Eine rundliche und eine schlanke Frau stehen sich gegenüber
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Wissen News Bipolare Menschen besonders stark von Fettleibigkeit betroffen

22. September 2023, 16:00 Uhr

Menschen mit bipolarer Störung sind besonders stark von Adipositas betroffen, dies betrifft vor allem Frauen. Die erhöhte Fettleibigkeit vermindert die Wirkung von Medikamenten und führt unabhängig von einer psychischen Erkrankung zu anderen gefährlichen Krankheiten.

Ein Forschungsteam der schwedischen Universität Göteborg hat den Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und bipolarer Störung untersucht. Dabei kam heraus, dass der Anstieg von Adipositas bei erwachsenen Menschen mit einer bipolaren Störung im Vergleich zur übrigen Bevölkerung viel stärker ausfällt.  

Dafür hat sich das Forschungsteam die BMI-Werte von 22.127 Personen mit bipolaren Störungen und 71.894 Personen aus der Allgemeinbevölkerung in Schweden während eines Zeitraums von zwölf Jahren (2008-2019) angeschaut. 

Adipositas
Eine schematische Tabelle mit dem BMI und was die Werte bedeuten. Bildrechte: Colourbox.de

Bei der Allgemeinbevölkerung stieg die Fettleibigkeit in diesem Zeitraum bei Männern von elf auf 15 Prozent, bei Männern mit bipolarer Störung von 22 Prozent auf 29 Prozent. Bipolare Männer sind somit doppelt so stark von Adipositas betroffen. Bei Frauen ist der Unterschied noch stärker ausgeprägt. Diese sind dreifach so stark betroffen, wenn sie eine bipolare Störung haben. Während es in der weiblichen Allgemeinbevölkerung einen Anstieg von zehn auf 13 Prozent gab, wurde bei Frauen mit bipolarer Störung ein Anstieg von 25 auf 33 Prozent verzeichnet. 

Fettleibigkeit verstärkte die bipolaren Rückfälle

Etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung leiden an einer bipolaren Störung, die durch Phasen von Manie und Depression gekennzeichnet ist. Um ein normales Leben führen zu können, sind diese Personen auf Medikamente, auf pädagogische und psychologische Behandlung angewiesen.

Fettleibigkeit lässt die Wirkung von Antidepressiva und Stimmungsstabilisatoren wie Lithium (Phasenprophylaktikum) und Valproat (Antiepileptikum) jedoch vermindern. Laut dem Forschungsteam würde das auch ein erhöhtes Risiko zu Rückfällen bedeuten – neben den ohnehin schon erhöhten Risiken zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoarthritis, Asthma und verschiedene Krebsarten.

Studie

Die Studie wurde am 20. September 2023 im Fachmagazin The American Journal of Psychiatry veröffentlicht: Recent Secular Trends of Body Mass Index in Individuals With Bipolar Disorders and in the General Population (engl. Jüngste säkulare Trends des Body-Mass-Index bei Personen mit bipolaren Störungen und in der Allgemeinbevölkerung). 

pk

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 30. März 2021 | 06:00 Uhr

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