sich Materialeigenschaften entwickeln", erläutert die Studienautorin Dr. Nadia Ayoub. Die Fasern der Spinnennetze böten gute Antworten auf solche Fragen, da sie hauptsächlich aus Proteinen und damit aus Genen bestünden, so die Expertin. Die Erkenntnisse könnten künftig in der Medizin und bei industriellen Produkten genutzt werden.