Keilschrift
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KI: Forschende entwickeln automatische Texterkennung für antike Keilschrifttafeln

24. November 2023, 14:39 Uhr

Mittels 3D-Modellen haben Forschende aus Halle und Mainz eine KI trainiert, die nun zuverlässig die in ungebrannte Tontafeln eingedrückte Keilschrift entschlüsseln kann.

Forschende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), der Hochschule Mainz und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben eine künstliche Intelligenz entwickelt, die in der Lage ist, schwer zu lesende Texte in Keilschrift zu entziffern. Um die KI zu trainieren, nutzen die Forschenden 3D Modelle der Schriftzeichen von knapp 2.000 Keilschrifttafeln und fütterten sie mit zusätzlichen Daten.

Einblicke in den Alltag der Vergangenheit

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Die Keilschrift zählt zu den ältesten Schriftformen der Menschheit. Sie wurde im späten 4. Jahrtausend vor Christus entwickelt. Dabei handelt es sich um ungebrannte Tontafeln, in die mit Hilfe eines Keils Schriftzeichen gedrückt wurden. Weltweit gibt es noch ungefähr eine Million solcher Tafel. "Auf ihnen ist alles zu finden: vom Einkaufszettel bis hin zu Gerichtsurteilen. Die Tafeln ermöglichen einen Blick in die Vergangenheit des Menschen vor mehreren Jahrtausenden. Allerdings sind sie stark verwittert und selbst für geübte Augen nur schwer zu entziffern", sagt Jun.-Prof. Dr. Hubert Mara von der MLU.

Zwei von zwölf Keilschriftsprachen lassen sich entschlüsseln

Die KI der Forschenden arbeitet im Prinzip ähnlich wie andere OCR-Methoden (Optical Character Recognition, deutsch: optische Zeichenerkennung), bei der eine Software Schrift und Text in Bildern ermittelt. In der Regel wird dabei mit Fotografien oder Scans gearbeitet. Für Tinte auf Papier oder Pergament sei das kein Problem. Bei Keilschrift ist es aber schwieriger, denn oft hängt es vom Licht und dem Betrachtungswinkel ab, wie gut bestimmte Zeichen erkannt werden. Durch die 3D-Modelle der Schriftzeichen arbeitet die neue KI sehr zuverlässig und erkennt die Schriftzeichen zweier der zwölf bekannten Keilschriftsprachen.

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