Wissen-News Wie der Neujahrsvorsatz "was fürs Klima tun" funktionieren kann
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29. Dezember 2023, 16:03 Uhr
Rund die Hälfte aller Menschen nimmt sich laut einer Umfrage fürs neue Jahr vor, etwas fürs Klima zu tun. Kleine konkrete Vorhaben gelingen dabei meist besser.
Exakt 51 Prozent der Befragten sind es, die in einer von der DAK-Gesundheit beauftragten Forsa-Umfrage als Vorsatz fürs neue Jahr 2024 angegeben haben, sich umwelt- und klimafreundlicher zu verhalten. Das ist mehr als die Hälfte der Menschen, aber deutlich weniger als vor einem Jahr, als 64 Prozent diesen Vorsatz hatten. Vielleicht liegt es daran, dass Klima-Vorsätze nicht immer alltagstauglich sind.
Menschen in Deutschland stoßen laut Umweltbundesamt (Uba) aktuell durchschnittlich rund 10,3 Tonnen klimaschädlicher Treibhausgase pro Kopf und Jahr aus. Auf diesen sogenannten Fußabdruck könne man als Privatmensch je nach Lebensumständen ganz gut Einfluss nehmen, sagt Laura Spengler vom Umweltbundesamt. "Wenn man sich wirklich bemüht, Treibhausgase einzusparen, dann kriegt man es ungefähr hin, die Emissionen gegenüber dem Durchschnitt zu halbieren." Zu den größten Hebeln gehören etwa der Verzicht auf lange Flüge, das Nutzen von Ökostrom, sparsames Heizen oder der Verzicht auf ein Auto.
Es gibt allerdings auch Vorhaben, deren Wirkung aufs Klima oft überschätzt wird. Laut Umweltwissenschaftlerin Spengler haben zum Beispiel regionale und saisonale Ernährung keine große Klimawirkung, sie sparen nur 0,02 Tonnen pro Jahr ein, wie aus dem CO2-Rechner des Uba hervorgeht.
Konkrete Neujahrsvorsätze mit geringer Alltagsbelastung lassen sich am besten durchhalten
Am besten durchhalten lassen sich konkrete Vorsätze, die im Alltag nicht ausschließlich als etwas Belastendes angesehen werden, sagt Diplom-Psychologin Martina Amberg. "Gute Vorsätze müssen einen Gewinn für uns haben." Außerdem komme es darauf an, sich eine ganz konkrete Tat vorzunehmen, statt "irgendwie klimabewusster leben" beispielsweise "zwei Mal in der Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren". Dabei seien realistische Vorhaben wichtig, sagt Amberg. Denn nach kleinen Erfolgserlebnissen traue man sich mehr zu und gebe nicht so schnell auf. Also lieber einen Veggie-Day pro Woche statt ein abruptes Umsatteln zum Veganismus.
Zwei verhältnismäßig wirkungsvolle Aktionen sind laut dem Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum (KNK) die Anschaffung eines Sparduschkopfs und der Wechsel zu einem Ökostromvertrag. Die beiden kleinen Schritte zusammen können schon 0,8 Tonnen an Treibhausgasen pro Jahr einsparen. Wer für tägliche Wege auf ein privates Auto verzichtet, verbraucht darüber hinaus Experten zufolge ungefähr eine Tonne weniger CO2 und andere Treibhausgase. Wichtig sei außerdem, aufs Fliegen zu verzichten und auf langlebige Produkte zu setzen. "Da kann man sehr viel tun, indem man wegkommt von der Wegwerfgesellschaft hin zu langlebigen Qualitätsprodukten", sagt Niklas Höhne vom New Climate Institut. Weniger Fleisch und Milch seien ebenfalls ein großer Hebel - hier lasse sich bis zu einer Tonne an Emissionen einsparen, schreibt das KNK.
rr/dpa
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