Wissen-News Schriftgröße kann Restaurantbesucher zur gesünderen Wahl bewegen
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11. August 2023, 14:33 Uhr
Wie kann ein Restaurantbesucher davon überzeugt werden, eine gesunde Wahl beim Essen zu treffen? Das klappt offenbar mit größerer Schrift in der Speisekarte, zeigt eine Studie aus den USA.
Zivilisationskrankheiten, die durch starkes Übergewicht gefördert werden, sind ein großes Problem für das Gesundheitswesen und die Betroffenen. Deshalb wäre es sinnvoll, Menschen dabei zu helfen, eine gesunde Wahl zu treffen, wenn sie zum Beispiel im Restaurant essen. In vielen US-Restaurants sind deshalb Kalorienangaben auf den Speisekarten verzeichnet.
Eine neue Studie eines Forschers der Washington State University zeigt jetzt, dass es bei diesen Angaben auch auf die Schriftgröße ankommt. Denn offenbar entscheiden sich Restaurantbesucher eher für das gesündere Essen, wenn die Kalorien-Angabe für dieses Gericht größer gedruckt sind als die Angaben für die kalorienreichen Gerichte. "Wenn Restaurants eine größere Schriftgröße für den Kaloriengehalt gesunder Lebensmittel verwenden, obwohl die Zahl selbst einen kleineren Wert hat, erhöht dies die Präferenz der Verbraucher, das gesündere Produkt zu bestellen", erläutert Erstautor Ruiying Cai.
Für die Studie mussten die Probandinnen und Probanden zwischen einem weniger gesunden Gericht - einem Rindfleisch-Burger - und einer gesünderen Option - einem gegrillten Hähnchen-Sandwich - wählen. Vor allem diejenigen, die vor dem Experiment angegeben hatten, wenig gesundheitsbewusst zu sein, ließen sich durch die größere Schrift verleiten, die gesündere Option zu wählen, bilanziert das Forschungsteam. Bei Menschen, die sich ohnehin gut mit Gesundheit auskennen, so Forscher Cai, funktionierten solche Tricks dagegen weniger gut.
Die Untersuchung nutzt ein psychologisches Phänomen - den Stroop-Effekt. Der besagt, dass trainierte Handlungen nahezu automatisch ablaufen, während ungewohnte Handlungen eine größere Aufmerksamkeit brauchen. Wenn die niedrigeren Kalorienangaben nun also größer abgedruckt sind, wird dadurch Aufmerksamkeit geschaffen. Klassisch wird der Stroop-Effekt mithilfe von Farbwörtern gezeigt: Wenn das Wort "lila" in grüner Farbe geschrieben ist, brauchen Befragte länger, um zu sagen, welche Farbe sie sehen, als wenn Wort und Farbe übereinstimmen. In der Medizin werden so Aufmerksamkeitsfähigkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit von Patienten und Patientinnen gemessen.
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