Stadt an der Mukde steht unter Wasser Grimma Dorfstrasse steht unter Wasser Flut Wasser Hochwasser der Mulde
Die Hochwasser-Katastrophen wie diese in Grimma häufen sich - Rückhaltegebiete können schützen Bildrechte: MDR/Helmfried Hinz

Hochwasser Rückhaltegebiete bieten besten Schutz bei Überschwemmungen

10. Februar 2023, 08:57 Uhr

Eine EU-Studie hat ergeben, dass Rückhaltegebiete am effizientesten vor künftigen Schäden durch Hochwasser schützen. Demnach könnten die durch Überschwemmungen verursachten Kosten in Europa bis 2100 auf rund 44 Milliarden Euro pro Jahr ansteigen. Durch Rückhaltegebiete könnte dieser Betrag auf etwa 8,1 Milliarden Euro reduziert werden. Die Zahl der von Hochwasser betroffenen Menschen wäre dann um etwa 80 Prozent verringert.

Die Forschenden von der Gemeinsamen Forschungsstelle im italienischen Ispra gingen bei ihrer Berechnung von einem globalen Temperaturanstieg um drei Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts aus – ein Szenario für den Fall fehlender Anstrengungen zum Klimaschutz. Auf Deutschland würden im Schnitt 383 Millionen Euro an benötigten jährlichen Ausgaben von 2020 bis 2100 für die Rückhaltegebiete zukommen.

Andere Schutzmaßnahmen wie Deichbau, flutsichere Gebäude und Umsiedlung wären laut der Studie insgesamt weniger effizient. In der Praxis könnten ihre Ergebnisse allerdings nur eingeschränkt gültig sein, betonen die Experten. Auch wurde nur der monetäre Nutzen der verschiedenen Maßnahmen berechnet - ohne gesellschaftliche, wirtschaftliche oder kulturelle Aspekte zu berücksichtigen.