Auge und Netzhaut einer Frau
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Wissen-News Erkrankung der Nieren an den Augen erkennen

05. Dezember 2023, 13:24 Uhr

3D-Augenscans können laut neuer Forschungsergebnisse wichtige Hinweise auf Nierenerkrankungen liefern. Erkrankungen könnten so früher erkannt werden und nicht erst, wenn die Nierenfunktion schon stark beeinträchtigt ist.

Die Erkenntnisse, die eine britische Forschungsgruppe gewonnen hat, könnten die Überwachung von Nierenerkrankungen revolutionieren, die im Frühstadium oft ohne Symptome verlaufen. Nach Ansicht von Experten wäre so eine Technologie ein riesiger Fortschritt, weil die derzeitigen Screening-Tests Erkrankungen erst erkennen können, wenn die Hälfte der Nierenfunktion verloren gegangen ist.

Forscher der Universität Edinburgh nutzten 3D-Bilder der Netzhaut, die mit einer Technologie namens optische Kohärenztomographie (OCT) aufgenommen wurden, zur Erkennung und genauen Vorhersage des Fortschreitens einer Nierenerkrankung. OCT-Scanner, die auch in vielen Optikergeschäften verwendet werden, erstellen mit Hilfe von Lichtwellen innerhalb weniger Minuten ein Querschnittsbild der Netzhaut, auf dem jede einzelne Schicht zu sehen ist. Die Forscher verwendeten dann starke Vergrößerungen dieser Bilder, um Veränderungen an der Netzhaut zu erkennen.

Das Team untersuchte OCT-Bilder von 204 Patienten in verschiedenen Stadien der Nierenerkrankung, darunter auch Transplantationspatienten, sowie von 86 gesunden Freiwilligen. Sie fanden heraus, dass Patienten mit chronischer Nierenerkrankung im Vergleich zu gesunden Freiwilligen dünnere Netzhäute hatten. Gezeigt wurde auch, dass die Netzhaut immer dünner wurde, je stärker die Nierenfunktion abnahm. Diese Veränderungen kehrten sich um, wenn die Nierenfunktion nach einer erfolgreichen Transplantation wiederhergestellt war.

Regelmäßige Augenuntersuchungen könnten also eines Tages zur Früherkennung und Überwachung von Nierenerkrankungen beitragen. Die Technologie könnte auch bei der Entwicklung neuer Medikamente helfen, so das Forscherteam, weil Veränderungen an der Netzhaut anzeigen würden, ob ein Medikament oder eine Behandlung wirkt oder nicht. Allerdings seien weitere Forschungsarbeiten nötig, auch längerfristige klinische Studien mit größeren Patientengruppen, bevor die Technologie routinemäßig eingesetzt werden kann.

rr

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