Kindergartenkinder im Unterricht
Kinder im Kindergarten in der Johnston Elementary School in Appleton, Wisconsin, USA (Archivbild). Bildrechte: IMAGO / Imagn Images

Autismus Mehrsprachigkeit fördert kognitive Fähigkeiten von Kindern

31. Januar 2025, 05:00 Uhr

Kinder, die zu Hause mehr als eine Sprache sprechen, verfügen oft über bessere kognitive Fähigkeiten als andere. Das gilt sowohl für Kinder mit Autismus als auch mit normaler Entwicklung, so eine Studie von US-Psychologen.

Mehrsprachigkeit kann die kognitiven Fähigkeiten von Kindern verbessern. Neue psychologische Forschungen aus den USA zeigen, dass besonders Kinder mit Autismus davon profitieren, wenn zu Hause mehr als eine Sprache gesprochen wird. Die Vorteile seien dabei nicht auf Kinder mit Autismus beschränkt, so das Ergebnis einer neuen Studie von Psychologen der University of Miami und der University of California.

Stärkere exekutive Fähigkeiten

Die Forscher untersuchten die Rolle der Zweisprachigkeit bei 112 Kindern von 7 bis 12 Jahren mit normaler Entwicklung und mit Autismus. Dabei fanden sie heraus, dass Kinder, die zwei oder mehr Sprachen beherrschten, oft stärkere exekutive Fähigkeiten aufwiesen. Das bedeutet, dass diese Kinder über eine bessere Impulskontrolle verfügten und leichter zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln konnten. Auch stellten die Studienautoren bei mehrsprachigen Kindern verbesserte Fähigkeiten fest, die Perspektiven, Gedanken und Standpunkte anderer zu verstehen.

"Zweisprachiger Vorteil" verbessert exekutive Kontrolle

Eine Erklärung für den positiven Einfluss von Mehrsprachigkeit auf die kognitiven Fähigkeiten von Kindern bietet das schon länger bekannte Forschungskonzept des sogenannten "zweisprachigen Vorteils". Demnach sorgt die tägliche Erfahrung des ständigen Wechsels zwischen zwei konkurrierenden Sprachen im Gehirn für eine verbesserte exekutive Kontrolle. Den Studienautoren zufolge sind die so erworbenen exekutiven Fähigkeiten wiederum wichtig, um in der Schule und später am Arbeitsplatz erfolgreich zu sein. Menschen mit Autismus haben mit der exekutiven Funktion oft Schwierigkeiten, was sich auf ihre Fähigkeit auswirkt, tägliche Aufgaben zu bewältigen und sich an neue Situationen anzupassen.

(dni)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 04. Januar 2025 | 19:15 Uhr

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