WISSEN NEWS Jäger- und Sammlergruppen hatten Strategien zur Vermeidung von Inzucht
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29. Februar 2024, 10:54 Uhr
Schwedische Forschende haben mittels Genanalyse herausgefunden, dass die letzten steinzeitlichen Jäger- und Sammlergruppen in Frankeich Strategien zur Vermeidung von Blutsverwandtschaft hatten. Außerdem schienen nichtverwandtschaftliche soziale Verbindungen auch über den Tod hinaus eine große Bedeutung zu haben.
Forschende der Uppsala Universität in Schweden haben mittels genetischer Analysen von Überresten aus französischen Steinzeitgräbern in der südlichen Bretagne herausgefunden, dass die Jäger- und Sammlergemeinschaften dort in mehreren verschiedenen Familien zusammenlebten und nicht miteinander verwandt waren.
Strategien zur Vermeidung von Inzucht
Die Forschenden gehen davon aus, dass die Jäger- und Sammlergemeinschaften bewusste Strategien zur Vermeidung von Blutsverwandtschaft hatten und schließen auf die Aufrechterhaltung von Heiratsnetzwerken zwischen verschiedenen Jäger- und Sammleruntergruppen. Außerdem stellten die Forschenden fest, dass die gemeinsam bestatteten Individuen in vielen Fällen – selbst bei Kindern und Frauen im selben Grab – nicht miteinander verwandt waren. Das deutet darauf hin, dass es starke soziale Bindungen gab, die nichts mit biologischer Verwandtschaft zu tun hatten. Diese Beziehungen schienen auch nach dem Tod wichtig gewesen zu sein.
Keine Vermischung mit neolithischen Bauern
Die Überreste der Gräber stammen aus der allerletzten Phase des Mesolithikums (vor ca. 6.700 Jahren), als die letzten westeuropäischen Jäger und Sammler noch lebten. Auch wenn sich diese Phase mit dem Neolithikum überschnitt, in dem die Bauern sesshaft wurden, stellt die Studie fest, dass sich die Jäger- und Sammlergruppen der Fundorte, anders als früher angenommen, nicht mit den neolithischen Bauern vermischten.
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