Buchstaben auf Buchstabenwürfeln ergeben Blutgruppen
Ein Zusammenhang zwischen Blutgruppen und der Sauerstoffaufnamen konnte in einer neuen Studie gezeigt werden. Bildrechte: IMAGO / Steinach

Wissen News Sport, Notfälle, Höhenwandern - der Rhesusfaktor als Indiz für besseren Sauerstofftransport im Blut

02. Januar 2024, 12:06 Uhr

Blutgruppen werden diverse Eigenschaften zugeschrieben. Diese könnten mit ihren physiologischen Merkmalen erklärt werden. Nun wurde ein Zusammenhang zwischen dem Rhesusfaktor und Sauerstoffaufnahme gefunden.

In jüngerer Vergangenheit haben diverse Untersuchungen Wechselwirkungen zwischen Blutgruppen und physiologischen Eigenschaften im Menschen festgestellt. Eine internationale Forschergruppe hat den Zusammenhang zwischen 2,3-Biphospoglycerinsäure, kurz BPG, und dem Rhesusfaktor untersucht. BPG spiele eine wichtige Rolle beim Sauerstofftransport im Blut, genauer gesagt im Hämoglobin.

Ausgangspunkt der Studie war eine Untersuchung an sechs Probanden, bei denen in einer Längsschnittstudie der BPG-Gehalt im Blut bei der Anpassung an große Höhe untersucht wurde. Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei den Untersuchten, die an einer Expedition nach La Rinconada in Peru, der höchstgelegenen, dauerhaft bewohnten Siedlung der Welt, "nach einer gewissen Zeit in der Höhe mehr BPG in den roten Blutzellen zu finden war", so Lars Kaestner von der Universität Saarbrücken. Die Probanden seien daher besser mit Sauerstoff versorgt worden, hätten sich angepasst.

Alle sechs Studienteilnehmer waren rhesus-positiv, was bedeute, dass ihre Blutzellen bestimmte Membranproteine aufwiesen, die bei rhesus-negativen Menschen nicht auftreten sollen. "Da die Untersuchung des Blutes von sechs Probanden jedoch nur begrenzte statistische Aussagekraft besitzt, haben wir uns an Angelo D’Alessandro von der Universität Denver gewandt. Der weltweit anerkannte Fachmann konnte auf die Daten von über 13.000 Blutspendern zurückgreifen und so mithilfe statistischer Methoden und Künstlicher Intelligenz untersuchen, ob der an wenigen Probanden beobachtete Zusammenhang auch für größere Menschenmengen zutrifft und damit statistisch gesichert werden kann", erklärt Kaestner. "In dieser sehr großen Analyse trat zutage, dass auch ohne Höhenanpassung, Menschen mit bestimmten Varianten des Rhesus-Proteins, sogenannten SNPs, signifikant mehr BPG bilden", so der Forscher weiter. Dies könnte Auswirkungen auf den Sport, aber auch Implikationen für die Notfallmedizin haben, die es jetzt genauer zu untersuchen gelte

jar/pm

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