Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren sind heutzutage mit ihrem Singleleben zufriedener als Gleichaltrige vor zehn Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Mainz. „Die Jugendlichen haben heute insgesamt einen geringeren Wunsch nach einer Beziehung. Vielleicht ist dies eine Erklärung für die größere Zufriedenheit mit dem Singleleben“, sagt Tita Gonzalez Avilés, Erstautorin der neuen Studie.

Avilés hat die Daten einer Längsschnittuntersuchung über Pärchenverhalten, die seit 2008 geführt wird, genauer analysiert. „Gerade in den westlichen Industrieländern ist das Single-Dasein heute nicht mehr ungewöhnlich und wird auch sozial mehr akzeptiert als früher.“ Fraglich war bisher, inwiefern sich das Alleinleben auf die persönliche Zufriedenheit auswirkt. Die scheint gegeben.

Im Vergleich zu Jugendlichen, die zehn Jahr älter sind, sind Singles im gleichen Alter heute glücklicher mit ihrer Beziehungsform.  „Wir vermuten, dass die jungen Leute heute den Beginn einer festen Beziehung aufschieben und persönliche Autonomie sowie ihre individuelle Entfaltung über die Liebesbeziehung stellen – aber das sind nur Spekulationen und es bedarf weiterer Untersuchungen dazu“, erklärt die Psychologin Avilés. Diverse Formen des Zusammenlebens, gesteigerte Akzeptanz für individuelle Lebensplanung und eine andere Einstellung zu romantischen Normen mindere den Furcht vor Einsamkeit.