Tag des Nasebohrens Die Nase: Sechs Fakten über unser Riechorgan
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23. April 2020, 08:42 Uhr
Die einzigen, die diesen Tag wohl feiern, sind wohl die Taschentücher. Am 23. April, dem Tag des Nasebohrens, bleiben sie sauber: Dann schnipsen wir Popel durch die Gegend, verspeisen sie oder schmieren sie irgendwo ab. Hätte man im April 2019 gewitzelt. Seit Corona in den Alltag eingreift, beschäftigen wir uns viel mit der Nase, mit Viren, mit Übertragungswegen. Zum Tag des Nasepopelns also einmal Wissenswertes über die Nase, übers Popeln und über Nasenschleim .
Krankhaftes Nasepopeln hat einen Namen
Einen wissenschaftlichen Namen für Popel gibt es nicht, dafür aber für das krankhafte Nasepopeln an sich: Das Phänomen nennt sich Rhinotillexomanie. Es setzt sich zusammen aus Rhino = Nase, tillexis = Gewohnheit des Bohrens, Manie = Zwang etwas zu tun. Das Feld des Nasebohrens wird seit 1995 wissenschaftlich grob beackert, meistens geht es um den Inhalt des Popels.
Auch Popel essen hat einen wissenschaftlichen Namen
Mukophagie nennt sich das Popel essen in der Wissenschaft. Der Begriff setzt sich zusammen aus "Mucus" = Schleim und "phag" = essen.
Ist Nasebohren gefährlich?
Ja, aber nicht, weil es die Nasenlöcher weitet, wie Großelter, Elter oder Geschwister uns erzählt haben. Das Gefährliche am Nasebohren ist, dass man sich die Nasenschleimhaut verletzen kann, wenn man Verkrustetes im Naseninneren immer wieder aufpopelt. Schlimmstenfalls kann man ein Blutgefäß verletzen oder sich ein Loch in die Nasenscheidewand popeln.
Die Angst vor dem Nasenbluten ist speziell
Sie heißt Epistaxiophobie. Betroffene meiden alles, was zum Nasenbluten führen könnte. Die Epistaxiophobie gehört damit zu den spezifischen Phobien und steht in der Liste der Ängste meist zwischen der Ephebiphobie (Angst vor Teenagern) und der Epistemophobie (Angst vor Wissen).
Popel haben verschiedene Farben
Popel ist nicht gleich Popel – es gibt Popel in verschiedenen Farbtönen, grünlich, rötlich, gelblich. Die Grundzutaten eines Popels sind immer gleich: Wasser, Elektrolyte, Eiweiße in Form von Enzymen und Immunglobulinen, und Muzine, also Schleimstoffe, gebildet aus Eiweißen und Mehrfachzuckern. Wie der Popel dann farblich aussieht, variiert je nach dem, was uns durch die Nase gegangen ist, sowohl rein als auch raus. Haben wir an einem Lagerfeuer gesessen, einen staubigen Dachboden aufgeräumt, im Kohlenkeller Briketts in Eimer geschaufelt, oder waren wir Gräser- und anderen Pollen ausgesetzt?
Oder kämpft unser Körper gegen Viren und Bakterien? Die Immunzellen sterben nach getaner Arbeit ab und werden dann im Nasenschleim abtransportiert. Auch sie beeinflussen die Popelfarbe. Oder haben wir uns beim Popeln den Naseninnenraum verletzt, eine frische Kruste abgekratzt? Ob wir die roten, grünen oder gelben essen oder nicht und welche Motive wir dafür oder dagegen haben, ist noch nicht untersucht. Aber die Forschung hat auch herausgefunden, dass Popel essen das Immunsystem stärken kann.
Der Nasenschleim hat eine Geschwindigkeit und die kann man beeinflussen
Die Nasenschleim-Geschwindigkeit lässt sich durch die Art unserer Flüssigkeitsaufnahme beeinflussen. In einer Studie von 1978 untersuchten drei Forscher, wie sich die Art der Flüssigkeitsaufnahme und deren Temperatur auf den Nasenschleim auswirken.
Wurde heißes Wasser getrunken, floss der Nasenschleim fünf Minuten später mit 8,4 mm statt vorher 6,4 mm pro Minute. Bei heißer Hühnersuppe floss der Schleim nach der gleichen Zeit statt 6,9 mm, sogar 9,2 mm pro Minute. Wurde die Hühnersuppe per Strohhalm getrunken, floss der der Nasenschleim schneller, 7,8 mm pro Minute, statt 6,4 mm. Kaltes Wasser sorgte dagegen für ein starkes Abbremsen des Nasenschleims – vom gemessenen Ausgangswert 7,3 mm pro Minute auf 4,5 mm.
(lfw)
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