Die großen braunen Hinweistafeln, die an deutschen und österreichischen Autobahnen auf Städte, Sehenswürdigkeiten oder touristische Attraktionen hinweisen, haben trotz ihrer hohen Kosten sowohl kurzfristig als auch mittel- und langfristig positive Effekte. Das ist das Ergebnis zweier Studien der Hochschule Harz unter Leitung des Verkehrsmanagement-Professors Sven Groß.

Groß und sein Team befragten 2019 und 2023 hunderte Kraftfahrer und Beifahrer in Deutschland und später in Österreich online, wie sie die touristischen Tafeln wahrnahmen, ob sie sich an sie erinnerten und ob sie letztlich durch die Tafeln zu einem Besuch von touristischen Attraktionen angeregt wurden. Laut der jüngsten, im Herbst 2023 für Österreich durchgeführten Studie, gaben 90 Prozent der 613 Teilnehmer an, die Schilder registriert zu haben. Allerdings konnten nur 55,7 Prozent der Befragten eine konkrete Abbildung auf einem braunen Hinweisschild benennen.

Die Effekte, dass Menschen aufgrund einer solchen Hinweistafel Sehenswürdigkeiten besuchen, dort Eintritt zahlen oder gastronomische Einrichtungen besuchen, sind Groß zufolge dennoch nicht zu unterschätzen. Während in Deutschland fast jeder sechste Befragte (17,1 Prozent) bereits mindestens einmal aufgrund einer touristischen Hinweistafel spontan von der Autobahn abgefahren ist, war es in Österreich sogar jeder fünfte (20,1 Prozent). Groß zufolge gaben die betreffenden Personen in Österreich durchschnittlich 35 Euro vor Ort aus, in Spitzen sogar bis zu 100 Euro. In Deutschland seien die erhobenen Werte vergleichbar gewesen.

(dn)