EIn künstlerischer Eindruck des Riesenaffen G. blacki in einem Wald im südlichen China
So könnte der Riesenaffe ausgesehen haben, der aufgrund geringer Anpassungsfähigkeit ausstarb. Bildrechte: Garcia/Joannes (Southern Cross University)

Wissen News Warum starben drei Meter große Riesenaffen vor über 200.000 Jahren aus?

11. Januar 2024, 12:55 Uhr

Der größte bekannte Primat der Erde ist schon lange ausgestorben. Forscher konnten jetzt den Zeitpunkt seines Verschwindens bestimmen und Indizien finden, woran es lag.

Er gilt als größter Primat der Erde. Der drei Meter große Affe Gigantopithcus blacki, ein weit entfernter Vorfahr des Menschen, lebte einst im Süden Chinas und wog bis zu 250 Kilogramm. Doch viele Spuren hat er nicht hinterlassen. Forscher haben jetzt Indizien gefunden, wann er genau ausstarb und wieso. "Die Geschichte von G. blacki ist ein Rätsel für die Paläontologie - wie konnte ein so mächtiges Wesen aussterben, während andere Primaten sich anpassten und überlebten? Die ungelöste Ursache seines Verschwindens ist zum Heiligen Gral dieser Disziplin geworden", sagt der Paläontologe und Mitautor Yingqi Zhang von der chinesischen Akademie der Wissenschaften.

Weniger angepasst als der verwandte Orang-Utan

Lediglich 2000 versteinerte Zähne und vier Kieferknochen wurden bisher gefunden. Das mache die Bestimmung der Gründe und den Zeitpunkt des Aussterbens schwer. Doch ein großangelegtes Projekt von chinesischen und australischen Forschern hat Indizien gefunden. Zur Datierung wurden nicht nur das Alter der Funde, sondern auch die Tiefenschichten analysiert. Und das umfangreich mittels sechs verschiedener Datierungstechniken. Diese Befunde legen nah: Der Riesenaffe verschwand vor 295.000 bis 215.000 Jahren von der Bildfläche.

Unter Berücksichtigung der Lebensumstände und der Ernährungsweise des Primaten, die an den Zahnfunden abgelesen werden können, ließen sich einige Vermutungen aufstellen. "Die Zähne geben einen erstaunlichen Einblick in das Verhalten der Art und zeigen Stress, eine Vielfalt von Nahrungsquellen und wiederholte Verhaltensweisen", sagt Mitautor Joannes-Boyau. So habe sich G. blacki im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten Orang-Utan nicht an neue Lebensumstände durch Klimaveränderungen zu dieser Zeit anpassen können. "G. blacki war der ultimative Spezialist, verglichen mit den agileren Anpassern wie Orang-Utans, und das führte schließlich zu seinem Untergang", sagt Yingpi Zhang. Mangelhafte Anpassung an ein sich veränderndes Nahrungsangebot, keine Minderung der Körpergröße und fehlende Mobilität seien die Gründe für sein Aussterben.

jar/pm

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