Wissen-News Maritime Branche benötigt künftig 3,5 Millionen Tonnen Wasserstoff jährlich
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28. Juli 2023, 11:19 Uhr
Auf dem Weg zur Klimaneutralität benötigt Deutschlands maritime Branche langfristig 3,5 Millionen Tonnen Wasserstoff jährlich. 3,4 Millionen Tonnen entfallen auf die Hochseeflotte. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie.
Für die Umsetzung der Klimavorgaben der Bundesregierung benötigt Deutschlands maritime Branche künftig über 3,5 Millionen Tonnen Wasserstoff bzw. dessen Derivate Ammoniak und Methanol jährlich. Das ist das Ergebnis einer vom Deutschen Maritimen Zentrum in Hamburg in Auftrag gegebenen Studie. Die von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST) durchgeführte Untersuchung beruht auf Experteninterviews, Literaturauswertungen und LBST-Hochrechnungen und betrachtet die maritimen Teilbranchen Schifffahrt, Häfen, Schiffbau, Zulieferer und Meerestechnik.
Dem Studienergebnis zufolge entfällt der Löwenanteil des künftigen Bedarfs der deutschen maritimen Branche mit 95 Prozent auf die 1.700 Schiffe der deutschen Handelsflotte. Allein sie wird den Berechnungen zufolge in Zukunft jährlich 3,4 Millionen Tonnen Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivate benötigen. Der Bedarf fällt den Angaben zufolge nicht allein in Deutschland, sondern weltweit an, da die deutsche Flotte weltweit ihren Treibstoff bunkert. Die weiteren langfristigen Jahres-Wasserstoff-Bedarfe entfallen der Studie zufolge auf die Binnen- und Küstenschifffahrt (30.000 bis 115.000 Tonnen), Schiffbau und Zulieferindustrie (8.000-12.000 Tonnen), Häfen (40.000 Tonnen) und Hafenumschlaggeräte (5.000 Tonnen Wasserstoff).
Die rot-grün-gelbe Bundesregierung will die deutschen Emissionen bis 2020 um 65 Prozent gegenüber 1990 verringern. Bis 2045 soll Deutschland den Ampel-Plänen zufolge "klimaneutral" sein. Die maritime Branche gilt nach Angaben des Deutschen Maritimen Zentrums als eine "zentrale Akteurin für die Umsetzung der Energiewende". Die Studie "Maritime Wasserstoffanwender und ihr Anteil am Wasserstoffbedarf Deutschlands" analysiert Energieverbrauch, technische Reife und Umsetzbarkeit von Anwendungen und die damit einhergehenden Wasserstoffbedarfe. Woher die gigantischen Bedarfsmengen an Wasserstoff und seinen Derivaten künftig kommen sollen, behandelt die Studie nicht.
(dn)
Dieses Thema im Programm: Arte | Revolution auf dem Wasser. Wie kann die Schifffahrt grün werden? | 23. Juli 2023 | 21:45 Uhr
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